Drei spezialisierte Unternehmensberatungen haben sich in diesem Jahr an die Spitze der „Hidden Champions“ gesetzt: Undconsorten liegt auf Platz eins vor Infront und Horn & Company. In der Gesamtwertung, bei der die Zufriedenheit der Topmanager mit Beratungen ermittelt wurde, erzielten sie höhere Bewertungen als die Großberatungen McKinsey und Boston Consulting. Das zeigt eine Untersuchung der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Management und Beratung (WGMB), die Capital (Ausgabe 1/2024, EVT 16. Dezember) zum achten Mal exklusiv präsentiert. Die im Abstand von zwei Jahren erhobene Studie beruht auf Antworten von 1055 Topmanagern deutscher Unternehmen, die regelmäßig Beratungsaufträge vergeben. In insgesamt 20 Themengebieten und elf Branchen werden kleine Unternehmensberatungen kompetenter wahrgenommen als die großen Wettbewerber.
„Dass wir so viele Firmen auszeichnen zeigt, dass sich die Spezialberater in diesen sehr anspruchsvollen Nischen etabliert haben“, sagt Dietmar Fink, Wissenschaftlicher Direktor der WGMB und Professor für Unternehmensberatung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Die besten Noten erhielten die Hidden Champions beim Thema Umsetzungsfähigkeit. „Guter Rat allein reicht längst nicht mehr“, sagt Fink. Es gehe auch darum, die Vorschläge zusammen mit dem Kunden in die Praxis umzusetzen. In puncto Fachwissen trauen die befragten Topmanager kleinen Beratungen ebenfalls viel zu. „Momentan gibt es sehr viele spezielle Themen, bei denen man Berater mit einem tiefen Sachverstand benötigt“, sagt Bianka Knoblach, WGMB-Geschäftsführerin und Co-Autorin der Studie.
Gegenüber der letzten Studie aufgeholt haben die Hidden Champions in der Rolle als Vordenker. Kam es in den Krisenjahren 2020 und 2021 vor allem darauf an, das Geschäft am Laufen zu halten und lange geplante Projekte abzuarbeiten, kümmern sich Unternehmen laut Dietmar Fink nun wieder mehr um grundlegende Innovationen: „Es geht stärker darum, Ideen zu entwickeln.“
Gegenüber dem Vorjahr können die Beratungsfirmen in Deutschland 2023 ihren Umsatz abermals steigern: Die Branche erwartet ein Wachstum um rund zwölf Prozent auf 48,8 Mio. Euro. Knapp ein Viertel davon (11,8 Mrd. Euro ) entfällt auf die 25 größten Beratungsunternehmen. „Zahllose Faktoren fordern Wirtschaft und Gesellschaft zeitgleich heraus: gestörte Lieferketten, steigende Kapitalkosten, die Inflation und nicht zuletzt die tiefgreifende Transformation ganzer Industrien“, sagt Fink. „Da ist einiges zu tun – auch für Berater“.
Zu Ihrer Information hier der ganze Artikel bei Capital+: https://www.capital.de/34279798
Die vollständige Untersuchung kann bei der WGMB in Bonn angefordert werden:
studien@wgmb.org