In Zusammenarbeit mit dpa geht bei ntv ein KI-Tool an den Start. +++ Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet. +++
Foto: RTL
Foto: RTL
Ein crossfunktionales Team aus Journalisten und Tech-Experten von RTL Deutschland hat im engen Austausch mit der dpa ein Redaktionstool zur Unterstützung seiner Journalisten entwickelt. Der KI-assistierte Newsdesk ist eine neue Web-App für die Redaktion. Das KI-Tool unterstützt Redakteure dabei, intuitiv und übersichtlich die Relevanz und den Nachrichtenwert von Agenturmeldungen im dpa-Feed zu analysieren sowie Vorschläge für Textelemente zu generieren. Eigens trainierte Sprachmodelle helfen dabei, neu aufkommende Nachrichten schneller besser zu gewichten. Zudem zeigt das System Themenvorschläge an und ermöglicht deren individuelle Bearbeitung im ntv.de Sprachstil. Das KI-Modell unterstützt dabei, Nachrichten schneller zu erfassen und eine optimale Auswahl treffen zu können. Die Verantwortung für die Entscheidungen im gesamten Produktionsprozess liegt bei den Redakteuren.
Sonja Schwetje, Programmgeschäftsführerin ntv: "Gemeinsam mit der dpa arbeiten wir bei diesem Projekt an der Zukunft des Journalismus. Neben den exklusiv recherchierten Beiträgen ist die Aufbereitung und Auswahl von Agenturmeldungen eine wichtige Säule unseres aktuellen Nachrichtenangebotes. Unser neues Redaktionstool ermöglicht unseren Journalisten, Nachrichten mit hoher Präzision zu analysieren und relevante Informationen schneller aufzubereiten. Dadurch können sich unsere Redakteure noch stärker darauf fokussieren, aktuelle Hintergründe und exklusive Stories zu recherchieren. Das A und O dabei ist, dass die Auswahl, Kontrolle und Entscheidung über die Veröffentlichung beim Menschen liegen. Mit diesem Support stärken wir unsere News-Inhalte und -Angebote gerade in einem solch wichtigen Nachrichtenjahr und tragen noch stärker zu Meinungsvielfalt und Pluralismus bei."
Astrid Maier, stellvertretende Chefredakteurin und Strategie-Chefin bei der dpa: „Als Dienstleister des Medienökosystems unterstützen wir unsere Kunden dabei, mit technologischen Weiterentwicklungen erfolgreich zu sein. Co-Creation-Projekte helfen uns, unsere eigenen Dienste zukunftsfest zu machen. Konkret haben wir hier gelernt, wie wir künftig dpa-Daten ausliefern müssen, damit sie besser von Maschinen ausgewertet werden können – eine echte Win-Win-Situation.“
Das neu entwickelte Tool startet zunächst am Newsdesk von ntv mit Agenturmeldungen der dpa. Im nächsten Schritt sollen auch weitere Nachrichten-Agenturen und Mediengattungen implementiert werden. Zudem ist das System skalierbar und der weitere Ausbau für Marken von RTL NEWS und Gruner + Jahr unter dem Dach von RTL Deutschland geplant. Ziel ist es, repetitive Aufgaben zu reduzieren und Arbeitsabläufe zu optimieren. Durch diese Entlastung haben Journalisten mehr Zeit, hochwertige, einzigartige, relevante Inhalte zu produzieren und können zudem mehr Raum für kreative Aufgaben nutzen.
Das KI-Entwicklungsteam hat das neue System mit Ergebnissen zahlreicher anerkannter Studien zum Nachrichtenwert programmiert. Nach internationalen Studien bestimmen unterschiedliche Elemente und Eigenschaften die Relevanz der Nachrichten für die User:innen. Das neue KI-Tool wurde durch die Google News Initiative unterstützt. ML6, ein globales Tech-Unternehmen, leitete die Entwicklung der KI-Komponenten (Language Models) des Tools. Der langjährige ntv-Partner ethinking realisierte die Integration in den digitalen Newsroom, betreute und beriet u.a. bei User-Befragungen sowie UX-Tests und sorgte für die Anbindung an die bestehende Content-Plattform.
RTL Deutschland nutzt das enorme Potenzial von KI-Tools bereits seit vielen Jahren und wendet sie effektiv zur Verbesserung von Inhalten, als Entscheidungshilfen oder bei Empfehlungssystemen an. Die Implementierung und Anwendung unterstützen spezielle KI-Arbeitsgruppen einschließlich des KI-Circle, die seit Mitte vergangenen Jahres sowohl journalistische als auch ethische Richtlinien zum Einsatz von KI entwickelt haben. Im Mittelpunkt steht, den interdisziplinären Austausch und die Weiterbildung im KI-Bereich zu fördern. Dabei fungiert KI stets als Werkzeug, ihr Einsatz erfolgt unter menschlicher Aufsicht und der redaktionelle Abnahmeprozess wird stets gewährleistet. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Qualifikation der Mitarbeiter, sodass ein verantwortungsbewusster und produktiver Umgang mit KI-Technologien ermöglicht wird.