Am Do., 17.10., 20:15 Uhr bei RTL & eine Woche vorab auf RTL+
Wer wird Millionär? 25 Jahre – Das große Jubiläums-Special

25 Jahre – Das große Jubiläums-Special", am Do., 17.10.2024 / Pressetext

Große WWM-Überraschungsshow für Günther Jauch zum 25.

Deutschlands erfolgreichste Quizshow feiert Jubiläum! Am 3. September 1999 sendete RTL die erste Ausgabe von "Wer wird Millionär?" mit Moderator Günther Jauch. Damit fiel der Startschuss für eine sowohl einmalige wie langjährige und rekordverdächtige Erfolgsgeschichte: denn seitdem präsentiert Günther Jauch kontinuierlich (bisher 54 Staffeln) das Showformat in der RTL Primetime und ist damit der dienstälteste Host weltweit.

Das 25. Jubiläum wird am Donnerstag, 17. Oktober 2024 um 20:15 Uhr mit einer glamourösen Spezialausgabe voller Überraschungen gefeiert. Und Günther Jauch hat überhaupt keine Ahnung, was ihn in der XXL-Sendung erwarten wird: Mit vielen Überraschungsgästen begibt der Moderator sich mit den Zuschauerinnen und Zuschauern auf eine Reise durch 25 unterhaltsame Jahre "Wer wird Millionär?"-Geschichte.

Reisebegleiter und Gratulanten sind u. a. Elyas M‘Barek, Motsi Mabuse und Tim Mälzer, die im großen Jubiläumsspecial als Team für den guten Zweck spielen. Auch die folgenden Promis lassen es sich nicht nehmen, am 25-jährigen teilzunehmen oder Grußbotschaften zu schicken: Sonja Zietlow, Marcel Reif, Steffen Hallaschka, Olivia Jones, David Garrett, Barbara Schöneberger, Heidi Klum, Thomas Gottschalk und Toni Kroos.

Mehr als 1.600 Folgen des quotenstarken Hitformats hat RTL bislang ausgestrahlt. Dazu kommen zahlreiche Special-Ausgaben und Event-Wochen. Günther Jauch prägt die deutsche Ausgabe der Show durch seine unterhaltsame und überaus charmante Art. Im Laufe der Jahre haben mehr als 3.400 Kandidatinnen und Kandidaten auf dem berühmten Ratestuhl Platz genommen und über 43.000 Fragen richtig, falsch oder nicht beantwortet.

Auf RTL+ ist das Jubiläumsspecial bereits eine Woche vor TV-Ausstrahlung abrufbar.

 

Der exclusive WWM Podcast auf RTL+

Der exklusive Podcast zum Jubiläum "Ein Abend mit Günther Jauch" ab 15.10. kostenlos auf RTL+

Exklusiv zum 25. Jubiläum von "Wer Wird Millionär?" gibt es erstmals einen vierteiligen Podcast "Ein Abend mit Günther Jauch – 25 Jahre Wer wird Millionär?", der ab 15.10. kostenlos auf RTL+ abrufbar ist. Günther Jauch redet gemeinsam mit seinen Gesprächspartner Thorsten Schorn und Anja Heinen über allerlei spannende und bisher nie erzählte Themen rund um "Wer Wird Millionär?".

In der zweiten Ausgabe dieses Podcasts werden bereits die ersten Namen des Prominenten-Specials verraten, das am 21.11.2024 im Rahmen des RTL Spendenmarathons zu sehen sein wird.  

Die VÖ-Daten der 4 Podcast-Folgen:

Folge 1 – ab 15.10.2024

Folge 2 – ab 18.10.2024

Folge 3 – ab 22.10.2024

Folge 4 – ab 25.10.2024

 

 

Zahlen & Fakten

Zahlen & Fakten:

 

Über Günther Jauch:

Rund 1.000 verschiedene Anzüge hat Günther Jauch in 25 Jahren in den Sendungen getragen.

Durchschnittlich 30 Minuten lang sitzt der Moderator vor jeder Sendung in der Maske

Kein einziges Mal kam Günther Jauch zu spät zum Dreh – allerdings fiel er einmal aus, wegen Corona.

 

Über Sendungen, Kandidaten und Kandidatinnen:

Mehr als 1.600 Sendungen wurden bisher aufgezeichnet.

Mehr als 3.400 Kandidat:innen haben es bisher auf den Stuhl geschafft

Mehr als 43.000 Fragen wurden bisher gestellt.

