„Ich finde es sehr wichtig, dass wir bei ‚Prince Charming‘ zeigen, wie toll gleichgeschlechtliche Liebe sein kann und so den Weg für mehr Toleranz und Vielfalt weiter ebnen“, findet Alexander Schäfer. Der 30-Jährige ist der neue „Prince Charming“ und sucht in der mit dem Grimme Preis prämierten Gay-Dating-Show seinen Mr. Right – Staffel 2 ab dem 12. Oktober auf TVNOW und ab dem 26. Oktober bei VOX. Anlässlich des Coming Out Days am 11. Oktober spricht er jetzt über sein eigenes Outing und darüber, welche Reaktionen er darauf bekommen hat. „Es war sehr befreiend für mich, weil ich mich gefangen gefühlt habe“, sagt Prince Alex über sein eigenes Outing. Außerdem betont er, dass es immer noch einiges an Aufklärungsarbeit für mehr Akzeptanz bedarf.
Wann hattest Du Dein Coming-Out?
Mein Coming-Out hatte ich kurz vor meinem 20. Geburtstag.
Wann hast Du entschieden, Dich zu outen?
Ich hatte eine längere Beziehung mit einer Frau. Als das Ganze auseinander ging, habe ich einen Mann kennengelernt. Zunächst war es eher eine freundschaftliche Beziehung. Dann habe ich aber gemerkt, dass da Gefühle entstehen und ich mich in ihn verliebt habe. Ich habe mich daraufhin länger mit mir auseinandergesetzt und gemerkt, dass mir das mehr gibt als eine Beziehung mit einer Frau.
Wie war das Outing für Dich? Wie hat es sich angefühlt?
Es war sehr befreiend für mich, weil ich mich gefangen gefühlt habe. Es hat mir echt zugesetzt, dass ich anfangs nicht darüber reden konnte, was in mir vorgeht und was mich glücklich macht, denn ich hatte damals schon einen Freund. Er war der Mittelpunkt in meinem Leben und ich wollte das der Welt und meinen Liebsten mitteilen, aber konnte es nicht. Dieser Druck hat mich schlussendlich dazu gebracht, zu sagen „Ja, ich bin der Alex, ich bin schwul und ich bin glücklich mit einem Mann.“
Wem hast Du es als erstes anvertraut?
Ich habe mich zuerst meiner Mama anvertraut. Ich wollte, dass sie es als Erste weiß und es nicht von wem anders hört.
Wie waren die Reaktionen auf Dein Outing?
Ich habe sehr viele positive Reaktionen bekommen, aber es gab auch negative Kommentare. Ich kann es teilweise auch verstehen, wenn manche Menschen erstmal distanziert reagieren, weil sie beispielsweise noch nie mit Schwulsein in Berührung gekommen sind. Aber wenn jemand sofort sagt, dass er es „ekelhaft“ findet – dafür habe ich kein Verständnis. In solchen Situationen haben glücklicherweise immer ganz viele liebe Menschen, Familie und Freunde hinter mir gestanden und mich unterstützt. Ich finde es sehr wichtig, dass wir bei „Prince Charming“ zeigen, wie toll gleichgeschlechtliche Liebe sein kann und so den Weg für mehr Toleranz und Vielfalt weiter ebnen.
Gibt es etwas, das Du zu dem Thema noch loswerden möchtest?
Ich freue mich, dass wir mit einer Sendung wie „Prince Charming“ für mehr Aufklärung und Akzeptanz in der Gesellschaft sorgen können. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass es leider immer noch viele intolerante Menschen gibt – auch in großen Städten wie Frankfurt und Berlin, wo man es nicht erwarten würde. Aber auch da werden heutzutage Schwule oft noch schief angeguckt oder sogar bespuckt – das finde ich ganz, ganz schlimm. Deshalb ist es enorm wichtig, dass wir unseren Weg beibehalten und mit solchen Formaten oder bei Prides Diversität zeigen. Wir haben natürlich schon sehr viel erreicht, aber da ist definitiv noch Luft nach oben.