Die "Löwen" Nils Glagau (r.) und Ralf Dümmel unterziehen das Elektrokleinkraftrad im Retrostil von „Metorbike“ direkt dem Praxistest. +++ Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet. +++
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer
Zum Auftakt der großen VOX-Nachhaltigkeitswoche haben erstmals alle fünf Start-ups dieser Folge einen Nachhaltigkeitsaspekt: Vorgestellt werden ein Elektro-Motorrad, komplett vegane Sneaker, nachhaltige Kinderbrillen, das in Deutschland produzierte Superfood Tempeh und eine Powerbank-Ausleihstation aus dem Bereich Sharing Economy. Welches Start-up kann sich einen Deal sichern?
Außerdem berichtet Nils Glagau über seine Arbeit als Löwe: "Von Food bis Tech, ich bin offen für alles und da werde ich mich auch niemals begrenzen.” Dass es in der Höhle auch mal bissig wird, sieht der Investor als guten sportlichen Wettkampf: "Da darf man auch schon mal ein bisschen austeilen. Auch ich werde sicherlich mal was einstecken müssen, aber es sollte ehrlich und authentisch sein.”
Zehn Jahre "Die Höhle der Löwen”: Ein emotionaler Rückblick auf Gründer:innen im Seniorenalter. Sie berichten, wie sehr sich ihr Leben nach ihrem Auftritt verändert hat und welche großen Träume sie sich erfüllen konnten.
METORBIKE aus Meddewadde
Marvin Rau (30, aus Bargteheide) und Michael Szpitalny (29, aus Hamburg), Gründer von METORBIKE, stellen den Löwen ihr Elektro-Motorrad vor. Schon seit ihrer gemeinsamen Schulzeit teilen sie ihre Leidenschaft für das Motorradfahren. "Dabei war uns früh klar, dass wir diese Leidenschaft nachhaltig betreiben wollen. Mit modernster Technik, einem stilvollen Retrolook und ‚Made in Germany‘. Wir wollten keine Kompromisse eingehen und deswegen haben wir es selbst gebaut", so Michael Szpitalny. Das Fahrzeug ist voll elektrisch, ist aber optisch und akustisch kaum von einem herkömmlichen Verbrenner zu unterscheiden und kann individuell angepasst werden. Das Metorbike Klassik kann mit einer Maximalgeschwindigkeit von 50 Km/h jeder mit einem PKW-Führerschein fahren, der Akku, recycelt aus dem Automobilbau, ist leicht entnehm- und wieder einsetzbar und hat eine Reichweite von rund 60 Kilometern und optional 100km. Für mehr Geschwindigkeit und Reichweite ist gesorgt. Das Metorbike Max erreicht 100km/h und kann mit dem B196 Führerschein gefahren werden. "Unser einzigartiges Sound-System kommt auch aus der Automobiltechnik und lässt sich bei uns über das Touch-Display steuern”, erklärt Marvin Rau. Aktuell gibt es acht verschiedene Optionen – vom klassischen Moped-Verbrenner-Sound über einen eigenen Elektrosound bis zum V12-Sound. Gemäß ihrem Motto "Ride your Style" kann jeder Kunde sein METORBIKE individuell konfigurieren. Abenteurer und Outdoor-Fan Nils Glagau und Löwen-Kollege Ralf Dümmel machen eine Testfahrt und sind begeistert. Ob einer der Löwen bereit ist, eine halbe Million Euro für 17 Prozent der Firmenanteile zu investieren?
TÄMPTÄSTIC aus Borgentreich
Jana Klauke (28) und Luca Menke (33) möchten mit TÄMPTÄSTIC eine natürlich Alternative für die vegetarische und vegane Ernährung bieten. Bei der traditionellen Herstellung von Tempeh fermentieren ganze Sojabohnen mit Hilfe eines Edelschimmels zu einem festen Block. Tempeh ist in Deutschland immer noch vielen unbekannt. Ursprünglich stammt das proteinreiche, nährstoffreiche und glutenfreie Superfood aus Indonesien. Das Gründer-Duo hat Tempeh aber neu und weitergedacht: Neben dem traditionellen Sojatempeh, bieten sie vier weitere Sorten aus fermentierten Hülsenfrüchten an: Kichererbse, Grüne Erbse, Soja und roter Quinoa sowie Kichererbse und roter Quinoa. Luca Menke: "Das Besondere an Tempeh ist, dass er durch die Nutzung der ganzen Hülsenfrucht bissfest ist. Etwas, das vielen vor allem beim Tofu fehlt.” Nach Anfängen in der eigenen Küche haben sie den von Lucas Großeltern geerbten Schweinestall auf ihrem Hof zu einer Tempeh-Produktionsstätte umgebaut. Das Gründer-Duo brennt für ihr Produkt, werden sie auch die Löwen überzeugen? Für ein Investment von 40.000 Euro bieten sie zehn Prozent ihrer Firmenanteile an.
