Die spannendste Bundesliga-Saison der letzten zehn Jahre geht kommenden Samstag zu Ende. BVB Markenbotschafter Patrick Owomoyela glaubt, dass der BVB nicht nur rechnerisch noch Chancen auf die Meisterschaft hat. Er hofft auf Schützenhilfe der Eintracht und darauf, „dass sie mit einer Topleistung in München nicht nur einen guten Abschluss zu haben, sondern für die nächste Saison noch was zu erreichen, und zwar mehr als nur die Europa League.“
Gemeinsam mit den Moderatoren Laura Wontorra, Thomas Wagner und NITRO-Experte Steffen Freund diskutierte er zudem den Umgang der Bayernbosse mit Niko Kovac und die sportliche Zukunft des FC Bayern München. Im Exklusivinterview outet sich Bayerns Abwehrspieler Niklas Süle als Eintracht-Fan und spricht über den Druck beim Rekordmeister und seinen Zielen im DFB-Team.
Bei Verwendung der folgenden Zitate bitte Quellenhinweis „100 % Bundesliga – Fußball bei NITRO“ beachten:
Patrick Owomoyela über die Meisterchancen des BVB: „Die Jungs haben auf jeden Fall noch eine Chance und nicht nur rechnerisch. Frankfurt hat verloren, und die müssen sich jetzt in München strecken, um die Champions League zu erreichen. Das hilft dem BVB natürlich, auch wenn man ein bisschen das Gefühl hatte, dass der Akku bei den Frankfurtern leer ist. Wenn wir unsere eigenen Hausaufgaben machen, können wir noch schauen, was die Eintracht in München leisten kann. Und dann kann schon noch was gehen.“
Patrick Owomoyela über Eintracht Frankfurt: „Frankfurt hatte eine überragende Saison bisher, haben zuletzt aber was davon vermissen lassen. Sie haben die Chance, mit einer Topleistung in München nicht nur einen guten Abschluss zu haben, sondern für die nächste Saison noch was zu erreichen, und zwar mehr als nur die Europa League. Dementsprechend glaube ich, dass sie noch mal voll ans Limit gehen. Ich hoffe für Frankfurt, dass sie diese tolle Saison am Ende noch versilbert bekommen, also irgendwas in der Hand haben.“
NITRO-Experte Steffen Freund über Eintracht: „Die Eintracht hat vierzehn englische Wochen mehr als Mainz oder eben Augsburg vorher dreizehn englische Wochen mehr. Da kannst du einfach auch physisch an deine Grenzen kommen. Der Kader ist gar nicht so groß, viele jungen Spieler sind hinten dran. Viele mussten sehr oft spielen. Die waren gar nicht vorbereitet auf so eine lange Europa League-Saison.“
Patrick Owomoyela über ein mögliches Unentschieden in München: „Ich glaube nicht, dass die Bayern auf Unentschieden spielen, selbst wenn es reichen würde. Sie sind besser damit gefahren, auf Sieg zu spielen. Sie werden auch nicht auf Frankfurt achten und sagen, wir gönnen euch das. Die haben ihr eigenes Ziel. Da muss schon eine Menge passieren, dass Frankfurt den Punkt einfährt.“
Patrick Owomoyela über eine mögliche Vizemeisterschaft des BVBs: „Es wäre kein Misserfolg. Die Saison ist so oder so eine gute gewesen. Sie haben einen neuen Trainer, neue Spieler, junge Spieler – mit all diesen Faktoren ist es so oder so eine gute Saison. Aber man hat während der Saison Phasen gehabt, wo es nach noch viel mehr aussah. Das am Ende fühlt sich natürlich nicht so gut an. Womit Watzke Recht hat, dass Bayern München den größeren Druck hat. Es kommt ja immer darum, welche Ausgangssituation habe ich und was kann ich verspielen? Das ist beim FC Bayern sehr viel mehr als es gerade beim BVB ist. Das soll aber nicht heißen, dass Dortmund gar keinen Druck verspürt. Auch Borussia muss das Spiel gewinnen.“
Steffen Freund über den Druck beim BVB: „Mit dem Druck kommt Dortmund auch nicht so gut zurecht. Individuelle Fehler sind Teil des Drucks. Die Leichtigkeit ist einfach nicht mehr da. Schritt für Schritt kamen die Bayern ran, und jetzt spüren die Dortmunder diesen Druck jeden Tag und den werden sie auch in Gladbach spüren.“