8 Mal – öfter war niemand da: Anke Engelke saß als Kandidatin am häufigsten auf dem heißen Stuhl. Die Millionenfrage hat sie nie geknackt und trotzdem hat sie in acht Besuchen insgesamt 2.251.500 Euro für den guten Zweck erspielt. Im Einzelnen: 1.000 Euro im Zockerspecial, 500 Euro, 500.000 Euro, 500.000 Euro, 125.000 Euro, 125.000 Euro, 500.000 Euro und 500.000 Euro.

15 Millionengewinner gab es bisher: 10 Kandidatinnen und Kandidaten sind in regulären Ausgaben Millionäre geworden (davon 2 x noch in DM), plus zwei Kandidaten in Jubiläums-Ausgaben und drei Prominente in Prominenten-Specials für den guten Zweck (Oliver Pocher, Barbara Schöneberger und Thomas Gottschalk).

1.538.450 Euro war die bisher höchste Einzel-Gewinnsumme – Nadja Sidikjar gewann das Geld im 2. Jackpot-Special, das nach abweichenden Regeln gespielt wurde. Sie hat die Millionenfrage nicht beantwortet und gilt damit nicht als klassische Millionärin.

28 x fielen Kandidat:innen auf 0 Euro/DM zurück.

Aaron Troschke und Leon Windscheid haben je über drei Sendungen auf dem Stuhl gesessen und sind damit die Kandidaten, die am allerlängsten gespielt haben. Aaron Troschke gewann 125.00 Euro / Leon Windscheid 1 Million €.

Andrea Kiewel hatte den längsten Anreiseweg eines Promis – sie kam aus Israel. Eine Kandidatin reiste aus Mallorca an.

Cornelia Finger hatte den kürzesten Anreiseweg: Sie kam aus Hürth, also quasi "von nebenan" und spielte 2023 in einem Event-Special.

 

Interview: Günther Jauch im exklusiven Gespräch mit RTL-Redakteur Mirko Dzewas

Herr Jauch, sind Sie bereit für die nächsten 25 Jahre "Wer wird Millionär?"?

Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. So einfach geht es nicht (lacht). Also, wenn ich nochmal 25 Jahre draufpacke, würde ich mich im 93. Lebensjahr befinden. Das möchten selbst Sie nicht mehr erleben.

Was machen Sie dann mit 93?

Das weiß ich nicht. Ich fürchte, mich deckt der kühle Rasen. (Kurze Stille) Ich bitte um einen Moment der Besinnung nach diesem Kommentar. Schauen Sie. Das Durchschnittsalter des deutschen Mannes, also wie alt er werden kann, liegt glaube ich im Moment bei 78,3 Jahren. Warum sollte ich das um fast 15 Jahre überschreiten? So vital bin ich nun auch wieder nicht.

Vital ist "Wer wird Millionär?" auch mit 25 noch immer. Sprechen wir mal über die Anfangszeit, vor 26 Jahren kannten Sie dieses Format noch nicht. Dann irgendwann kam diese besagte VHS-Kassette. Wie war das damals?

Ich bekam immer mal wieder irgendwelche Angebote, doch nochmal eine andere Sendung zu moderieren und das meiste waren Unterhaltungsformate, die mir gar nicht gefallen haben, so dass ich immer, wenn mir dann mal so eine Kassette übergeben wurde, die ich mir anschauen sollte – irgendein, meist ausländisches Format – sie oft gar nicht angeschaut und nach zwei Wochen wieder zurückgegeben habe, und gesagt habe "Ach nein, ich glaube, es kommt für mich dann doch nicht in Frage". Bei "Wer wird Millionär?" war das im Grunde ähnlich. Ich sollte ein Quiz übernehmen und Quiz war völlig aus der Zeit gefallen, das interessierte keinen mehr, das war Schwarz-Weiß-Fernsehen der 60er und frühen 70er Jahre.

Und dann habe ich eines sonntags tatsächlich reingeschaut – das war das englische Vorbild mit Chris Tarrant, der das seit 1998 machte – und da hat sich mir so eine Spannung vermittelt. Eine Spannung durch das Licht, durch das Studio, durch die Art und Weise, dass fast jedes Mal die Gewinnsumme mit jeder Frage verdoppelt wurde. Durch die Nervosität der Kandidaten, durch die unterschiedlichen Töne, die jede Frage ganz anders begleitet und eingeleitet haben. Und da habe ich gemerkt: Dieses Format hat was und habe gedacht: "Gut, was will RTL?" Die wollten vier Sendungen und dann sollte das probeweise auf den Sender gehen. Da habe ich gedacht, das Schlimmste, was passieren kann, ist, nach vier Wochen stampft man es wieder ein. Genauer gesagt nach einer Woche stampft man es ein, weil die Sendung an vier Tagen nacheinander ausgestrahlt wurde, und dann wäre die Sache vergessen gewesen.

