Berlin, 22. Juni 2023. Vermögensverwalter sind durch die hohe Inflation und die Auswirkungen des Ukrainekriegs besonders gefordert: Viele haben im turbulenten Jahr 2022 vor allem in unterbewertete Qualitätsaktien investiert und auf erstmals wieder besser verzinste Anleihen gesetzt. Dies zeigt die diesjährige Studie des Wirtschaftsmagazins Capital und des Münchner Instituts für Vermögensaufbau (IVA), in der die Leistungen bankunabhängiger Vermögensverwalter untersucht wurden. Die große Auswertung analysierte die realen Daten von über 54.000 Bankdepots von 108 Vermögensverwaltern im Detail. Die Vermögensverwalter konnten in mindestens einer von drei Depotkategorien eine Bewertung erzielen. 14 Anbieter erreichten sogar die Höchstbewertung von fünf Sternen über alle Depotkategorien (konservativ, ausgewogen, chancenorientiert). Im Vorjahr erzielten elf Anbieter diese Auszeichnung.
Insgesamt meldeten sich in diesem Jahr über 110 Vermögensverwalter für den Leistungsvergleich an und schickten ihre Depots zur Auswertung ins Rennen. Neben den Depotbanken DAB BNP Paribas und der V-Bank, die den Test schon seit fünf Jahren als Partner begleiten, lieferten die Deutsche Bank, Baaderbank und erstmalig auch Donner & Reuschel Depotdaten. Weiterer Partner war das Fintech-Unternehmen QPLIX, das für die Anonymisierung und Verarbeitung der Daten seine Wealth-Management-Plattform zur Verfügung stellte.
„2022 war ein sehr anspruchsvolles Jahr an den Kapitalmärkten, aber wir sehen in der Auswertung, dass sich die Vermögensverwalter sehr gut geschlagen haben“, sagt Florian Grenzebach, Vertriebs-Generalbevollmächtigter der V-Bank. In der ausgewogenen Depotklasse schnitten die Teilnehmer insgesamt am häufigsten sehr gut ab. Die Depots waren 2022 mit durchschnittlich 60 Prozent Aktien bestückt und mit 20 Prozent Anleihen, vorwiegend kurzlaufenden. Daneben war die Cashquote mit 14 Prozent hoch, was die Suche der Verwalter nach aussichtsreichen neuen Papieren unterstreicht. „Im Jahr 2022 haben sowohl Aktien als auch Anleihen Verluste generiert, dementsprechend hat eine konservativere Depotaufstellung besonders gute Ergebnisse hervorgebracht“, sagt Testleiter Andreas Ritter vom IVA. Zu rund 45 Prozent sind die Depots zurzeit in Europa investiert und zu 40 Prozent in den USA. Schwellenländer machen knapp 9 Prozent aus.
In der Spitzengruppe der 14 Fünf-Sterne-Sieger gibt es zwei herausragende Anbieter, die bereits zum fünften Mal ihre Topnoten verteidigten: BV&P Vermögen aus Kempten und Liqid Asset Management aus Berlin. Drei weitere Vermögensverwalter schafften zum dritten Mal eine Fünf-Sterne-Gesamtbewertung: die Vermögensverwalter B&K Vermögen und Portfolio Concept aus Köln, sowie Kidron Vermögensverwaltung aus Stuttgart. Jeweils zum zweiten Mal holten Alps Family Office, e/r/w Vermögen, Honoris Treuhand und Salytic Invest die Spitzen-Bewertung. Neu in der Topgruppe sind zudem in diesem Jahr: Agevis, Gerd Kommer Invest, Grossbötzl, Schmitz & Partner Vermögensverwaltersozietät, Maneris sowie Odörfer & Brandner Vermögensmanagement.
Alle Ergebnisse der Studie über die besten Vermögensverwalter 2023 mit umfangreichen Tabellen stehen in der neuen Ausgabe von Capital (Heft 7/2023) sowie unter capital.de/top-vermoegensverwalter-2023.