VLACE aus Ludwigshafen
In Deutschland wurden 2023 über 2,5 Milliarden Euro allein mit Sneakern umgesetzt. Nachdem die VLACE-Gründerin Viola Weller (28) erfahren hat, unter welch schlechten Arbeitsbedingungen und mit wieviel Tierleid die Herstellung dieser Schuhe einhergeht, wollte sie etwas ändern: "Ich suchte nach Schuhmarken, die zum einen in Europa unter ethisch korrekten Arbeitsbedingungen gefertigt werden und komplett vegan sind.” Doch sie blieb erfolglos und nahm die Sache selbst in die Hand. Ausgestattet mit nur einer Produktzeichnung flog Viola Weller nach Portugal und schwor sich, erst zurückzukommen, wenn sie einen Produzenten gefunden hat, der ihren Traum von veganen Sneakern möglich macht. 40 erfolglose Termine später zahlte sich ihr Durchhaltevermögen aus und die Marke VLACE war geboren. Ihre Sneaker sind handgefertigt, nachhaltig und komplett vegan. Das Besondere: Sie bestehen aus Orangen-, Trauben-, Apfel- und Maisabfällen. Produziert wird in einer kleinen, familiengeführten portugiesischen Schuhmanufaktur. "Der ökologische Fußabdruck meiner VLACE Sneaker beträgt im Vergleich zu einem herkömmlichen Ledersneaker nur noch ein fünfzehntel”, so die Gründerin. Sie hat damit ein "Dilemma gelöst, vor dem tattäglich so viele Menschen stehen: Coole Sneaker mit einem reinen Gewissen tragen können.” Aktuell bietet sie zwei verschiedene Unisex Modelle in zwölf verschiedenen Farben in den Größen 36 bis 46 in ihrem eigenen Onlineshop an. Bereits in den ersten zwölf Monaten konnte Viola Weller einen Umsatz von 200.000 Euro erzielen. Mit ihrer Ausdauer und Willensstärke will sie auch in der Höhle überzeugen. Wird ein Löwe auf ihr Angebot von 200.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile eingehen?
MANTI MANTI aus Berlin
Die Gründerinnen Susann Hoffmann (42, aus Berlin) und Philippa Koenig (36, aus Hamburg) widmen sich mit MANTI MANTI dem Thema Kinderbrillen. Jedes vierte Kind in Deutschland trägt bereits eine Brille und es werden immer mehr: "Dabei erleben viele Kinder immer noch das Gleiche: wenig Auswahl, nichts gefällt und dann wirst du auch noch Brillenschlange genannt", so Susann Hoffmann. Das möchte das Gründerinnen-Duo ändern. "MANTI MANTI sind einzigartige Kinderbrillen, die zu hundert Prozent auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen. Damit sind unsere Brillen nicht mehr lästig, sondern heiß begehrt”, verspricht Philippa Koenig. Ihren Fokus legen sie dabei auf drei Aspekte: Zum einen auf das Design – weg vom stigmatisierten Medizinprodukt hin zu einem echten Hingucker, für das sich kein Kind mehr schämen muss. Zum anderen auf das Material – ein nachhaltiger, biobasierter Rohstoff aus dem Samen des Wunderbaums. Und auf die Funktion: Denn die Brillen sind superleicht, flexibel, robust und können individuell an Nase und Ohren angepasst werden. Ihre erste Kollektion beinhaltet sechs Modelle in unterschiedlichen Größen und zahlreichen Farben, die zweite Kollektion mit weiteren sechs Modellen folgt im Oktober 2024. Seit Juli 2023 ist MANTI MANTI am Markt. Um weiter wachsen zu können, erhoffen sich die Gründerinnen von einem Löwen Unterstützung im Bereich Vertrieb und Marketing. Ihr Angebot: 500.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile.
FiniBee aus Frankfurt a.M.
Ein leerer Handyakku kommt immer zu den ungünstigsten Momenten – ob beim Bezahlen, für den Taxiruf oder wenn man einen einzigartigen Moment fotografisch festhalten möchte. "Wir sind davon abhängig, dass unser Handy immer genug Saft hat. Und genau das ist die Mission von FiniBee”, so Denise Ossenberg (31). Gemeinsam mit Thomas Hühne (34) hat sie eine Powerbank-Ausleihstation entwickelt. "Der Nutzer lädt sich die FiniBee-App herunter und kann dann über den QR-Code an der Station eine Powerbank entriegeln und entnehmen”, erklärt Thomas Hühne. Die leichten Powerbanks sind mit Ladekabeln für alle gängigen Smartphones ausgestattet. Die Rückgabe der Powerbank kann an jeder beliebigen Station innerhalb des FiniBees Netzwerkes erfolgen. Die Technologie erkennt den Rückgabeort, ermittelt die Mietzeit und bucht dann den Betrag von dem zuvor hinterlegten Zahlungsmittel ab. Im Frankfurter Raum ist das Start-up an 35 verschiedenen Standorten vertreten. Um deutschlandweit expandieren zu können, benötigt das Gründer-Duo die Unterstützung eines Löwen oder einer Löwin. Für 100.000 Euro bieten Denise Ossenberg und Thomas Hühne im Gegenzug 15 Prozent ihrer Firmenanteile an.