Familie Kallenbach - Stephanie Kallenbach (36) wohnt noch immer mit ihren Kindern im Asternweg. Die Familie steht in regelmäßigem Kontakt mit dem Jugendamt. Tochter Julia (10), die während der Dreharbeiten zu den ersten Dokus zur Welt kam, wurde zuletzt aus der Familie genommen. Das Jugendamt könnte zwei weitere Kinder in eine Wohngruppe verlegen, wenn es der Mutter nicht gelingt, die Wohnsituation zu verbessern. Vater Helmut starb mit nur 44 Jahren an Lungenkrebs. Seither ist Steffi alleine für ihre Kinder verantwortlich. Sohn Antony (19) sieht sich als Mann im Haus. Doch der 19-Jährige kommt regelmäßig mit dem Gesetz in Konflikt: Wegen schwerer Körperverletzung saß er bereits in Haft. Seinen Onkel hat Antony so schwer verletzt, dass dieser heute ein Pflegefall ist und im Rollstuhl sitzt. Der älteste Sohn der Kallenbachs bereut seine Tat sehr und leidet selber extrem unter diesem Vorfall. Aktuell ist Antony auf Bewährung, doch ein neuer Gerichtstermin steht bevor. Antony ist drogenabhängig, möchte aber clean werden und sich zukünftig mehr um seine Familie kümmern. Er sorgt sich um die Zukunft seiner jüngeren Geschwister und befürchtet, dass sie werden könnten wie er. Alina (16) haben wir vor 10 Jahren bei ihrer Einschulung begleitet. Für die Familie war das damals "ein Tag wie jeder andere". Heute ist Alina 16 Jahre alt und träumt von einem Leben als Friseurin. Doch aktuell geht sie nur selten zur Schule.
Nadine (22)
Nadine wohnt nicht im Asternweg, sie hält sich sehr gern im Viertel auf. Sie schätzt die Solidarität der Bewohner untereinander. Nadine ist die Ex-Freundin von Antony Kallenbach. Vor Kurzem hat sie ihr zweites Kind bekommen und ist sich sicher: Antony ist der Vater. Sie hofft auf ein Liebescomeback mit dem 19-Jährigen. Sie ist eng befreundet mit Alina Kallenbach und auch gerne Gast in der Wohnung von Nachbar Jackes.
Jockel (72)
Joachim Langner, genannt Jockel, lebt seit 23 Jahren im Asternweg. Nach der letzten Dokumentation meldete sich Eva bei ihm. Alle zwei Monate etwa fährt sie mit ihrem Mann 180 km in den Kalkofen, um den Rentner zu unterstützen: Sei es bei der Bürokratie oder mit neuen Anziehsachen. Jockel ist Alkoholiker und gesundheitlich stark angeschlagen, Eva möchte ihm eine Pflegestufe organisieren. Doch der 72-Jährige lehnt diese Maßnahme bislang ab. Durch seinen schlechten Zustand ist Jockel oft hilflos, wurde bereits mehrfach körperlich misshandelt. Eingeflößter Nagellackentferner verätzte seine Speiseröhre. Aus diesem Grund hat sich Jockel zur Selbstverteidigung eine Pistole besorgt. Als die Polizei auftaucht, um die Waffe zu beschlagnahmen, eskaliert die Situation.
Jackes (74)
Ein treuer Weggefährte von Jockel ist Jackes. Die beiden Männer treffen sich regelmäßig zum Biertrinken in Jackes Wohnung. Der gelernte Konditor und heutige Rentner wohnt direkt gegenüber der Familie Kallenbach und bekommt täglich mit, was hier los ist. Seine kleine Wohnung ist ein Sammelsurium von Andenken, Filmen und CDs.
Katharina Welsh-Schied (46)
Katharina ist Unternehmerin in Kaiserslautern. Sie hat schon vor 10 Jahren die Bewohner mit Lebensmitteln und Kleidung unterstützt. Der von ihr gegründete Verein Asternweg e.V. kümmert sich bis heute um die Interessen der Bewohner. Seit Jahren kämpft Katharina mit der Bürokratie und der Politik. Gemeinsam mit den Bewohnern und mit Spendengeldern hat sie sieben Wohnungen frisch saniert. Doch niemand zieht ein – die Freigabe durch die Stadt lässt auf sich warten – viel zu lange.
Während unserer Dreharbeiten bemüht sie sich außerdem um eine größere Wohnung für Familie Kallenbach. Denn nur unter besseren Wohnbedingungen hat Mama Steffi die Chance, dass ihre Kinder alle bei ihr leben dürfen.
Auch ihr Herz hat Katharina im Asternweg verloren. Hier lernt sie Markus kennen, 2019 heiraten die beiden. Markus ist Metallbau-Meister und arbeitet mit Katharina in ihrer Firma für Gebäudeservice und Asbestsanierung.
Ilse Menke (62)
Ilse Menke ist die gute Seele aus dem Asternweg. Sie wohnt und arbeitet im Zentrum der Straße. Ihre Kneipe "Zum Ilse" war auch schon vor 10 Jahren Dreh- und Angelpunkt des täglichen Lebens im Viertel. Ihr damaliges Sorgenkind war vor allem Steffi Kallenbach. Jahrelang unterstützte Ilse die Familie aufopferungsvoll: Sie ging für sie einkaufen und verwaltete die Finanzen für Lebensmittel, täglichen Bedarf und Kleidung. Ilse holte Steffi damals nach der Entbindung der kleinen Julia aus dem Krankenhaus ab.
Heute erfahren wir, dass die inzwischen 62-Jährige dieses Engagement aufgeben musste. Die Belastung wurde zu groß. Ilse zog die Reißleine. Ihre Kneipe führt sie aber immer noch und hat dadurch weiterhin "ihre" Bewohner gut im Blick.
Wer fehlt?
10 Jahre nach unseren letzten Dreharbeiten fehlen manche Gesichter im Asternweg. Diese Menschen haben es leider nicht geschafft und sind im täglichen Überlebenskampf im Asternweg viel zu früh und tragisch gescheitert:
Helmut Kallenbach (✝44) starb mit 44 Jahren an Lungenkrebs. Seine Familie vermisst ihn schmerzlich. Auch Joe Guth (✝56), Charly (✝49) und Ursel (✝49) bleiben uns und der Gemeinschaft des Asternwegs nur in der Erinnerung.