Im Januar 1994 ging mit dem "RTL-Nachtjournal" erstmals im deutschen Fernsehen ein Nachrichtenmagazin um Mitternacht auf Sendung. Den Machern war dabei von Beginn an klar: Wer sich um Mitternacht noch einmal über das Wichtigste vom Tag informieren will, der möchte nicht nur Fakten, sondern vor allem auch Hintergründe geliefert bekommen. Diesem Zuschauerbedürfnis trägt das "RTL Nachtjournal" nun schon seit 30 Jahren Rechnung.  

Neben Frontfrau Ilka Eßmüller, die seit 2008 dabei ist, moderieren regelmäßig auch Lothar Keller (seit 2017), Christoph Hoffmann (seit 2019) und Charlotte Maihoff (seit 2021). Mit Fakten, Hintergründen und Meinungen hat sich das Spätmagazin als eines der Markenzeichen des deutschen TV-Nachrichtenjournalismus etabliert. Seit dem Start wurden insgesamt 7.947 Ausgaben und damit 3.385 Sendestunden und 55 Minuten ausgestrahlt. Es gab über 94.031 Beiträge sowie 3.664 Schalten und Kommentare. Immer wieder nimmt das "RTL Nachtjournal" Spezialausgaben ins Programm, etwa längere Interviews mit Spitzenpolitikern oder führenden Wirtschaftsvertretern sowie investigative Reportagen wie z.B. zu den Hintergründen der gesprengten Nordstream-Pipelines oder zur Lage der LGBTIQ+ Community in Katar. In den Jahren 2022 und 2023 hat die Redaktion die Frequenz der beliebten Sonderausgaben enorm erhöht. Insgesamt wurden 386 "RTL Nachtjournal Spezials" in 94 Stunden und 3 Minuten ausgestrahlt, davon rund 120 Ausgaben allein in den Jahren 2022 und 2023.  

Bekannt ist das "RTL Nachtjournal" auch für seine vielfältigen und wiederkehrenden Rubriken. In "Unterwegs mit …" ist die Hauptmoderatorin einen Tag lang unterwegs mit Politikern und prominenten Persönlichkeiten und zeigt neben der offiziellen auch eine privatere Seite dieser Menschen. "1000 Meter Deutschland" von Nadine und Martin to Roxel betrachtet jeweils ein gesellschaftlich relevantes Thema als Pro und Kontra aus einem lokalen Blickwinkel. In "Mal ehrlich" kommentiert Nikolaus Blome, Ressortleiter Politik bei RTL NEWS, regelmäßig aktuelle politische Ereignisse. Im "Gegenverkehr" bespricht er diese außerdem jeden Donnerstag im Auto mit dem Journalisten Jakob Augstein beim unterhaltsamen Streitgespräch im Berliner Stadtverkehr. Abgerundet wird die Nachrichtenwoche beim RTL Nachtjournal jeden Freitag im Rückblicksformat "Feierabend". 

In der Nacht zum 3. Januar 2024 blickt die Redaktion auf die vergangenen drei Jahrzehnte zurück und begrüßt den langjährigen Anchor und Redaktionsleiter Heiner Bremer im Studio. 

Redaktionsleitung: Sascha Roth

Produktionsfirma: RTL NEWS

Produktionszeitraum: Mo-Fr, 00.00 Uhr

Produktionsort: Köln

Chefredakteur Gerhard Kohlenbach: "Das Nachtjournal ist der beständigste und erfolgreichste Nachrichten-Anker zu später Stunde im deutschen Fernsehen – eine Institution für alle, die vor dem Schlafengehen noch einmal Orientierung in der Nachrichtenflut des Tages suchen. Mit absoluter Professionalität und Leidenschaft liefern die Kolleginnen und Kollegen Hintergründe, Perspektiven und Lösungsansätze –originell und auch mal unterhaltend, damit unsere Zuschauerinnen und Zuschauer nicht nur informiert, sondern immer auch mit einem kleinen Lichtblick in Bett gehen können. Es ist bewundernswert, wie die Kolleginnen und Kollegen die Sendung über all die Jahre weiterentwickelt haben. Herzlichen Glückwunsch an ein fantastisches Team. "

Redaktionsleiter Sascha Roth: "Nach fast 28 Jahren als Mitglied dieser Redaktion, möchte ich vor allem das Team herausstellen, dass über all die Jahre mit so viel Leidenschaft und Hingabe täglich eine Nachrichtensendung auf die Beine stellt, die die Zuschauerinnen und Zuschauer mitnimmt, nah an den Menschen ist und sowohl das Weltgeschehen als auch den kleinen Kosmos von nebenan abbildet. Und dabei versuchen wir uns immer wieder neu zu erfinden, informativ, konstruktiv, abwechslungsreich und auch unterhaltsam zu sein. Ich bin nach all den Jahren immer noch stolz ein Teil des Nachtjournals zu sein und vor allem bin ich sehr stolz auf dieses großartige Team."

