Wie war es für Dich, bei der 3. Staffel zum "Sisi"-Ensemble dazuzustoßen?
Großartig war das! Dazu hat mich das Ensemble sehr warm in Empfang und mit ins Team aufgenommen. Alle haben sich über den neuen Erzählstrang gefreut. Wir haben uns gegenseitig für die jeweils andere Geschichte begeistert und das hat eine sehr schöne Arbeitsatmosphäre geschaffen. Ich hatte Freude daran, den anderen Erzählstrang mit den Taten Wallis zu durchkreuzen und war angehalten, mir nicht noch mehr auszudenken, nur damit ich die Gelegenheit hatte, auch wirklich allen Spieler:innen "schauspielerisch" zu begegnen. Denn das Spielen mit ihnen hat einfach großen Spaß gemacht. Das hat auch das gesamte Team hinter der Kamera ermöglicht.
Was hat Dich an der Figur der Walli gereizt?
Alles. Ich liebe sie. Haha. Sie hat mich nicht nur gereizt, sondern begeistert. Ich habe das Drehbuch verschlungen. Die Headautoren Elena Hell, Robert Krause und Andreas Gutzeit haben eine tolle Arbeit geleistet.
Walli ist ein solch komplexer, vielschichtiger Charakter. Eine starke Frau, deren Abgründe sehr tief sind. Eine Frau, die lieben kann und gleichermaßen alles um sich herum zerstört, was ehrliche Nähe bedeutet, weil sie sich so fürchtet, nicht mehr allein zu sein. Ich mag es, wie rigoros und schamlos sie ist und mich berührt ihre (selbst-)zerstörerische Kraft. Ich hatte fast den Eindruck, ich muss sie beschützen, indem ich ihre Verkörperung verantworte und verhindere, dass sie noch Schlimmeres anstellt.
Man hört bei den Dreharbeiten wurde – bei aller Dramatik – auch viel gelacht...
Ja, zum Glück. Walli hat mich viel beschäftigt. Und dann ist es schön, mit einem Lachen zu vereinbaren, dass man eine Geschichte erzählt und nicht andersherum.
Für diese Lockerheit und Leichtigkeit hat auch immer wieder mein Spielpartner Max Hubacher gesorgt. Und Andy! Der uns dazu ermutigt hat, sich spielerisch aus dem Fenster zu lehnen und das auch selbst getan hat.
Welchen Szenedreh mochtest Du besonders gern, welcher war der herausforderndste?
Ich mochte die Vielfalt an Szenen. Auf alles habe ich mich gefreut und alles war dann abgespielt auf ganz wundersame Weise anders, als ich es mir hätte denken können.
Herausfordernd in besonderem Maß fand ich alles, was sich aus der Überkreuzung mit dem Charakter Albert ergeben hat. Einfach, weil ich die Situationen zwangsläufig erfahre, wenn ich sie spiele. Und Zustände von Panik und lebensbedrohender Angst haben dann eine Art körperliche und emotionale Erschöpfung bedeutet.
Wenn ich eine Outtake-Szene gerne sehen würde, wäre es die ...
Das habe ich bereits: ein Take einer Szene, der es nicht in die Serie geschafft hat. Die Szene, als Walli und Gustav in der Hotelsuite ankommen, hat Walli wohl gemeint, auf die Champagner-sprudelnde Freude, noch meine springende Zahnkuppe setzen zu müssen. Der Take würde nicht genommen, dafür aber die Zahnarztkosten ÜBERnommen ;-).