Neue interessante Kandidaten, neue spannende Fragen und neue Hoffnungen auf den Millionengewinn. Günther Jauch macht aus jedem Spiel entweder einen Krimi oder eine Komödie. Am Montag, 27. März 2017, 20.15 Uhr, ist die Hamburgerin Stella Böhm (53) Kandidatin. Ihre Wohnung teilt sich die ehemalige JVA-Beamtin auch mit Meerschweinchen und Kaninchen. Weil sich die Tiere auf ihrem Bett breitmachten, schlief Frau Böhm einmal im Sitzen im Wohnzimmer ein. Seither kann sie nur noch so schlafen. Im Interview spricht die Tierfreundin über ihre Nager.
Mit wie vielen Häschen und Meerschweinchen haben Sie leben einmal zusammengelebt?
„Ich glaube das waren 21.“
Und wie kam zu so vielen Tieren?
„Das fing mit einem Polizisten an, den ich kennengelernt habe. Er kam irgendwann auf diesen Trichter, dass er Meerschweinchen züchten wollte. Und er meinte immer, so ein Meerschweinchen, wäre auch was für mich. Er wollte mir dann welche aufschwatzen. Ich wollte aber nicht, weil ich dachte, dass mir das nicht liegt. Ich war eigentlich kein Meerschweinchen oder Kaninchen Mensch. Und dann hat er mir einfach mit dem Fahrstuhl zwei Meerschweinchen hochgeschickt und ist unten abgehauen. Ist eine verrückte Geschichte. Ich wollte die dann eigentlich umgehend zum Tierheim bringen. Aber das habe ich dann nicht übers Herz gebracht. Jetzt hatte ich die beiden. Und das waren Männchen und Weibchen und das wusste ich nicht. Und so nahm das seinen Lauf. Ich brachte es nicht übers Herz sie wegzugeben und ich wusste nicht, dass man die Männchen sofort kastrieren muss. Und dann kamen sofort die ersten Kinder. Und dann waren die gerade geboren und es kamen schon wieder die nächsten. Und so kam das, dass ich auf einmal 16 Stück hatte.“
Und die Hasen?
„Ich bin damals immer in eine Zoohandlung gegangen. Und der hatte da diese Hasen, die Ladenhüter waren. Die wollte ich eigentlich auch nicht haben, aber die hat man mir aufgeschwatzt. Irgendwie bin ich da immer zu gutmütig. Und so habe ich die dann auch mit nach Hause genommen. Die Hasen hat mir die Zoohandlung nicht verkauft, sondern geschenkt, weil es Ladenhüter waren, die keiner haben wollte. Aber die haben sich zum Glück nicht vermehrt. Aber es ist so, wenn man ein Hasenpärchen hat, und eines stirbt, da muss man sich entweder ein zweites wieder dazu holen, oder das andere abgeben. Und ich habe es bis heute nie übers Herz gebracht das verbliebene Tier abzugeben. Und so steckt man wie in einer Mühle.“
Wie sieht der Alltag aus?
„Meine Meerschweinchen sind im Wohnzimmer, die Kaninchen haben das ganze Schlafzimmer bekommen. Ich schlafe im Wohnzimmer im Sitzen und die Hasen haben das Schlafzimmer. Das fing damit an, wenn man Tiere hat und die sind krank, dann muss man sehr oft in der Nacht zum Tierarzt. Und dann saß ich da ganz oft in der Nacht fertig angezogen in Bereitschaft, um zu gucken geht es dem Tier schlechter oder nicht. Und dann habe ich einfach gemerkt, dass ist gar nicht so schlecht. Parallel dazu haben sich die Tiere auch gerne auf meinem Bett breitgemacht. Ich hatte damals ein Futon-Bett, aber das haben die so angenagt, dass die Beine nach unten runtersackten und das Gestell war kaputt. Und die haben wirklich alles angenagt und die waren immer gerne auf dem Bett. Da habe ich einfach die Matratze genommen und habe die auf den Boden gelegt. Und dann kamen die immer und sprangen auf mir rum und weckten mich und zogen an den Haaren und so. Das war ein bisschen unruhig. Und dann bin ich ins Wohnzimmer in meinen Sessel. Aber meine Wohnung ist sowieso total leer geräumt wegen der Tiere.“
Schränken die Tiere sie ein?
„Total. Ich traue mich nie wegzufahren. Für WWM habe ich drei Leute aktiviert. Und meine Tierärztin hat extra dafür Notdienst gemacht. Damit bloß die Tiere nicht alleine bleiben mussten. Das ist für mich wirklich der blanke Horror. Ich kann halt nicht mehr wegfahren und ich vermisse es auch nicht. Ich mache nie Urlaub.“
Machen Tiere viel Arbeit?
„Fast rund um die Uhr. Mein Kaninchen ist schon ein Opa. Der hat eine Pflegestufe 2. Um den muss ich mich rund um die Uhr kümmern. Das ist ja mein Baby, den liebe ich ja. Das ist wie mein Kind. Der darf auch alles. Der isst auch kein Heu mehr und deshalb bin ich jeden Tag auf der Suche nach Grünzeug für ihn. Auch feiertags, Silvester, Weihnachten, immer.“
Was bedeuten Ihnen Tiere?
„Sehr viel. Wenn bei mir ein Tier verstirbt, dann bin ich erstmal ein paar Tage out of order. Ich fahre auf der Autobahn eigentlich immer nur samstags und sonntags, weil ich die Tiertransporte nicht sehen kann. Ich war mal eine Zeit lang ganz extrem. Da war ich Veganerin, habe kein Leder mehr getragen und keine Kosmetik mit Tierversuchen gekauft. Heute bin ich nicht mehr so extrem. Aber ich esse Fleisch immer mit schlechtem Gewissen. Ich sage immer: jedes Tier das zu mir kommt, das soll dann auch bei mir bleiben. So ist es ja bisher auch gewesen.“
Falls sie bei WWM gewinnen: Bekommen die Tiere was ab?
„Absolut. Ich will ja aufs Land ziehen, nach Dithmarschen. Damit die Tiere da nach draußen gehen und in der Natur laufen können. Das ist mein Traum.“