Hauptmoderatorin Ilka Eßmüller: "Wir freuen uns sehr, dass das RTL Nachtjournal schon 30 Jahre alt wird! Das erste Spätnachrichten-Magazin im deutschen Fernsehen, und das bei einem Privatsender! Wir versuchen, sehr auf Augenhöhe mit unseren Zuschauerinnen und Zuschauern zu sein, die oft mit uns den Tag beenden. Die grobe Nachrichtenlage kennen die meisten ja. Deshalb bieten wir täglich einen Mehrwert an; etwas, das die Menschen bis dahin noch nicht erfahren haben, was für sie persönlich wichtig sein könnte. Nur mit starken Themen, eigenen Schwerpunkten, einer lebendigen Sprache und gerne auch mal unkonventioneller Machart können wir die Leute zu dieser späten Stunde interessieren. Und wo es passt - auch mit Humor! Das gelingt uns seit 30 Jahren sehr erfolgreich. Das ist schön!" 

Ilka Eßmüller 

Nach dem Abitur 1986 und einem Jahr als Au-Pair in Los Angeles, studierte Ilka Eßmüller Amerikanistik, Politikwissenschaften sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Frankfurt am Main und absolvierte ein Jahr Amerikanistik und Journalismus in Baton Rouge, Louisiana. Während ihres Studiums sammelte sie u.a. bei ABC News in Frankfurt und New York erste journalistische Erfahrungen. Nach dem Magisterabschluss (Note: 1) arbeitete sie von 1992 bis 1994 in der Nachrichtenredaktion von VOX in Köln. Im Mai 1994 folgte schließlich der Wechsel zu RTL Television ins Landesstudio Berlin. In Köln moderierte Ilka Eßmüller ab 1997 die Frühmagazine "Punkt 6" und "Punkt 9" (ab 2000), sowie vertretungsweise den Sportteil bei "RTL Aktuell". Zwischen 2001 und 2004 übernahm sie die Moderation von "RTL Aktuell" und "RTL Aktuell Weekend" sowie bis 2007 mehrfach vertretungsweise auch die des Mittagsjournals "Punkt 12". Die versierte Journalistin moderierte außerdem seit 2001 zahlreiche Sondersendungen zu US-Wahlen und Breaking-News-Situationen und berichtete als Sportreporterin für RTL über Skispringen, Boxen, Fußball, Formel 1 und von den Olympischen Spielen in Sydney und Salt Lake City. Seit Januar 2008 ist Ilka Eßmüller Hauptmoderatorin des "RTL Nachtjournals". Ilka Eßmüller wurde am 1. Oktober 1964 in Stolzenau/Weser geboren.

Christoph Hoffmann 
Christoph Hoffmann wurde am 15. März 1983 in Köln geboren. Schon während seines Magisterstudiums der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Soziologie und Pädagogik arbeitete er für den Kölner Stadt-Anzeiger als Polizeireporter und freier Autor für verschiedene Ressorts. Anschließend absolvierte er dort sein Volontariat. Parallel arbeitete er bei der Nacht-Talksendung "Domian". Nach Abschluss seines Volontariats beim Kölner Stadt-Anzeiger wechselte Hoffmann als Redakteur und Reporter zum Nachrichtensender ntv. Ab 2009 moderierte er außerdem die Nachrichten im Studio. Im August 2014 wechselte er als Moderator, Reporter und Ressortleiter "Deutschland" zu den "RTLZwei News" nach Berlin. Neben den täglichen Nachrichten moderierte er die Fahndungs-Sendung „Ungeklärte Fälle - Deine Hilfe zählt“. Mit der Live-Sendung zur Bundestagswahl 2017, die Christoph Hoffmann aus dem Berliner Studio präsentierte, gewann das Team den Crossmedia-Preis 2018. Seit März 2019 – zurück in der Heimat Köln - verstärkt Christoph Hoffmann bereits wieder das ntv-Team als Moderator. Seit Juli 2019 gehört er zudem zum Moderationsteam des "RTL Nachtjournal".

Lothar Keller 
Lothar Keller wurde am 12. Juli 1965 in Gummersbach geboren. Nach seinem Studium der Romanistik, Geschichte und Kunstgeschichte in Köln und Florenz absolvierte Keller ein Volontariat beim TV-Sender VOX. Nach einem kurzen Intermezzo im SAT.1-Landesstudio Baden-Württemberg startete er 1996 seine Karriere bei RTL. Lothar Keller ist seitdem in verschiedenen Funktionen für den Sender tätig. Zunächst arbeitete er als Redakteur bei "RTL Aktuell". Im Jahr 2000 wechselte Lothar Keller als politischer Korrespondent ins Berliner Hauptstadtstudio, bis 2021 war er Politischer Chefkorrespondent. Von 2006 bis 2016 war Lothar Keller außerdem für "RTL Aktuell" als Moderator im Einsatz. Seit 2017 gehört er zum Moderationsteam des "RTL Nachtjournal".  Seit August 2021 ist Lothar Keller Redaktionsleiter von "RTL Direkt", dem neuen RTL-Nachrichtenformat am Abend mit Pinar Atalay und Jan Hofer. Lothar Keller ist verheiratet und hat eine Tochter. 

