RTL-Reporter Ralf Herrmann schlüpft in den Beruf der Hebamme und begleitet werdende Mütter und ihre Hebammen beim großen Wunder Geburt. +++ Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet. +++
Foto: RTL
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Die Geburtenrate in Deutschland ist seit Jahrzehnten rückläufig. Dabei wünschen sich viele eigentlich mehr Kinder. Woran liegt es, dass immer mehr kinderlos bleiben, und wenn sie dann doch Eltern werden, geschieht dies immer später. Und wie verlaufen Schwangerschaften und Geburten heutzutage? Diesen und weiteren Fragen geht RTL am 7. Juli in einem Themenabend rund um Kinderwunsch und Geburt nach. Los geht es um 20:15 Uhr mit dem neuen Format „Ralf, die Hebamme – Ich bringe ein Kind zur Welt!“. Ein Jahr lang ist RTL-Reporter Ralf Herrmann in den Beruf der Hebamme geschlüpft und begleitete über Monate hinweg werdende Mütter und ihre Hebammen beim großen Wunder Geburt. Dabei erlebt er emotionale Tage im Kreißsaal, einen dramatischen Kaiserschnitt und schmerzhafte Momente im Wehen-Simulator. Während seiner spannenden Erfahrungsreise verschlägt es ihn auch nach Afrika, wo er die ungewöhnliche Arbeit der dortigen Hebammen kennenlernt. Ralfs großes Ziel: Am Ende ein Kind per Hausgeburt mit auf die Welt zu begleiten. Ob der Reporter das Zeug zum Geburtenhelfer hat?
Um 22:40 Uhr geht es mit einem „Extra Spezial – Wenn aus dem unerfüllten Kinderwunsch ein Wunder wird“ weiter. Fast jedes 10. Paar ist in Deutschland ungewollt kinderlos. Für viele ist das eine enorme psychische Belastung. Was sind Ursachen, welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und was wünschen sich Betroffene? Im Extra-Spezial begleiten Reporterinnen ein kinderloses Paar, das den Kinderwunsch mit einer künstlichen Befruchtung verwirklichen möchte, zwei Single-Frauen, die sich über eine Samenspende erkundigen, und sie besuchen das erste „Retortenbaby“ der Welt aus dem Jahr 1978.
Interview mit Reporter Ralf Herrmann über seine emotionale Erfahrungsreise als Hebamme:
Was ist das Besondere an dieser Doku? Was war Ihr Ansatz?
In meinem Freundeskreis habe ich es immer wieder gehört: „Hilfe, ich finde keine Hebamme!“ Komisch - dachte ich mir - müsste das nicht für jede Schwangere selbstverständlich sein, eine Hebamme an ihrer Seite zu haben?! Irgendwas muss da doch schieflaufen. Um das herauszufinden, gab es für mich nur einen Weg: ich muss selbst Hebamme werden. Erst haben mich die Leute für verrückt erklär. Klar, so etwas gab es ja noch nie - ein TV-Reporter wird Hebamme. Aber ich war mir sicher, dass ich nur so herausfinden kann, wie wichtig der Beruf ist, welche Freude er macht und wie unentbehrlich diese Unterstützung für jede schwangere Frau ist.
Ein Jahr lang haben Sie recherchiert, um den Beruf der Hebamme kennenzulernen. Wie war das? Was war überraschend für Sie?
Als ich die schwangere Kathi kennengelernt habe und sie zu mir sagte, dass ich ihre Hebamme bei der geplanten Hausgeburt sein darf, da war ich so aufgeregt. Kann ich diese krasse Herausforderung, einem Kind auf die Welt zu helfen, überhaupt schaffen? Ich bin Reporter, habe null medizinische Erfahrung. Und so bin ich voller Herzklopfen, Enthusiasmus, aber auch Demut an meine Ausbildung gegangen: da habe ich so wunderbare Momente erlebt, zum Beispiel die erste Geburt im Klinik-Kreißsaal, oder Geburtshilfe nur mit Kräutern bei traditionellen Dorf-Hebammen in Afrika, aber auch Dramatisches, wie der Notfall bei einem Kaiserschnitt, der mir echt nahe gegangen ist. Es war ein so emotionaler Weg. Bis dann plötzlich nachts mein Handy klingelte. Mein großer Einsatz bei Kathis Hausgeburt: ich werde als Hebamme gebraucht!
Was war der emotionalste Moment auf dieser Reise?
Der Wehen-Simulator war auf jeden Fall der Schmerzhafteste. Ich hätte lieber nicht fragen sollen, wie sich eigentlich Presswehen anfühlen. Mein Besuch bei einem Paar in den Schweizer Bergen, die sich für eine Alleingeburt entschieden haben – also ihr Kind ohne Geburtshelfer, ganz allein, zur Welt gebracht haben - war wahrscheinlich der erstaunlichste Moment auf meiner Reise. Emotional war eigentlich alles, was ich erleben durfte, aber besonders natürlich die erste Geburt, bei der ich als Hebammen-Schüler in der Klinik helfen durfte: so große Anstrengung, so viel Schmerz, und dann dieses Glück – es ist einfach ein Wunder, das dort geschieht. Das zu erleben – ich bin kein Vater und deshalb war es das erste Mal für mich – und dabei unterstützen zu dürfen, war unglaublich für mich.
Was macht den Beruf der Hebamme so besonders für Sie?
Ich habe es ja selbst erlebt: vier Wochen lang war ich in 24/7-Rufbereitschaft, bis ich zur Hausgeburt gerufen wurde. Und diese vier Wochen waren schrecklich, weil ich immer auf das Handy achten musste, schlechten Schlaf hatte, nichts planen konnte, die Goldene Hochzeit meiner Eltern verpasst habe, weil ich die Stadt nicht verlassen durfte – zusammengefasst also kein wirkliches Privatleben hatte. Oder in der Klinik: ich musste Schwangere allein lassen, weil im Kreißsaal nebenan schon die nächste Frau nach Unterstützung gerufen hat. 1:1-Betreuung? Fehlanzeige. Was ich sagen will: es wird den Hebammen echt schwer gemacht, ihren Beruf auszuüben – die Wertschätzung fehlt. Und trotzdem tun sie es mit so viel Leidenschaft und Freude. Das hat mich fasziniert. Dieses Glücksgefühl nach einer erfolgreichen Geburt, das eben auch die Hebammen haben, beim absoluten Anfang eines Lebens dabei zu sein und es weiter zu begleiten – darum kann man Hebammen wirklich beneiden.