Veech x Veech ist ein international agierendes multidisziplinäres Design- und
Architekturstudio mit Sitz in Wien. Seit seiner Gründung im Jahr 1993 entwerfen und
realisieren Mascha Veech-Kosmatschof und Stuart A. Veech mit ihrem Team innovative
Konzepte an der Schnittstelle von Architektur, Mediendesign und Kunst.
Die Bandbreite ihrer Arbeit reicht von hybriden Kommunikationsräumen für Medienunternehmen wie RTL Deutschland, SKY News (London, UK), ORF (Wien, Österreich) oder Al Jazeera (London, UK) über Markenlandschaften und Ausstellungsdesign für die Kunsthalle Wien, Red Bull, OPEC, BMW und Swarovski bis hin zu temporären urbanen Installationen wie dem "Sprachpavillon" und dem Masterplan und Gebäudeentwurf für das Aljazeera Media Network Building in Doha, Katar. Trotz ihrer auffallenden Vielfalt sind alle Projekte von Veech x Veech durch ihr besonderes Unternehmensethos geprägt: die Gestaltung realer Umgebungen für eine zunehmend virtuelle Welt. Die Arbeiten von Veech x Veech wurden durch zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen wie den British Council for Offices Award, den Deutschen Lichtdesign-Preis, den German Design Award, den Österreichischen Staatspreis – Adolf Loos Staatspreis Design, den IF Communication Design Award, den Eyes and Ears of Europe Award, den PROMAX Europe und den Joseph Binder Award gewürdigt.
Was macht das neue RTL-Studio zum echten Pionier im Markt?
Stuart Veech: Das neue RTL-Studio ist eine zukunftsorientierte Produktionslandschaft - adaptiv, konvergent, vernetzt, synergetisch, formatübergreifend. Das 360° Realstudio vereint technologische Eigenschaften wie Automatisierung und Robotik-Steuerung (Anm.d.Red. der verfahrbaren LED-Wände und Kameras), differenzierte Lichtszenarien, digital erweiterbare Raum-Optionen (Anm.d.Red. VR, AR) sowie hochpräzise programmierbare Raummodulation zu einem bis ins Detail designten und durchgeplanten, hochflexiblen, performativen System.
Wir verlassen die statische Weitergabe von Informationen, unser Studio hat mit klassischem Set-Design nichts mehr zu tun – es ist ein in Echtzeit transformierbarer und konfigurierbarer 24/7 Kommunikationsraum, in dem sich das kreative Potential an Möglichkeiten direkt und gesamträumlich umsetzen lässt. Insofern gilt das neue Studio auch als Katalysator für neue dramaturgische Raumkonzepte und zukünftige Sendungsformate.
In seiner formalen Klarheit passt es zur Rolle RTLs als Medium für unabhängige journalistische und investigative Inhaltsvermittlung, das modernste Technologie und innovative Konzepte nutzt, um über alle Kanäle hinweg seinen Zuschauern auch im Erscheinungsbild Kompetenz und Seriosität zu vermitteln.
Dem Menschen im Mittelpunkt als Moderator und Vermittler steht damit ein einzigartiges System zur Verfügung, um den stetigen Informationsstrom für die Zuschauer als dynamisch strukturierten Content erlebbar und fassbar zu machen.
Mit dem neuen Studio löst sich RTL vom konventionellen Studio-Denken und setzt auf eine dynamische Architektur– entstanden ist ein variabel formbarer Raum. Welche Designstrategie steckt dahinter?
