Peter Kloeppel durchleuchtet die Deutsche Bahn +++ Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet. +++
Foto: RTL / Stefan Gregorowius
Foto: RTL / Stefan Gregorowius
Für viele Zugreisende ist das Chaos der „Deutschen Bahn“ inzwischen Alltag geworden. Doch warum ist das so? Welche Verkettung von Umständen führt zu einer Verspätung? Wo liegen die Schwachstellen im deutschen Streckennetz? Und was ist notwendig, um Abläufe für Personal und Reisende zu verbessern? Moderator Peter Kloeppel wirft gemeinsam mit Reporter Thorsten Schorn einen kritischen Blick hinter die Kulissen der „Deutschen Bahn“ und trifft die Mitarbeitenden in Momenten, die wir als Reisende nicht erleben. Dafür tauscht der RTL-Anchor sein klassisches Nachrichtenstudio gegen eine Industriehalle, wo er mithilfe aufwendiger 3D-Animationen das komplexe System Bahn analysiert. RTL zeigt das 90-minütige Spezial „Peter Kloeppel DURCHLEUCHTET: Das Chaos bei unserer Bahn“ am 8. Juni um 20:15 Uhr.
Das Spezial steht jetzt für registrierte Journalist:innen im Media Hub von RTL Deutschland zur Ansicht bereit.
Weitere Infos finden Sie in unserer Pressemeldung sowie in einem Audio-Interview mit Peter Kloeppel.
Im Interview spricht Moderator Peter Kloeppel über die tiefgründigen Recherchen zur „Deutschen Bahn“, die Stellschrauben, die gedreht werden müssten, um Verbesserungen zu erwirken und über sein Gespräch und Kennenlernen mit DB-Chef Richard Lutz:
Vor welchen Problemen steht die Deutsche Bahn Ihren Recherchen nach? Klagen wir Deutschen zurecht?
Die Bahn hat es jahrzehntelang versäumt, ihre Infrastruktur auf Vordermann zu bringen. Strecken wurden stillgelegt, Gleise ab- und Weichen ausgebaut, die Digitalisierung des Bahnsystems kam lange nicht voran, moderne Züge ließen zu lange auf sich warten, Bahnhöfe sind Dauerbaustellen. Das alles führt zu Verspätungen und Zugausfällen, und darüber ärgern sich die Kunden zurecht. Schließlich haben sie für den Transport bezahlt, da kann man auch von der Bahn erwarten, dass sie liefert.
Warum schneidet die Deutsche Bahn im internationalen Vergleich so schlecht ab? An welchem Land sollten wir uns vielleicht ein Beispiel nehmen?
Internationale Vergleiche sind immer schwierig, denn jedes Land hat eine andere „Bahn-Geschichte“. Deutschland hatte mal ein sehr enges Schienennetz. Das hat man ausgedünnt und gleichzeitig immer mehr Züge aufs Gleis gesetzt. So teilen sich jetzt ICEs, ICs, Regional- und S-Bahnen sowie Güterzüge die knappe Ressource Gleis. In Japan dagegen haben die Hochgeschwindigkeitszüge ihre eigenen Strecken. Und in der Schweiz investiert die Regierung einfach deutlich mehr in die Bahn und synchronisiert die Fahrpläne effektiver. Verglichen mit den USA liegen wir dagegen deutlich vorne.
Was müsste passieren für eine erfolgreiche Verkehrswende? Auf politischer Ebene, aber auch bei der Deutschen Bahn selbst?
Verkehrswende heißt ja verkürzt gesagt: mehr Passagiere und Güter auf die Schiene, weniger Auto- und LKW-Verkehr auf den Straßen. Solange wir aber die Infrastruktur der Bahn nicht modernisiert haben, den Güter- und Personenverkehr nicht besser voneinander trennen, werden wir noch viele Jahre mit den aktuellen Problemen zu kämpfen haben. Nötig ist vor allem Geld, aber auch der politische Wille, Reformen umzusetzen. Trotz allem werden die Bahnkunden noch viel Geduld brauchen - es gibt einfach zu viele Baustellen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne.
Sie führen im Zuge Ihrer Reportage ein Interview mit Bahnchef Richard Lutz, der zuletzt wegen satter Gehaltserhöhungen und Bonus-Zahlungen der Bahn-Vorstände in der Kritik stand. Glauben Sie, dass Lutz die Deutsche Bahn in bessere Zeiten führen kann?
Er alleine wird das nicht schaffen. Er braucht politische Unterstützung und den Reformwillen aller Beteiligten. Dazu gehört auch, dass man die Bahn-Bürokratie entschlackt, transparentere Tarifstrukturen einführt und vor allem den Service für die Kunden verbessert. Denn nur wer pünktlich und ungestresst und flott sein Ziel erreicht, wird sich wieder für eine Bahnfahrt entscheiden. Ich hatte das Gefühl: Richard Lutz weiß das nicht nur alles, er kann seine Leute auch motivieren, mit ihm an einem Strang zu ziehen.