Eine Aluminumfabrik in Dhaka. Es ist extrem laut, sehr staubig, heiß und stickig. Viele Kinder und Jugendliche arbeiten im Halbdunkel an verschiedenen Werkbänken. Mitten in dem ohrenbetäubendem Lärm steht Franziska Knuppe und schaut bestürzt auf den 12- jährigen Sumon, der an einer schnell rotierenden Werkbank, hektisch Aluminiumteile zu Schüsseln verarbeitet.
Der Junge ist von oben bis unten mit silbernen Metallstaub bedeckt. Eine Schutzbrille, Ohrenschutz oder eine Atemmaske gibt es nicht. „Ich habe so etwas noch nie gesehen! Das ist unmenschlich und lebensgefährlich, Kinder und Teenager schuften in einer dunklen Fabrik, barfuß zwischen Metallsplittern. Ich bin fassungslos. Ich bin selber Mutter, das geht mir so ans Herz und unter die Haut. Der kleine Junge ist ein Jahr jünger als meine kleine Tochter und er steht hier acht bis zehn Stunden, sechs Tage die Woche und arbeitet. Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass mein eigenes Kind so etwas einmal durchmachen muss“, erklärt das deutsche Model geschockt. Die 44-Jährige ist als Projektpatin von „RTL – Wir helfen Kindern“ in die Hauptstadt von Bangladesch gereist, um sich ein Bild von der schrecklichen Lage der unzähligen arbeitenden Kinder dort zu machen. Rund 1.000 Schüsseln müssen die Kinder pro Tag produzieren und bekommen dafür rund zehn Dollar pro Woche.
Doch die Kinder in der Aluminiumfabrik sind nicht die einzigen, die Franziska Knuppe bei harter Arbeit zu sehen bekommt. Rund 1,7 Millionen Kinder, meist Jungen, müssen zum Unterhalt der Familien beitragen. Die Mädchen übernehmen den Haushalt und die Betreuung der jüngeren Geschwister. Für die Arbeitgeber sind die Kinder willkommene Arbeitskräfte: sie schuften für einen Hungerlohn und stellen noch weniger Ansprüche als die Erwachsenen. Ihre Arbeit ist oft mühevoll und monoton. So auch in einer staubigen Ziegelbrennerei. Dort trifft Franziska Knuppe Kinder, die schwere Ziegel sortieren und stapeln müssen. „Das ist so bedrückend. Der Staub ist so fein. Es fällt einem schwer zu atmen, die Lunge tut weh, die Augen brennen. Es macht mich völlig fertig, zu sehen, dass die Kinder diesen Staub tagtäglich ausgesetzt sind. Den ganzen Tag sind sie hier und arbeiten. Eine Schule oder einen Ort, an dem sie gefördert werden, gibt es nicht. Sie leben mit ihren Familien in Slums und jeder muss dazu beitragen, damit genug Geld zum Überleben verdient wird“, so Franziska Knuppe. „Wir müssen etwas tun! Keinem Kind auf der Welt sollte dies angetan werden! Kinder sollen zur Schule gehen, lachen, spielen und Spaß am Leben haben. Hier haben sie nichts außer Arbeit. Wenn wir nichts tun, haben sie auch keine Zukunft und die Chance auf ein anderes Leben.“
Deshalb sagt die „RTL – Wir helfen Kindern“-Patin der Kinderarbeit in Bangladesch nun den Kampf an. Gemeinsam mit Kooperationspartner UNICEF soll die Lebenssituation der betroffenen Kinder in Dhaka durch die Unterstützung von Lernzentren nachhaltig verbessert werden. Dort werden die Kinder bereits jetzt betreut und bekommen, wenn genug Spenden eingegangen sind, auch eine warme Mahlzeit. Das Zentrum ist ein Rückzugsort, an dem sie sich geborgen fühlen und dem harten Alltag für ein paar Stunden entkommen. Sie können mit anderen Kindern spielen und lachen. Zudem sprechen die Mitarbeiter mit den Kindern über ihre Erlebnisse, bieten ihnen psychologische Hilfe an und unterstützen sie dabei, das Leben auf der Straße zu meistern. Diese Zentren ist ein erster und wichtiger Anfang, doch es fehlt noch die Möglichkeit die Kinder dort zu unterrichten. „Ich bin hier, damit die Menschen in Deutschland sehen, dass es Kinder gibt, die unter solch schlimmen Bedingungen aufwachsen. Und ich bin hier um diesen Kindern zu helfen, damit sie ein paar Stunden am Tag aus diesem furchtbaren Arbeitsalltag entkommen und Zugang zu Bildung erhalten. Nur wenn sie lesen und schreiben können, haben sie eine Chance auf ein besseres Leben“, ruft Franziska Knuppe auf.
