Du bist die neue Bachelorette. Wie fühlst du dich?
Es ist aufregend. Ich glaube, es ist auch noch nicht ganz greifbar. Also ich verstehe es natürlich, aber ich glaube, so richtig kommt es erst bei mir an, wenn ich in Thailand bin und die erste Rose vergebe.
Was war deine erste Reaktion, als du gehört hast, dass du die neue Bachelorette bist?
Tatsächlich war ich erstmal ein bisschen sprachlos. Ich habe dann schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass es doch was werden könnte. Ich habe mich schon mental darauf eingestellt, dass ich nicht zu traurig bin, wenn es nichts wird und deswegen war ich im ersten Moment sprachlos.
Warum wolltest du die Bachelorette sein?
Weil ich wirklich die Liebe finden möchte. Normalerweise verliebe ich mich in den Charakter, aber ich muss auch sehen, wie die Person spricht, wie sie geht. Nur dann kann ich mich verlieben. Es fällt mir schwer, jemanden über die sozialen Medien kennenzulernen, wenn man schon ein Bild von einer Person hat. Dann passt das Bild meistens nicht zu der Person, die man dann trifft, weil man meistens utopische Vorstellungen hat. Deswegen hat es auch die letzten Jahre nicht funktioniert. Ich freue mich darauf, dass ich mich verlieben kann, dass ich unvoreingenommen Männer kennenlernen kann – ohne dass es mein Typ ist oder dass ich vorher schon darüber nachgedacht habe.
Wie war dein Datingverhalten vorher?
Ich war auf Datingapps und habe dafür auch Social Media genutzt. Ich bin – vor allem als alleinerziehende Mama – nicht so viel unterwegs. Da bleiben einem nicht viele Möglichkeiten. Ich würde auch nicht sagen, dass es was Schlechtes ist, aber für mich hat es einfach nicht funktioniert.
Wird dich dein Sohn auf der Reise begleiten?
Als die Anfrage kam, ob ich mir vorstellen könnte, die nächste Bachelorette zu sein, war das erste, was ich gesagt habe: "Ich würde sehr gerne, aber ich habe ein Baby." Und ich würde ihn niemals hier in Deutschland lassen. Dafür ist er noch viel zu klein, dass er eine so lange Zeit von mir getrennt sein sollte. Dementsprechend haben wir uns zusammengesetzt und nach einer Lösung dafür gesucht und er kommt jetzt mit nach Thailand. Unter anderem mit einer meiner besten Freundinnen, Melli, die zufälligerweise auch Erzieherin ist. Sie wird dann in der Zeit, wenn ich zum Beispiel auf Dates bin oder bei der Nacht der Rosen, auf ihn aufpassen. Dann sind beide mit mir in Thailand.
Du bist die erste Bachelorette mit einem Kind. Denkst du, dass du eine Vorbildfunktion hast?
Ich freue mich sehr, dass ich diese Rolle einnehmen darf. Dass ich Frauen, die vielleicht in der gleichen Situation sind wie ich, zeigen kann, dass man trotzdem noch eine begehrenswerte Frau ist. Dass das Leben nicht vorbei ist, nur weil man ein Kind bekommen hat und dass man nicht nur Mama ist, sondern auch eine Frau.
Wie würdest du dich selbst in 3 Worten beschreiben?
Ich bin sehr ehrlich, manchmal ein bisschen zu sehr. Das habe ich schon ein bisschen eingeschränkt, indem ich nur ehrlich bin, wenn ich gefragt werde. Ich würde außerdem sagen, dass ich sehr tollpatschig und fürsorglich bin.
Wie würden dich deine engsten Personen beschreiben?
Die würden da zustimmen. Ich beschäftige mich sehr mit mir selbst, was meine Schwächen und Stärken sind. Und darüber rede ich auch mit meinen Freunden, weil ich wissen möchte, ob mein Selbstbild mit dem übereinstimmt, was andere über mich denken.
Du hast eine große Community auf YouTube. Was meinst du, wie deine Zuschauer:innen reagieren werden?