Steffen Freund über die Saison des FC Bayern München und Niko Kovac: „Sportlich haben sie ihre Ziele nicht erreicht. Es wird sehr schwer im Pokalfinale gegen Leipzig. Die Meisterschaft, denke ich, schaffen sie am Wochenende, aber sie sind im Champions League Achtelfinale gegen Liverpool ausgeschieden. Genau deswegen denkt man über Kovac nach, aber das ist die völlig falsche Richtung. Er muss als nächster Trainer nach Ancelotti und Heynckes diesen Umbruch endlich durchführen. Daher ist Kontinuität auf dieser Position wichtig.“
Patrick Owomoyela über Niko Kovac: „Generell finde ich falsch, was mit Trainern in der Bundesliga passiert. Es ist immer die erste Reißleine, immer das Leichteste, was du machen kannst. Man macht es sich zu leicht. Es ist keine leichte Aufgabe für Kovac. Er ist noch in der Lage das Double zu holen. Das Achtelfinale in der Champions League ist nicht zufriedenstellend, aber auch kein Misserfolg. Deswegen finde ich es sehr, sehr schade, wie damit umgegangen wird. Ich finde, er hat große Arbeit geleistet. Ich glaube, er kann nächstes Jahr mit einem verstärkten Kader noch mehr erreichen.“
Steffen Freund über die Zukunft beim FCB: „Man konnte jetzt mit Hernandez noch einmal richtig zuschlagen. Das zeigt auch die finanzielle Stärke. Man ist aber trotzdem den Top sechs in England unterlegen. Das zeigt auch, wie stark die Premiere League ist. Den Bayern hat es nicht gut getan, alleine an der Spitze zu sein. Mit der Konkurrenz von Dortmund und Leipzig wird es dann vielleicht auch wieder einfacher, auch international weiterzukommen. Aber für Bayern wird es grundsätzlich schwer, Topstars zu holen.“
Niklas Süle über den Druck beim FC Bayern: „Ich habe mir zugetraut, mich bei den Bayern durchzusetzen, auch wenn es mir bewusst war, wie schwer es wird. Ich habe mich reimgekämpft und kannte meine Stärken. Ich versuche jede Woche zu zeigen, dass ich zurecht hier bin. Es ist unglaublich schwer, bei Bayern zu spielen. Der Druck ist enorm. Du musst jede Woche abliefern, um im Team zu bleiben. […] Man sieht auch jede Woche, wie wir unter Druck stehen. Jedes Bundesligaspiel ist schwer. Der Druck ist enorm und natürlich will auch jeder hier spielen.“
Niklas Süle über die Überraschung der Saison: „Ich bin ja ein alter Eintracht-Fan, dadurch, dass ich von dort komme. Ich finde es bemerkenswert, wie Eintracht sich entwickelt hat. Gerade auch im internationalen Bereich. Wie weit sie gekommen sind, wie sie von den Fans getragen wurden, was das für eine Einheit ist.“
Niklas Süle über seine Ziele beim DFB-Team: Wir sind besser in 2019 gestartet als in 2018. Ich denke, dass wir ein gutes Spiel in Holland gezeigt haben. Eine überragende erste Hälfte, eine nicht so gute zweite, aber mit einer Willensleistung haben wir den Sieg geholt. Ich glaube, diesen Willen, den wir gezeigt haben, hat Fußball-Deutschland wieder mitgerissen. Ich glaube, dass wir sehr, sehr viel Potential in der deutschen Mannschaft haben, um auch bei der kommenden EM eine gute Rolle zu spielen."
Patrick Owomoyela über Niklas Süle als Abwehrchef der DFB-Elf: „Er hat das Potential, es zu werden. Er ist noch nicht der Typ ‚Chef‘. Leistungstechnisch absolut – er liefert ab. Aber da gehört mehr zu, da musst du vom Charakter und von der Person her viel präsenter noch sein als er es ist. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben. Aber da kann er sich hin entwickeln.“
Sämtliche Zitate zur freien Verwendung bei Quellenangabe: „100 % Bundesliga – Fußball bei NITRO“
Die nächste Sendung: Montag, 20. Mai: 22:15 Uhr
Der letzte Spieltag ist gelaufen. Die Meister und Absteiger der Bundesliga und 2. Liga stehen fest. „100% Bundesliga – Fußball bei NITRO“ zeigt am Montagabend ab 22:15 Uhr noch einmal alle finalen Tore, alle Emotionen und fasst die Tops und Flops der Bundesligasaison 2018/19 zusammen.