Schauspieler der RTL-Fernsehserie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ) besuchen das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“.
Die erst kürzlich nach Berlin zugezogene Familie Ahrens wirkt nach außen hin wie die perfekte Vorzeigefamilie. Doch nach und nach erfahren die GZSZ-Zuschauer/-innen, was sich hinter der Fassade abspielt: Nina wird von ihrem Mann Martin regelmäßig geschlagen.
Die Produzenten von GZSZ thematisieren damit ein gesellschaftliches Tabu, über das noch viel zu häufig geschwiegen wird.
Im Rahmen der Auseinandersetzung mit dem Thema Häusliche Gewalt besuchten die Schauspieler/-innen Maria Wedig und Maximilian Braun am 18. Januar 2018 in Köln das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“.
Vor Ort verschafften sie sich einen Eindruck von der Arbeitsweise des bundesweiten Beratungsangebots. Seit beinahe fünf Jahren stehen die Beraterinnen des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ betroffenen Frauen auf dem Weg aus der Gewalt zur Seite – kostenlos, anonym, in 17 Sprachen und rund um die Uhr.
Auch Fachkräfte und Menschen aus dem sozialen Umfeld Betroffener können sich unter der Nummer 08000 116 016 oder über die Webseite www.hilfetelefon.de an das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ wenden.
„Wir freuen uns sehr, dass GZSZ dieses Thema aufgreift und sich vor Ort über die Arbeit des Hilfetelefons ‚Gewalt gegen Frauen‘ informiert. Die steigende Nachfrage nach Beratungen zeigt, dass es einen enormen Bedarf für dieses Angebot gibt und die Mitarbeiterinnen des Hilfetelefons wichtige Arbeit leisten“, erklärt Helga Roesgen, Präsidentin des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, dem Anbieter des Hilfetelefons.
„Uns ist es wichtig, das Thema Gewalt gegen Frauen weiter in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Betroffenen möchten wir signalisieren: Sie haben keine Schuld und sie sind nicht allein. Es gibt Hilfe und Unterstützung“, sagt Petra Söchting, Leiterin des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“.
Petra Kolle, Produzentin von GZSZ bei UFA Serial Drama: „Irgendetwas läuft immer noch in der moralischen Erziehung unserer Gesellschaft gründlich schief. Wenn es nicht so furchtbar wäre, würde es mich langweilen, dass sich nichts ändert im Geschlechterverhältnis. Da die Realität nun aber leider so ist, wie sie ist, sind Gewalt und Sexismus selbstverständlich für GZSZ wichtige Themen. Denn es ist unsere Aufgabe und Verantwortung Themen anzupacken, die in der Öffentlichkeit gerne vermieden werden, mit denen aber unzählige Menschen tagtäglich konfrontiert werden.“
Joachim Kosack, Geschäftsführer UFA Serial Drama: „Die Zusammenarbeit mit dem Hilfetelefon ‚Gewalt gegen Frauen‘ zeigt erneut, dass GZSZ weit mehr ist als eine Unterhaltungsendung. Wir erzählen Geschichten mit sozialer Tiefe, die Debatten auslösen und zur gesellschaftlichen Aufklärung beitragen. Schließlich erreichen wir jeden Tag aufs Neue Millionen Zuschauer, für die GZSZ eine Vorbildfunktion einnimmt – eine Verantwortung, die wir gerne tragen.“
Auf das Beratungsangebot des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ weisen die Schauspieler/-innen in der Serie explizit hin. In einer Szene wird die von ihrem Ehemann geschlagene Nina Ahrens, gespielt von Maria Wedig, von Lilly Seefeld (Iris Mareike Steen) auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam gemacht. Die Folge 6.350 wird am 23. Januar 2018 um 19:40 Uhr bei RTL ausgestrahlt.
Schauspielerin Maria Wedig hofft, die Fans der Serie sensibilisieren zu können: „Häusliche Gewalt kann jede Frau treffen und geht uns daher alle an. Betroffenen Frauen möchte ich Mut machen, sich an Unterstützungseinrichtungen wie das Hilfetelefon ‚Gewalt gegen Frauen‘ zu wenden.“
Maximilian Braun, dessen Rolle Luis auch vom Vater geschlagen wird: „Es ist furchtbar wie präsent dieses Thema in unserer Gesellschaft ist. Hoffentlich können wir mit unserer Geschichte helfen, Betroffene auf das Angebt des Hilfetelefons aufmerksam zu machen und ihnen einen Anstoß in Richtung Hilfe geben. Selbst wenn nur eine Person sich bei dem Hilfetelefon meldet und ihr geholfen werden kann, hätte sich all die Arbeit der letzten Monate für mich ganz besonders gelohnt!“
Die Schauspieler Deutschlands Daily Nummer 1 unterstützten das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bereits im Rahmen der Mitmachaktion „Wir brechen das Schweigen“ anlässlich des 25. November 2017, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“
Das Hilfetelefon ist rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr unter der Telefonnummer 08000 116 016 und online unter www.hilfetelefon.de über den Termin- und Sofort-Chat sowie per E-Mail erreichbar. Mehr als 60 qualifizierte Beraterinnen informieren und beraten gewaltbetroffene Frauen, Personen aus deren sozialen Umfeld und Fachkräfte – kostenlos, anonym und vertraulich, in 17 Fremdsprachen sowie in Deutscher Gebärdensprache und in Leichter Sprache. Das Hilfetelefon ist beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben angesiedelt.
Weitere Informationen zum Beratungsangebot erhalten Sie auf: www.hilfetelefon.de
Der Dialog zwischen Lilly und Nina:
Lilly: Es gibt gute Nachrichten. Auf den Röntgen-Bildern sind keine Frakturen zu sehen. Das heißt: Sie können morgen nach Hause.
Nina: Da ist noch was. Ich habe eine Bitte. Falls mein Mann hier auftauchen sollte. Wir leben in Scheidung und es gibt eine einstweilige Verfügung. Er darf sich mir nicht nähern.
Lilly: Ich sage vorne Bescheid (red. Ergänzung: am Stationsempfang). Machen sie sich keine Sorgen.
Nina: Danke.
Lilly: Und falls was ist, wir haben Psychologen hier im Haus oder sie rufen beim Hilfetelefon – Gewalt gegen Frauen – an. Das ist anonym und jederzeit erreichbar.
Nina: Danke das klingt gut. (Tränen)
Ein Video-Interview zu dem Thema von heute finden Sie hier: https://twitter.com/RTLde/status/953923910596087808