Was genau ist das Rezept von "Wer wird Millionär?"?

Ich glaube, dass tatsächlich die Erfinder einen Glücksgriff getan haben, dass sie es so simpel wie möglich gemacht haben. Es gab dann tausend Kopien und denen merkte man die Angst der Verantwortlichen im Hintergrund an, dass womöglich doch bitte niemand eine Million gewinnen soll, während bei uns sofort der Anspruch da war: Du kannst da eine Million gewinnen. Der Begriff "Millionär" hat immer noch denselben Zauber wie in den 50er Jahren, wo ein Millionär ein unfassbar reicher Mensch war, während heute schon der Besitz einer Doppelhaushälfte in schlechter Münchener Lage einen Menschen zumindest zum Vermögens-Millionär macht.

Aber "Der oder die ist Millionär" zu sagen, das war etwas Neues, war etwas Spannendes. Es war nicht ganz leicht, Millionär zu werden, es dauerte auch ein bisschen, bis es den ersten, damals noch D-Mark-Millionär, dann auch gab. Aber spätestens dann begriffen die Leute: "Aha, man kann dort tatsächlich eine Million gewinnen." Nun war der erste Gewinner ein Professor. Da hätte man denken können: "Oh, das sind also nur Intellektuelle, die mindestens promoviert haben, die die Million gewinnen können" und siehe da: Als zweites gewann eine arbeitslose Hausfrau die Million. Und in dem Moment, glaube ich, war jedem klar: In der Sendung ist alles möglich.

Und daran hat sich in den letzten 25 Jahren im Grunde nicht so viel geändert. Man schaut zum vielleicht 1.300sten Mal bei der Sendung zu und sagt: "Na, so einen Kandidaten gab es noch nie. Was die verzapft hat, war unglaublich. Hast du gestern die Sendung gesehen? Das war so witzig und da ging es gerade nur um 100 €", zum Beispiel. Es sind immer Überraschungen möglich und es gibt eben kein Drehbuch und die Leute merken: Das passiert gerade in dem Moment, und es ist in jedem Fall spannend, es ist oft eben auch lustig, kann natürlich auch mal langweilig sein, aber ehrlich gesagt: So ist das Leben.

Jetzt zu Ihnen: Ein Moderator ist eigentlich dafür da, möglichst neutral zu sein. Gefühlt sind Sie das ja genau nicht.

Nein, das bin ich nicht. Ich sage immer, ich bin hart, aber ungerecht. Klingt natürlich ein bisschen gemein, aber wenn Sie ein neutraler Moderator wären, müsste ich jedes Mal bei einer falschen Antwort mitfühlend sagen: "Wollen Sie nicht über diese Antwort noch einmal nachdenken?" Wenn ich das bei jedem mache, bin ich gerecht und dann bin ich mitfühlend. Es wäre aber stinklangweilig, weil auch jeder weiß: "Aha, wenn er das sagt, dann ist die Antwort falsch."

Aber das Leben ist auch ungerecht. Manchmal hat man Glück, dass es jemand gut mit einem meint, manchmal hat man entsprechend Pech und so muss es auch in der Sendung sein. Also mal hilft man jemandem bei einer Frage über sechs Hürden hinweg, bis dann die richtige Antwort da ist, die ist dann im Grunde fast geschenkt, und manchmal lässt man jemanden auch in die Nummer reinrumpeln. Es ist nicht so, dass ich mir vorher ganz genau sage: Jeden zweiten lasse ich durchfallen. Oder: Jetzt haben viele 32.000 gewonnen, jetzt muss ich mal wieder einen bei 500 rauskicken. So ist es nicht. Sondern es ist tatsächlich Zufall.

Wenn ich berechenbar wäre in der Sendung, dann wäre sie ziemlich schnell langweilig. Denn die Sendung lautet "Wer wird Millionär?" und gemeint ist damit nicht: "Betreutes gewinnen". Gemeint ist damit: "Hey, ich muss unter Einsatz meines Wissens, unter einer geschickten Auswahl der Joker und auch einer gewissen Coolness, die ich habe, versuchen, möglichst weit zu kommen." Und das ist etwas anderes, als wenn da immer so ein freundlicher Onkel sitzt und sagt: "Na ich würd' … also A und D würde ich mal nicht nehmen." Dann ist die Sendung witzlos.