Stuart Veech: Dem Launch ging ein zweijähriger Strategie- und Planungsprozess voraus, der medienspezifische, wirtschaftliche, organisatorische, funktionale, infrastrukturelle und identitätsstiftende Aspekte einbezog. Die bestehenden und neuen News Formate sollten als konvergente, vernetzte und multimedial realerlebbare Produktionslandschaft noch stärker im Kern des Senders verankert werden – räumlich und inhaltlich. Unsere Designstrategie basiert auf der Überzeugung, dass durch die sich rasant entwickelnde Konvergenz der Medien auch das Potential für neue Formen der Inhaltsproduktion und -vermittlung geschaffen werden muss. Die logische Konsequenz unseres Konzepts ist, dass Moderatoren ein entsprechendes Handlungsspektrum erhalten sollten, um ihre Informationen in Bewegung zu setzen. In dem neuen Kommunikationsraum entsteht unmittelbarer Mehrwert für den Zuseher: Der Content kann auf der gesamten Fläche eingespielt werden, Automatisierung, Robotik-Steuerung (Anm.d.Red. der verfahrbaren LED-Wände und Kameras) sowie digital erweiterbare Raum-Optionen (Anm.d.Red. VR, AR) ermöglichen eine kontinuierliche Dynamisierung der Präsentation. Moderatoren erhalten ein hochkreatives Gestaltungsspektrum an die Hand, sie gestalten aber auch das Maß, wie sie den Menschen einbeziehen. Unser offenes, flexibles System folgt dieser klaren Zielsetzung: “Informieren durch Aktivieren“ und „Die Menschen mitnehmen“. Dies antizipiert aber auch, wie wichtig uns eine angemessene Balance zwischen menschlicher Wahrnehmung und technischen Möglichkeiten ist.
Wie gelingt es trotz eines gemeinsamen Studios, dass sich alle vier Sendungen klar voneinander unterscheiden und ihren eigenen Look & Feel haben?
Mascha Veech: Die Markenidentität einer Sendung entsteht aus einer Vielzahl von Faktoren. Als zentrale Komponente sind die Persönlichkeit der Moderatoren und ihr individueller Stil anzusehen. Um diese herum wird die individuell für eine bestimmte Sendung definierte räumliche Konfiguration designt, welche die Sendungsdramaturgie, Kameraführung, über die Video-Wände übertragene Inhalte und die sendungsspezifische Bildsprache erfasst. Auch die individuelle Dynamik jeder Sendung sorgt für Identität und Wiedererkennung.
Die Modularität der Einzelkomponenten und die freie Konfigurierbarkeit des Systems erlauben pro Sendung ein vollkommen markenspezifisches Design, das eine unverwechselbare Identität stiftet, aber jederzeit in ein anderes Sendungsformat transformierbar ist. Frei konfigurierbare LED-Wände und robotikgesteuerte Kameras schaffen Media-Umgebungen jeweils über die gesamte verfügbare Fläche hinweg, das nennen wir maximalen Effizienzgewinn. Für den Zuschauer entstehen kontinuierlich neue Perspektiven – Programminhalte werden im Zusammenspiel aus moderierten und digital eingespielten Elementen dynamisch präsentiert.
Wie spiegelt sich die Tonalität der jeweiligen Sendung in der Set-Gestaltung wider? Wie unterscheiden sich Magazine und Newssendungen?
Mascha Veech: Im neuen RTL-Studio kann eine Nachrichtensendung nahtlos auf ein Magazinformat folgen. Es ist jedoch die individuelle Dynamik und räumliche Konfiguration einer jeden Sendung, die für Identität und Wiedererkennung sorgt. Bei den Magazinen „Punkt 6/7/8“ und „Punkt 12“ steht die thematische Vertiefung im Fokus. Wir bieten den Moderatoren durch langsamere, entschleunigte Kameraführung ausreichend Raum für Perspektiven. Eine entsprechend warme Licht- und Farbgebung im Bereich Gelb-Orange unterstützt die Visualisierung des Magazinformats.
Bei den Newsformaten „RTL Aktuell“ und „RTL Nachtjournal“ tritt die Nachricht stärker in den Vordergrund. Die Programmführung ist dynamischer, kompakter und vermittelt die Inhalte deutlich frontaler und plakativer. Hier dominieren Blautöne. Die Newssendungen können durch Augmented Reality (Anm.d.Red. AR) erweitert werden, wenn dies die Inhaltsvermittlung unterstützt.