Was ist die RTL-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ ohne das legendäre Club-Restaurant „Mauerwerk“? Damit sich die GZSZ-Zuschauer diese Frage nicht länger stellen müssen, wurde die Location jetzt nach einem verheerenden Brand an Silvester wieder aufgebaut und schon diese Woche wird die große Wiedereröffnung in Deutschlands Daily Nummer 1 gefeiert.
Erste Details verraten die Verantwortlichen und Kreativen von der GZSZ-Produktionsfirma UFA Serial Drama gegenüber RTL.
Damian Lott, Producer von GZSZ bei UFA Serial Drama:
Das Mauerwerk ist in der GZSZ-Welt ein zentraler Ort für den Kiez und seine Bewohner. Doch leider war der Look etwas in die Jahre gekommen, weshalb wir uns dazu entschieden haben, dem Mauerwerk ein großes Makeover zu verpassen. Romy Gawlik hat dafür mit ihrem Team einen herausragenden Entwurf kreiert und mit der Umsetzung dem Mauerwerk einen modernen und großartigen Look verpasst. Björn Behrens hat mit seinem Team ein tolles Lichtkonzept eingebracht, was die Hochwertigkeit des neuen Mauerwerks nochmals unterstreicht. Es war eine sehr arbeitsintensive Zeit, die sich mit jeder Minute komplett gelohnt hat. Jetzt starten wir mit vielen neuen Geschichten in die neue Ära und freuen uns auf viele weitere Jahre im Mauerwerk.
Romy Gawlik, arbeitet für UFA Serial Drama in der Ausstattungsabteilung und ist verantwortlich für das neue Szenenbild vom „Mauerwerk“:
Wieso gibt es jetzt ein neues Mauerwerk?
Das Mauerwerk, in dem bekannten Look so wie wir es alle bisher kannten, gab es jetzt seit über 9 Jahren. Es wurde über 2 Ebenen erbaut, damals war das im seriellen Bereich eine Neuheit. Ich war damals auch schon dabei und als wir das Mauerwerk entworfen haben, war es cool und zeitgemäß. Nun war es an der Zeit, etwas Neues, etwas Modernes zu machen und dem Zuschauer ein neues Gefühl für diese Location zu geben. Dann haben sich die Autoren und Produzenten dazu entschieden, den Club rund um die Silvester-Folgen abzufackeln. Da das Mauerwerk als solches aber weiter Bestand haben sollte, haben wir uns entschieden die Architektur so zu belassen, wie sie ist, aber die ganzen Oberflächen und den Look zu verändern.
Wie fanden Sie diese Entscheidung?
Ich habe das Mauerwerk damals mit aufgebaut. Deshalb fand ich es gut, wieder mit dabei zu sein und es jetzt zu redressen. Das Mauerwerk war schon damals super und es war eine Innovation, eine Deko auf zwei Ebenen zu gestalten. Das Mauerwerk sah immer cool aus - es war immer Berlin. Da jetzt noch einmal einen draufzusetzen, das war schon toll! Da hatte ich auch keine Gewissensbisse. Es hat wirklich viel Spaß gemacht und ich habe die Herausforderung gerne angenommen.
Wie lange dauerte der Wiederaufbau?
Wir haben im September 2017 mit den Entwürfen und den ersten Gesprächen begonnen: Was soll es werden, was wollen wir erzählen? Wohin geht das Mauerwerk? Bis Ende Januar haben wir daran gearbeitet. Insgesamt also 5 Monate.
Wie viele Leute waren involviert?
Den Entwurf habe ich mit meinem Partner Stefan Lincke gemacht, also zunächst zu zweit. Im Laufe der Zeit waren sehr viele Leute mit involviert, gerade die Zusammenarbeit mit Björn Behrens, der den Entwurf und Bau von der kamera- und lichttechnischen Seite begleitet hat, war sehr inspirierend. Von der Baufirma, dem Art Department Studio Babelsberg, waren dann immer 10 bis 15 Personen vor Ort, die hier zum Beispiel regelmäßig die Oberflächen gebaut und gemalert haben. Dann kamen noch die technischen Dienstleister hinzu, die uns beraten und das Licht eingebaut haben. Insgesamt waren knapp 50 Personen am Neuaufbau beteiligt. Die Ausstattungsabteilung, die den laufenden Dreh betreut, hat uns ebenfalls an allen Stellen unterstützt und viel zusätzliche Zeit und Energie investiert.
Was war die Herausforderung bei den Bauarbeiten?
Normalerweise fangen die Bauarbeiter morgens um 7 Uhr an und bauen dann mit einer Pause bis nachmittags durch. Das war hier bei laufendem Drehbetrieb natürlich nicht möglich. Wir mussten immer stoppen, später anfangen, in die Nachtschicht gehen oder am Wochenende arbeiten, damit der Dreh in den Studios nicht gestört wurde. Der Dreh für unsere Serie hat immer oberste Priorität und absoluten Vorrang. Deshalb mussten wir immer um die Dreharbeiten drum herum disponieren. Wir haben zum Beispiel die große Treppe rausgenommen. Dazu stellte sich die Frage: Wann ist es möglich die Treppe anzubauen und ist es eine Gefahr für das Drehteam, wenn sie plötzlich nicht mehr da ist? Wir konnten also nicht von 7 bis 17 Uhr arbeiten, sondern mussten um die täglichen Dreharbeiten drum herum planen.
Was fühlen Sie sich nach Beendigung der Arbeiten?
Ich finde es super. Die Reaktionen sind durchweg positiv und die Kollegen freuen sich. Für die Regisseure und Kamera-Leute ergeben sich neue Perspektiven, zum Beispiel durch die neue Positionierungen der Bar und der Bühne mit der gewendelten Treppe. Das macht mich auf jeden Fall stolz.
Was ist Ihr Highlight?
Ich finde die Lichtwände toll. Ich war sehr gespannt und nervös, ob das alles so klappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber der Plan ist voll aufgegangen, dank der fantastischen Unterstützung von Thorsten Menzel. Es ist ein toller Effekt und auch etwas Neues in der deutschen Serien-Landschaft. Auch die neue Küche und die WCs finde ich toll, sie unterstützen den neuen coolen modernen Look des Mauerwerks.
Björn Behrens, DoP (Director of Photography) bei UFA Serial Drama im Studio von GZSZ und dort seit 2012 für das Licht- und Kamerakonzept verantwortlich:
Die Zuschauer werden ihr Mauerwerk sofort wiedererkennen, obwohl alles vollkommen überarbeitet wurde. In der neuen Innenarchitektur befinden sich an den Wänden, Decken und der Treppe viele hochwertige Lichteinbauten. Wir wollen unserem Publikum damit vermitteln, dass das Mauerwerk eine exklusive und abwechslungsreiche Location mit Strahlkraft und Lebendigkeit ist. Begleitet wird das Clubambiente von vielen Show- und Bühnenlampen, welche Partys und Bandauftritte mit eindrucksvollen Lichtbildern untermalen. Dennoch bleibt das Mauerwerk immer noch der Restaurant- und Clubbetrieb - mit Galerie, Lagerraum, Bühne, Bar und Küche - in welchem sich auch in Zukunft viele Geschichten und Dramen unserer GZSZ- Serienlieblinge abspielen. Nur eben noch schöner, moderner und vielfältiger.