Ist es der Angeber, ist es der Überhebliche oder ist es der überaus Schlaue, der Ihnen als Kandidat am liebsten ist?

Der sogenannte normale Mensch hat, wie jeder Mensch, irgendwann mal etwas erlebt, was ihn interessant macht und wovon er erzählen kann. Man muss nur versuchen, diese Schätze entsprechend zu heben. Das heißt, dieses "Wir nehmen jetzt mal fünf schrille Paradiesvögel und dann läuft die Sendung von alleine", hat sich eigentlich nicht bewährt.  

Wie genau funktioniert das bei Ihnen?

Ich sehe die Kandidaten in der Sendung zum ersten Mal. Ich habe nur eine kleine Karteikarte, auf der steht: Wie heißt er? Wie alt ist er? Wo wohnt sie? Was für ein Beruf? Wie viele Kinder? Und ein, zwei Geschichten aus dem Leben, wo sie studiert haben, wohin sie umgezogen sind und dass sie mal Paul Newman getroffen haben. Aber ich sehe und erlebe die Leute das erste Mal in dem Moment. Und dann kommt da so ein Schlurfi mit einer Kunstleder-Weste rein und ist Ende 50, dann sage ich "Oh, das könnte ein Berufsschul-Lehrer sein." Manchmal stimmt das dann sogar. Das heißt, ich mache mir eine Klischee-Vorstellung. So wie – das habe ich mal gehört – wenn Männer Frauen treffen oder Frauen Männer, dauert es weniger als 30 Sekunden, um ein Gefühl zu entwickeln: "Ist einem jemand sympathisch oder nicht." Das kann sich später natürlich schnell ändern, aber die ersten 30 Sekunden sind schon sehr entscheidend.

Wenn ich die Leute dann für mich in eine Klischee-Schublade gesteckt habe, lasse ich die Schublade immer einen Spalt offen, weil ich darauf hoffe oder einfach neugierig bin, ob sie es schaffen, aus dieser Schublade wieder herauszuspringen und unter Umständen ganz anders zu sein. Zum Beispiel, da sieht einer wie ein Spießer aus, ist es aber im Kopf überhaupt nicht und das wird auch deutlich. Oder umgekehrt, einer wirkt wahnsinnig attraktiv und sympathisch und ist ein entsetzlicher Langweiler im Gespräch. Das irgendwie hinzukriegen, dass die Leute so rüberkommen, wie sie sind und dass man dann eben sagen kann: "Der ist genauso langweilig, wie ich ihn eingeschätzt habe." oder "Ach guck mal, der ist total anders", das macht für mich den Reiz der Sendung aus, und das macht die Sendung im Grunde für mich niemals langweilig und auch unerschöpflich, weil die Zahl der Menschen auf diesem Planeten, die noch in dieser Sendung auftauchen könnten, unendlich groß ist. Wir finden immer welche, von denen auch die Zuschauer dann sagen: "Hey. Hast du gestern … hast du die gesehen? Das war ja unglaublich. Als die reinkam, dachte ich erst … aber dann! Was die alles wusste!". Zum Beispiel! Und sowas macht Spaß.

25 Jahre "Wer wird Millionär?": Was hat Ihnen das persönlich gebracht?

Sagen wir mal so: Ich glaube schon, dass man mir anmerkt, ob ich Spaß an einer Sendung habe oder nicht. An der Sendung habe ich Spaß. Ich habe ihr am Anfang etwas skeptisch gegenübergestanden, aber ich konnte dann diese Faszination, die ich selber beim Zuschauen des englischen Formats hatte, tatsächlich nach Deutschland übertragen. Das ist natürlich etwas Schönes und das macht mir Freude. Ich habe immer Sendungen sehr lange gemacht. Stern TV über 20 Jahre, den großen Jahresrückblick habe ich 34 Jahre gemacht, das Sportstudio 10 Jahre, ehe das ZDF mich dann da nicht mehr haben wollte. Also ich bin eigentlich immer die lange Strecke gegangen, insofern überrascht mich das nicht, dass auch mal wieder ein Format lange funktioniert und im Moment auch ein akutes Ende nicht abzusehen ist.