Mit den Spenden, die durch das Engagement von Franziska Knuppe und beim RTL-Spendenmarathon am 21./22. November 2019 zusammenkommen, sollen in Dhaka einfache, aber effektive Lernzentren eingerichtet werden. Der Unterreicht dort nimmt auf die Situation der arbeitenden Kinder Rücksicht: Täglich wird dort zwei bis drei Stunden vormittags und nachmittags unterrichtet. Es werden kleine Unterrichtseinheiten für die Grundschuljahre entwickelt, die die Kinder in ihrem eigenen Tempo erarbeiten. Sie lernen Lesen und Schreiben, Rechnen und Landeskunde. So können sie es nach einem Jahr schaffen, in regulären Schulen aufgenommen zu werden. Sie erfahren oft auch zum ersten Mal, dass sie etwas wert sind und aus ihrem Leben etwas machen können.
„Viele Kinder hier in Dhaka sind verloren und haben keine Zukunft. Ich bin ja selbst Mutter. Meine Tochter ist elf. Die Kinder hier zu sehen, macht mich sehr betroffen. Ich habe mich mit vielen Kindern hier unterhalten und das Schlimmste ist, dass sie keine Träume mehr haben. Jedes Kind sollte doch Träume und Wünsche haben. Die Aussichtslosigkeit und Resignation trifft mich sehr. So sehr, das hätte ich vor der Reise nie gedacht“, resümiert Franziska Knuppe am Ende ihres Besuches in Bangladesch. „Und genau deshalb bin ich hier, damit die Menschen in Deutschland sehen, dass es Kinder gibt, die unter solch schlimmen Bedingungen aufwachsen. Und ich werde meiner Tochter von meinen Eindrücken und Gefühlen erzählen – und wenn sie vielleicht eines Tages mit 20 Jahren sagt, ich will dort auch helfen, würde mich das sehr stolz machen.“
UNICEF Deutschland
UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (United Nations Children’s Fund). Der Auftrag von UNICEF ist es, die Kinderrechte für jedes Kind zu verwirklichen, unabhängig von seiner Hautfarbe, Religion oder Herkunft. Richtschnur für die weltweite Arbeit ist die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Von der schnellen Nothilfe bis zum langfristigen Wiederaufbau hilft UNICEF, dass Mädchen und Jungen überall auf der Welt gesund und sicher groß werden und ihre Fähigkeiten voll entfalten können. UNICEF Deutschland wurde 1953 als Verein gegründet und ist heute eine der wichtigsten Stützen der weltweiten UNICEF-Arbeit. Wenn Kinderarbeit gefährlich ist, die körperliche oder seelische Entwicklung schädigt oder Kinder von der Schule abhält, ist das ein Verstoß gegen die weltweit gültigen Kinderrechte. Die schlimmsten Formen von Kinderarbeit sind Zwangsarbeit, der Einsatz von Kindersoldaten, Kinderprostitution sowie kriminelle Tätigkeiten - fast alle Länder haben sich verpflichtet, sie abzuschaffen. UNICEF fördert breit angelegte Bildungsprogramme, damit die Kinder Alternativen haben und die Eltern auf ihre Mitarbeit verzichten können.
„RTL – Wir helfen Kindern“: Mehr als 171 Millionen Euro seit 1996
Seit 1996 engagiert sich RTL für Not leidende Kinder in Deutschland und der ganzen Welt. In zahlreichen Aktionen wird das ganze Jahr gesammelt. Sämtliche Kosten für Personal, Produktion und Verwaltung, die rund um die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ entstehen, trägt im Wesentlichen die Mediengruppe RTL Deutschland. Auch die erwirtschafteten Zinsen, dienen zur Deckung der bei der Stiftung anfallenden Verwaltungskosten. So kann die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ garantieren, dass jeder Cent der Spendengelder ohne Abzug bei den Kinderhilfsprojekten ankommt. Dafür stehen „RTL – Wir helfen Kindern“ und der RTL-Spendenmarathon seit 1996. Jedes Jahr wird die Stiftung durch das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) geprüft und erhält Jahr für Jahr das begehrte DZI-Spendensiegel. In den vergangenen Jahren konnten so mehr als 171 Millionen Euro gesammelt werden. „RTL – Wir helfen Kindern“ förderte damit hunderte Kinderhilfsprojekte. Zehntausenden Kindern in Deutschland und aller Welt konnte so nachhaltig geholfen werden.
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