Das 2021 gegründete Bündnis „Medien für Vielfalt“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Vielfalt in der Medienbranche nach innen und nach außen zu fördern. Mit diesem Ziel und unter dem Titel „Erfolgsrezept Diversity“ diskutierte das Bündnis am heutigen Dienstag mit Fachexpert:innen im Fernsehzentrum des Rundfunk Berlin-Brandenburg Themen wie „Einwanderungsgesellschaft“ sowie das Diversitätsmanagement in Medienunternehmen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, welche Rolle Medien gegen Rassismus und bei der Vermittlung und Förderung von Toleranz, Respekt und Vielfalt einnehmen können und müssen.
Die Vertreter:innen der im Bündnis vertretenen Medienhäuser bekräftigten, dass Vielfalt für sie als Unternehmen und Inhalteproduzierende gleichermaßen Verantwortung und Chance bedeute. Das Thema sei von den großen deutschen Medienhäusern nicht nur als zentral erkannt worden, Vielfalt in all ihren Ausprägungen werde intern in den Organisationen ebenso wie in der externen Berichterstattung zunehmend institutionalisiert und somit verlässlich sichtbar. Die Medienhäuser erklärten: „Diversität voranzutreiben ist unsere gemeinsame Verantwortung“. Dabei sei man auf einem guten Weg. Neben einer regelmäßigen Präsenz in den Bereichen Information und Unterhaltung sei im vergangenen Jahr auch eine bedeutende Anzahl nach innen und außen gerichteter spezifischer Initiativen zu Diversity-bezogenen Themen wie Antirassismus, Gender, LGBTIQ+ und Inklusion umgesetzt worden. Verlässliches Engagement sowie aufmerksamkeitsstarke Initiativen, die Diversity-Themen einem breiten Publikum zugänglich machten und auf Dauer zur Selbstverständlichkeit werden lassen, seien Erfolgsfaktoren, um Vielfalt in der Gesellschaft zu verankern.
Dr. Lorenz Narku Laing (Diversity-Trainer und Gründer der Vielfaltsprojekte GmbH) sprach in seiner Keynote über Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen in Deutschland und nahm zudem Narrative in der Medienberichterstattung in den Blick. Prof. Naika Foroutan (Professorin und Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung) berichtete über Erkenntnisse zu Integration und Teilhabe in unserem Land. Im Vortrag von Christian Berg (Geschäftsführer der AllBright Stiftung) standen die Organisationen im Fokus: Was muss getan werden, um Vielfaltsstrategien konsequent umzusetzen und wie können Mitarbeitende in ihrer Vielfalt echte Wertschätzung erfahren?
Über die integrative Rolle der Medien für eine diverse Gesellschaft diskutierten unter anderem Sara Maria Behbehani (Autorin des Sachbuchs „Schwarzweißdenken. Was es heißt, ehrlich über Rassismus zu sprechen“), Thembi Wolf (Co-Vorsitzende der Neuen deutschen Medienmacher:innen) sowie Entscheider:innen von Medienhäusern. Pinar Atalay (Moderatorin, RTL Deutschland) führte moderierend durch den Tag. Flankiert wurde die Veranstaltung von Grußworten der ARD-Vorsitzenden und Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg Patricia Schlesinger, der Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration, ersten Antirassismus-Beauftragten der Bundesregierung und Schirmherrin von „Medien für Vielfalt“, Reem Alabali-Radovan sowie der Direktorin der Bremischen Landesmedienanstalt und Themenbeauftragten der Medienanstalten für Diversity Cornelia Holsten.
Das Bündnis „Medien für Vielfalt“ sieht Vielfalt als ein bedeutendes Element einer offenen Gesellschaft und zugleich auch einen positiven Faktor für Kultur und Wirtschaft. Sie prägen mit ihrer Berichterstattung und in ihren Angeboten wie zum Beispiel in der Unterhaltung die Wahrnehmung von Vielfalt in der Gesellschaft. Und sie fördern damit auch den öffentlichen Diskurs darüber.
Über das Bündnis „Medien für Vielfalt“
Auf Initiative der Bremischen Landesmedienanstalt haben die Medienhäuser ARD, ZDF, Deutsche Welle, Deutschlandradio, RTL Deutschland und ProSiebenSat.1 Media SE im Jahr 2020 das Bündnis „Medien für Vielfalt“ gegründet, das für ein klares Bekenntnis zu Vielfalt in der Medienbranche steht. Angeschlossen haben sich ebenfalls der VAUNET, Sky und RTLZWEI. Ziel ist es, Diversität nach innen und nach außen zu fördern und anhand von Erfahrungen voneinander zu lernen.