Und ohne die Leidenschaft würde es am Ende auch nicht funktionieren …

Nein, wenn man gelangweilt reingeht und sagt: "Was sind denn das jetzt wieder für fünf Pappnasen" und "Hoffentlich bin ich möglichst schnell fertig", dann funktioniert das nicht. Sie müssen auch den Willen haben, die Menschen zu fordern. Nicht im Sinne von fordern, dass der jetzt die richtige Antwort gibt, sondern, dass die Menschen eine Möglichkeit haben, sich darzustellen, mit der sie womöglich vorher gar nicht gerechnet haben. Wir kommen oft auf völlig andere Dinge zu sprechen, als auf der Karteikarte stehen. Umgang mit dem Finanzamt, Polizeikontrollen oder die eifersüchtige Ehefrau und dann landet man in ganz anderen Sphären. Das ist übrigens auch faszinierend.

Rückblickend muss ich sagen, dass ich keine andere Sendung jemals moderiert habe, wo ich eigentlich jedes Thema mit den Leuten behandle. Ich kann hier Ehekrisen, Kinder kriegen, Karriere machen, eine große körperliche oder seelische Verletzung erleiden und damit fertig werden, also alles, was man sich an menschlichen Dingen vorstellen kann, thematisieren, während ich bei der ARD bei der großen Talkshow im Wesentlichen auf gesellschaftspolitische Dinge festgelegt war. Auch bei Stern TV konnte man nicht so abschweifen. Dort hatte man das aber redaktionell entsprechend vorbereitet und eine redaktionelle Vorbereitung findet für mich, außer dem Lesen dieser einen, kleinen Karteikarte, zum Glück nicht statt.

Haben Sie je in den 25 Jahren jemals von "Wer wird Millionär?" geträumt?

Nein. Also ich träume gelegentlich, aber von WWM habe ich noch nicht geträumt. Auch keine Alpträume, dass irgendjemand gar nichts gewusst hat oder ich die nächste Frage nicht wusste.

Und dann ist da noch diese spezielle Jauch-Art, die immer so hervorsticht: Ihr Gesichtsausdruck, wie Sie ihn oftmals machen. Sind Sie so, wie Sie sind? Wieviel Günther Jauch ist das wirklich?

Also meine Mutter hat schon immer gesagt: "Günther, im Fernsehen bist du immer so freundlich …". So freundlich wie der Florian Silbereisen bin ich wahrscheinlich nicht, denke ich mal. Aber ich glaube, auskommen kann man mit mir schon. Aber es ist natürlich eine seltsame Frage. Sehen Sie, es sind schon viele Teile von mir drin, wie ich mit den Leuten rede, da bin ich nicht aufgesetzt oder verstelle mich nicht … weil, das wäre übrigens auch sehr anstrengend. Wenn Sie ununterbrochen Schauspielern müssten in der Art und Weise, wie Sie sich im Fernsehen darstellen und sich das von Ihrem normalen Leben ganz massiv unterscheidet, das strengt sehr an und übrigens kommt es dann irgendwann auch mal raus.

Sehen Sie sich gerne selbst im Fernsehen?

Niemals. Niemals. Ich sehe mich niemals selbst im Fernsehen an. Wenn ich mich bei einem Einspieler, den ich vorher sichten soll, acht Sekunden anschauen muss, ist es mir ein Graus. Deswegen habe ich auch eine große Liebe zu Live-Sendungen, die sind nämlich dann fertig und dann kann man ohnehin nichts mehr ändern. Es wäre für mich eine Folter, wenn ich mich selbst anschauen müsste.

Das kennt übrigens, glaube ich, fast jeder von uns. Früher gab es mal an Bahnhöfen sogenannte Passbild-Automaten. Wenn man für den Ausweis ein neues Bild brauchte, ging man rein, dann hat es vier Mal geblitzt und dann dauerte es fünf Minuten und dann kamen die Bilder unten raus. Und dann war man immer total enttäuscht und sagte "So blöd sehe ich aus?" Dann hat man das Freunden gezeigt und die haben gesagt: "Na tut mir leid, genauso siehst du aus." Insofern fühle ich mich zum Beispiel jetzt in dem Gespräch mit Ihnen sehr wohl und bin auch ganz bei mir selbst, aber wenn das jetzt gefilmt würde und wenn ich mir das dann anschauen müsste mit all den Gesten, mit all den Pausen, Verzögerungen, mit Sätzen, die ich nicht zu Ende gebracht hätte, das wäre grausam für mich.