Ich denke, meine Zuschauer werden sich sehr für mich freuen. Vor allem, wenn es hoffentlich positiv ausgeht. Sie haben ja auch meine ganze Reise miterlebt, haben vorher auch schon meine Videos geguckt und wissen, dass ich sehr ehrlich bin und offen mit dem Ganzen umgehe, dass ich auch schwere Zeiten hatte und von daher denke ich, dass sie sich sehr für mich freuen werden.
Wie aufgeregt bist du vor der Reise?
Ich bin gerade tatsächlich noch gar nicht aufgeregt. Ich denke, das kommt erst noch, aber vielleicht auch nicht. Aber jetzt gerade bin noch so im Organisationsstress. Ich packe und organisiere ja nicht nur für mich, sondern auch für Melli und meinen Sohn und das ist schon ziemlich viel Organisation. Deswegen ist gerade noch keine Aufregung vorhanden.
Verliebst du dich schnell?
In der Vergangenheit war es immer so, dass ich relativ schnell weiß, ob mich jemand catcht und interessiert und ob da so ein bisschen Gefühle sind. Ich glaube, dass ich das relativ schnell weiß und ich denke, dass die Zeit dafür ausreichend ist.
Was erwartest du von den Männern?
Ehrlichkeit. Das ist mir sehr wichtig. Vor allem auch, wenn jemand sagt: "Du, das mit dem Kind ist mir zu viel. Ich bin noch nicht so weit in meinem Leben." Das ist völlig in Ordnung. Ich nehme das niemandem böse, denn das ist eine Verantwortung, die es mit sich bringt. Wenn man mit mir in einer Beziehung ist, hat man selbstverständlich auch etwas mit dem Kind zu tun. Mich gibt es nur im Doppelpack. Ansonsten wünsche ich mir, dass sie locker an die ganze Sache gehen und dass sie hoffentlich so sein können, wie sie auch sind und man sich so gut kennenlernen kann.
Womit beeindruckt man dich als Mann?
Mit Selbstbewusstsein. Und zwar nicht das Gespielte, dass man immer laut sein muss, das meine ich nicht. Sondern diese Ruhe, die manche Menschen ausstrahlen, weil sie einfach wissen, wer sie sind, was sie erlebt haben, was sie können, was sie nicht können und das finde ich einfach sehr attraktiv.
Beschreib mal deinen Traummann in 3 Worten!
Ehrlich, das ist mir wirklich extrem wichtig. Denn ich finde, man kann über alles reden, solange man ehrlich ist. Auch eine fürsorgliche, liebevolle Seite wäre mir wichtig und intelligent darf er auch sein.
Hast du beim Aussehen Präferenzen?
Natürlich habe ich einen Typ Mann, den ich zuerst anschaue, wenn ich in einen Raum voller Männer komme. Aber ich würde nicht sagen, dass ich danach gehe. Es muss eine Anziehung herrschen, aber ob er jetzt braune oder blonde Haare hat, ist mir egal.
Hast du auch No-Gos?
Ich finde es schwierig, wenn er gar keinen Sport macht, weil ich Sport liebe. Ich habe es ja auch studiert. Deswegen ist es ein Teil von mir und ich finde, das ist auch eine Lebenseinstellung. Er muss kein Sixpack haben, aber er muss trotzdem sportbegeistert sein.
Woran scheiterten deine bisherigen Partnerschaften?
Ich hatte drei Beziehungen. Bei der ersten war ich sehr jung. Da würde ich sagen, dass es nicht zählt. Bei der zweiten war Eifersucht vom Partner ein großes Thema. Die dritte Beziehung war die längste, hielt über fünf Jahre. Da war ich einfach noch zu jung. Wir sind zusammengekommen, da bin ich frisch 18 geworden und irgendwann hatte ich dieses Gefühl, dass ich allein sein muss. Ich wollte allein wohnen, ich wollte herausfinden, wer ich bin, was mir wichtig ist. Ich wollte auf eigenen Beinen stehen und auf gar keinen Fall von einem Mann abhängig sein. Dementsprechend ist in fünf Jahren auch einiges passiert, aber ich würde niemals ein schlechtes Wort über die Person verlieren. Man hat eine lange Zeit zusammen verbracht und im Endeffekt war es dann einfach nicht das Richtige.
Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben?
Mein Sohn selbstverständlich. Er ist das Allerwichtigste. Natürlich stellt man als Mutter sein Kind über sich selbst. Man sollte sich nicht vergessen und nicht aufopfern, aber bevor es mir gut geht, gucke ich natürlich erstmal, dass es meinem Kind gut geht.
Hast du einen Lebenstraum?
Früher dachte ich immer, ich muss unfassbar reich werden. Das war mein Ziel. Ich habe während des Studiums schon eine Firma gegründet. Ich hatte jede Woche eine andere Idee, was ich jetzt Tolles mache und jede Woche bin ich mit etwas anderem dahergekommen. Ich habe vieles ausprobiert und bin auch ganz oft auf die Schnauze gefallen. Ich habe immer irgendwie das Gefühl gehabt, ich muss irgendwas machen und selbstständig sein. Jetzt, wo ich mich viel mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftige, ist mein Ziel, glücklich zu sein. Das klingt so banal, aber das ist so wichtig. Man muss es jeden Tag wieder üben, man hat jeden Tag negative Gedanken und man muss dagegen ankämpfen. Ich finde einfach, wenn du morgens aufstehst und dich auf den Tag freust, dann hast du alles in deinem Leben geschafft, was du schaffen solltest. Und egal, wie das aussehen mag: Wenn du deinen Job liebst, jeden Tag um sieben Uhr aufstehst, hingehst und denkst "Das ist das Geilste auf der Welt", dann ist es das auch. Mein Ziel ist es, dass es auch so bleibt und dass ich es nicht vernachlässige.
Wirst du in der Villa mit den Männern auch über Persönlichkeitsentwicklung reden?
Ja, definitiv. Ich werde Fangfragen stellen. Ich werde nicht fragen: "Und? Hast du dich schon mal mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt?" Die meisten werden "Ja" sagen. Eher so Fangfragen wie "Was sind denn deine negativen Eigenschaften?" Und wenn jemand zehn Minuten überlegen muss oder ihm nichts einfällt, weiß man ja: "Okay, dann hast du dich noch nicht so richtig mit dir selbst auseinandergesetzt." Dann hat man seine Antwort auch schon. Das ist jetzt auch kein Ausschlusskriterium, aber so in diese Richtung kann man es ja ein bisschen herausfinden, wie viel weiß die Person über sich selbst oder ob emotionale Intelligenz vorhanden ist.
Was ist Liebe für dich?
Hauptsächlich ist es ein Gefühl, das man nicht richtig beschreiben kann. Liebe ist auch etwas, an dem man ständig arbeiten muss. Das ist nicht einfach da wie in Filmen und dann liebt man sich bis ans Ende seiner Tage. Sondern man muss sich jeden Tag aufs Neue wieder für die Person entscheiden. Für die Macken entscheiden, die diese Person mitbringt, weil jeder hat sie. Liebe ist, dass man die Macken von jemand anderem kennt und die Person trotzdem liebt oder gerade deswegen liebt. Sich gerne damit auseinandersetzt und voneinander lernt und füreinander da ist.
Was sind denn deine Erwartungen an deine Zeit als Bachelorette?
Ich hoffe, dass ich wirklich zu 100% ich selbst sein kann. Ich habe zwar keine Zweifel daran, aber ich war noch nie in der Situation. Woher soll ich wissen, wie ich in der Situation reagiere oder wie ich bin. Ansonsten würde ich das einfach gerne auf mich zukommen lassen und mir nicht zu viel vornehmen oder mir zu viele Gedanken machen, weil ich keine Vorstellungen haben will, die dann enttäuscht werden. Ich will da einfach ein bisschen reinschlittern und es dann so nehmen, wie es kommt und das Beste daraus machen.