Forsa Aktuell: SPD weiterhin bei unter 20 Prozent – Union (27%) verliert 2 Prozentpunkte, Grüne (23%) minus 1 Prozentpunkt

RTL/ntv Trendbarometer

Im aktuellen RTL/ntv Trendbarometer verlieren Union (- 2 Prozentpunkte) und Grüne (- 1 Prozentpunkt) wieder leicht an Zustimmung, während FDP, AfD und die sonstigen Parteien jeweils einen Prozentpunkt hinzugewinnen. Damit liegen CDU/CSU mit aktuell 27 Prozent vier Prozentpunkte vor den Grünen (23%) und 8 Prozentpunkte vor der SPD, die weiter bei 19 Prozent verharrt. Die FDP könnte mit 8, die AfD mit 10 und die Linke mit 4 Prozent der Wählerstimmen rechnen. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt aktuell bei 20 Prozent und damit unter dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl (23,4%). Wenn sie den Bundeskanzler direkt wählen könnten, würden sich aktuell 41 Prozent aller Wahlberechtigten (+ 2 Prozentpunkte) für Olaf Scholz und unverändert 20 Prozent für Friedrich Merz entscheiden. Von den SPD-Anhängern würden sich 86 Prozent für Scholz, von den Anhängern der CDU/CSU weiterhin 50 Prozent für Merz entscheiden.

51 Prozent trauen aktuell keiner Partei die Problemlösung in Deutschland zu

Die Kompetenzwerte der Parteien ändern sich gegenüber der Vorwoche nur geringfügig: 22 Prozent aller Wahlberechtigten (- 1 Prozentpunkt) trauen aktuell den Grünen, jeweils 11 Prozent der CDU/CSU (- 1 Prozentpunkt) bzw. der SPD, unverändert 2 Prozent der FDP und 3 Prozent (- 1 Prozentpunkt) den sonstigen Parteien politische Kompetenz zu. 51 Prozent trauen aktuell keiner Partei die Lösung der Probleme im Land zu. 13 Prozent der Bundesbürger gehen derzeit von einer Verbesserung, 70 Prozent von einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutschland aus. 15 Prozent erwarten keine Veränderung der wirtschaftlichen Lage.

38 Prozent halten Söder für den geeigneten Kanzlerkandidaten der Union

Nach den Wahlerfolgen von Daniel Günther in Schleswig-Holstein und von Hendrik Wüst in Nordrhein-Westfalen sind beide auch als potenzielle Kanzlerkandidaten der Union bei der nächsten Bundestagwahl im Gespräch. Und in der Tat halten die Wahlberechtigten in der gesamten Republik beide für ähnlich geeignet wie den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Lediglich den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder halten mehr Wahlberechtigte als Merz, Günther oder Wüst für geeignet, der nächste gemeinsame Kanzlerkandidat von CDU und CSU zu werden. In Bayern halten 41 Prozent der dortigen Wahlberechtigten Söder und nur 13 Prozent Merz für den geeignetsten Kanzlerkandidaten. Und selbst in NRW, dem Heimatland von Friedrich Merz, halten mehr Wahlberechtigte Söder als Merz für geeignet. Am ehesten halten die Wahlberechtigten an Rhein und Ruhr aber ihren amtierenden und vermutlich auch zukünftigen Ministerpräsidenten für geeignet, der nächste Kanzlerkandidat der Union zu werden. Auch von den Anhängern der Union insgesamt halten deutlich mehr (38%) Söder als Merz (23%) für den geeignetsten nächsten Kanzlerkandidaten der Union. Und selbst von den Anhängern der CDU halten nur 24 Prozent Merz, 34 Prozent aber Söder für den besseren Kanzlerkandidaten. Von den CSU-Anhängern halten nur 18 Prozent den Vorsitzenden der CSU-Schwesterpartei CDU, 59 Prozent hingegen den CSU-Vorsitzenden für einen geeigneten Kanzlerkandidaten.

CSU wird höhere politische Kompetenz zugetraut als Union insgesamt

Die CSU würde – wenn der Bundestag jetzt neu gewählt würde – wie schon bei der letzten Wahl im September 2021 mit 36 Prozent ein deutlich besseres Ergebnis erzielen als die CDU im übrigen Bundesgebiet mit 26 Prozent. Würde auch die CSU in Bayern nur 26 Prozent erhalten wie die CDU in ihrem Wahlgebiet, käme die Union insgesamt – wie schon bei der Bundestagwahl vor 8 Monaten - auf ein um einen Prozentpunkt schlechteres Ergebnis (26 statt 27 Prozent mit Hilfe der CSU). Bei einer Landtagswahl im Freistaat könnte die CSU mit einem deutlich besseren Ergebnis rechnen als bei einer Bundestagwahl und würde wieder die 40-Prozent-Marke erreichen. Wie die Landes-CDU in Schleswig-Holstein und in NRW verfügt somit auch die CSU in Bayern über einen ausgeprägten „Landes-Bonus“ im Vergleich zur Union insgesamt.

Der Landes-Bonus der CSU beruht vor allem darauf, dass der CSU eine deutlich höhere politische Kompetenz zugetraut wird als der Union insgesamt: So glauben 38 Prozent der bayerischen Wahlberechtigten, dass die CSU die Partei ist, die mit den Problemen im Freistaat am besten fertig wird. Dass die Union insgesamt politische Kompetent besitzt, glauben hingegen – wie auch die Wahlberechtigten in ganz Deutschland – nur 11 Prozent. Der Landes-Bonus der CSU beruht aber auch darauf, dass Markus Söder entgegen den Mutmaßungen mancher Medien immer noch über recht viele Sympathien im Freistaat verfügt. Könnten die bayerischen Wahlberechtigten ihren Ministerpräsidenten selbst wählen, würden sich 53 Prozent für ihn und nur wenige für die beiden Konkurrenten von SPD und Grünen entscheiden. Friedrich Merz käme hingegen bei der Kanzlerpräferenz auch in Bayern wie in Gesamtdeutschland auf einen deutlich geringeren Wert.

 

Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/ntv Trendbarometer frei zur Veröffentlichung.

Die Daten zu den Trends wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 31. Mai bis 3. Juni 2022 erhoben. Datenbasis: 2.002 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte. Die Daten zum Kanzlerkandidaten der Union wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 2. bis 3. Juni 2022 erhoben. Datenbasis: 1.001 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Die Daten zur politischen Stimmung in Bayern wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 23. Mai bis 3. Juni 2022 erhoben. Datenbasis: 1.049 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.