Macht das die Liebe zum Radio aus?

Ja. Da ist die Optik völlig wurscht und man muss sich beim Radio zwangsläufig auf das konzentrieren, was man sich im Gehirnkastl hat einfallen lassen und was dann aus dem Mund rauskommt. Das ist wirklich das Entscheidende, und wie die Krawatte dann sitzt und ob man überhaupt eine anhat, spielt gar keine Rolle. Finde ich gut.

Sie sprachen vorhin schon einmal an, dass Sie bei weitem nicht so schlau sind, wie viele Menschen oftmals denken. Tippen Sie insgeheim die Antwort mit? Wie oft – Hand aufs Herz – liegt man da so daneben?

Schon relativ oft. Manchmal habe ich schon bei der 100 €-Frage ein echtes Brett vor dem Kopf. Alle um mich herum lachen sich kaputt und ich finde nicht den Schlüssel dazu, um die Frage zu verstehen. Das geht mir genauso wie den Kandidaten. Aber ein paar Fragen sind immer dabei, die ich auch beantworten kann. Ich werde oft gefragt, ob ich mir zutrauen würde, die Million zu gewinnen. Ich sage mal so: Es gab mal eine Zeit, da hätte ich mir das deutlich stärker zugetraut, und zwar in der Zeit zwischen meinem 25. und 35. Lebensjahr. Da war ich mehr oder weniger alleinstehend. Da habe ich als Journalist gearbeitet, da lief den ganzen Tag der DPA-Ticker, da hatte ich montags um 12 den "Spiegel" schon ausgelesen und am Donnerstag bis 16 Uhr auch "Die Zeit". Da habe ich unheimlich viel gewusst, habe das alles in mich reingesogen und habe eine Zeitung dann auch von vorne bis hinten gelesen und mein Schulwissen war noch nicht so weit entfernt wie heute. Und zu der Zeit hätte ich mir unter Umständen, wenn es günstig gelaufen wäre, die Million zugetraut. Heute würde ich nicht mal mehr in die Mitte kommen, weil ich zu langsam wäre bei der Auswahlfrage. Ich könnte die zwar vielleicht lösen und in die richtige Reihenfolge bringen, aber ich wäre regelmäßig zu langsam.

Aber mal angenommen, die Auswahlfrage würden Sie dann doch überstehen, würden Sie sich den Millionengewinn tatsächlich nicht zutrauen?

Nein. Das nicht. Das müssten dann glückliche Umstände und Fügungen sein. Ich traue mir so, sagen wir mal zwischen 16.000 und 64.000 € zu. Ich kann das auch im Nachhinein beurteilen. Ich sehe ja die Fragen und überlege mir: Wüsstest du es oder wüsstest du es nicht? Wie sehr oder wie wenig mir die Joker dann helfen würden, das ist natürlich immer abstrakt. Aber ansonsten kann ich Ihnen bei jeder Frage erst im Nachhinein sagen: Da hätte ich eine Ahnung gehabt oder das hätte ich sicher gewusst oder davon hätte ich gar keine Ahnung gehabt.

Was erwartet Sie in der Jubiläumssendung?

Ich weiß es nicht und das bereitet mir doch einige Sorgen. Das Schlimmste sind für mich Überraschungs-Sendungen. Früher gab es mal die Sendung "Das war Ihr Leben", da wurden irgendwelche Prominente reingeschoben und dann wurde gesagt "Und das ist der Cousin Ihres ersten Hausmeisters! Und hier ist er!" und dann mussten sich wildfremde Leute umarmen, die miteinander nichts anfangen konnten. Ich habe auch Angst, dass irgendwelche Damen aus irgendwelchen Torten mit einer großen 25 obendrauf herausspringen. Das weiß die Redaktion auch und deswegen halten die absolut dicht. Ich bin nie aufgeregt oder nervös vor einer "Wer wird Millionär?"-Sendung, aber hier rechne ich tatsächlich mit dem "Schlimmsten" in Anführungsstrichen (lacht). Ab Donnerstag, 17.10., ab 20:15 Uhr, bin ich dann etwas schlauer und Sie können mit mir mitfiebern, jubeln oder leiden, je nachdem.

 

Das Interview ist auch als Audio-Datei im Media Hub hinterlegt.

Das Interview im O-Ton

Das Günther-Jauch-Interview im O-Ton finden Sie in der Audio-Rubrik vom Media Hub

 

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25 Jahre Jubiläum Wer wird Millionär? Günther Jauch im Interview
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