Charlotte Maihoff 
Charlotte Maihoff wurde am 17. August 1982 im saarländischen Neunkirchen geboren. Schon als 16-Jährige entdeckte sie ihre Leidenschaft fürs Aktuelle als Moderatorin und Reporterin beim Jugendradio. Nach ihrem Studium der Informationswissenschaft, französischen Linguistik und Wirtschaftsinformatik absolvierte sie eine Redakteursausbildung an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Zudem sammelte sie reichlich Hörfunkerfahrung bei SR 1 Europawelle und SR 2 Kulturradio, WDR und Deutschlandfunk. Ab April 2010 moderierte Charlotte Maihoff die TV-Nachrichtensendung "aktuell" des Saarländischen Rundfunks. Ab 2014 stand sie dann für den ARD-Nachrichtenkanal "tagesschau24" und die "Tagesschau" im Ersten vor der Kamera. Ab 2015 moderierte sie auch das "Nachtmagazin“ der ARD. Seit September 2017 gehört Maihoff fest zum Moderationsteam von "RTL Aktuell".  Zudem verstärkt sie seit 2021 das "RTL Nachtjournal"-Moderationsteam. Charlotte Maihoff lebt in Köln. 

Im Jahresschnitt 2023 erzielte das "RTL Nachtjournal" einen Marktanteil von 8,9 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen und sogar 9,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen (Marktanteil 3+: 8,3 %). In beiden Zielgruppen liegt das Spätmagazin vor dem „heute journal update“ des ZDF (14-59: 7,5%; 14-49: 6,7 %). Mit einem Marktanteil von 12,4 Prozent schneidet das Nachrichtenmagazin prozentual am besten in der Zielgruppe der 14- bis 29-jährigen Männer ab.  

Mehrfach wurden das "RTL Nachtjournal" und seine Moderatoren ausgezeichnet:  Schon 1998 gab es mit dem "GOLDENEN LÖWEN" in der Kategorie "beste Informationssendung" eine der wichtigsten TV-Ehrungen. 2003 wurde Heiner Bremer für seine zehnjährige Arbeit als erster Moderator und Redaktionsleiter des "RTL Nachtjournal" mit dem Hans-Klein-Medienpreis ausgezeichnet. 2016 wurde Antonia Rados als Autorin der Reportage "RTL Nachtjournal-Spezial: Die IS-Connection" (RTL) mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. Im Jahr 2020 erhielt das "RTL Nachtjournal" gemeinsam mit "RTL Aktuell" und dem Nachrichtensender ntv beim Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie "Beste Information" einen Sonderpreis für hervorragende Leistungen in der Corona-Berichterstattung. 

Nachrichten um Mitternacht - was in den USA schon lange selbstverständlich war, erlebte in Deutschland am 3. Januar 1994 seine Feuertaufe. RTL hatte mit Heiner Bremer, dem ehemaligen Chefredakteur des "Stern", einen geachteten Vollblutjournalisten engagiert, der mit dem "RTL Nachtjournal" TV-Neuland erobern sollte. Das Konzept: Stellung beziehen, meinungsfreudig sein, Regierung und Opposition dabei mit der gleichen kritischen Distanz beobachten und den Politikern, gleich welcher Couleur, auch mal auf die Finger klopfen. 

"Als wir vor 20 Jahren dieses Nachrichtenmagazin gründeten, war es ein Experiment und hätte auch als Flop enden können", erinnerte sich Heiner Bremer vor Jahren. "Aber irgendwie ist es uns doch gelungen, mit Meinungsfreudigkeit, Kessheit, aber auch viel Kreativität bei den einzelnen Beiträgen, die Zuschauer für das Nachtjournal zu begeistern."  

Das RTL-Team glaubte von Beginn an fest an die Informationslust der Deutschen, während die meisten Fernsehkritiker und die Kollegen der Konkurrenz skeptisch waren. Der Zuschauer sei mit Nachrichten zu nachtschlafender Zeit überfordert, so der Tenor. Die Praxis sah anders aus: Schon bald schalteten rund eine Millionen Informationshungrige regelmäßig das "RTL Nachtjournal" ein, gerade die jungen Zuschauer zeigten sich dem mitternächtlichen Newsangebot gegenüber sehr aufgeschlossen. Das schuf Begehrlichkeiten auch anderswo: Es dauerte nicht lange, bis das ZDF ("Heute Nacht", noch im selben Jahr) und die ARD ("Nachtmagazin", 1995) das so erfolgreiche Format kopierten. 2001 legte dann auch SAT.1 nach, bewies jedoch keinen langen Atem: Ende August 2007 wurde "Die Nacht" bereits wieder eingestellt. Denn die Zuschauer blieben über all die Jahre und bis heute dem Original treu.