Stefan Raab (l.) und Michael Bully Herbig bilden in einer neuen Live-Show ein Dreamteam und treten gegen einen Kandidaten an, der drei Mitbewerber besiegt hat. Elton führt als Spielleiter durch die Show, Frank Buschmann kommentiert die Battles. +++ Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf RTL+ gestattet. +++
Foto: RTL / Raab Entertainment / Bene Müller
Foto: RTL / Raab Entertainment / Bene Müller
Stefan, warum machst Du eine Show gerade mit Bully?
"Ich habe noch nie mit Bully zusammen eine Show gemacht. Ich war früher öfter bei ihm bei der Bullyparade. Er war bei mir zu Gast. Wir haben ein paar Silvestershows zusammen gemacht, aber immer nur auf Gastbasis. Ich habe dann Bully einfach gefragt, ob er sich vorstellen kann, mit mir zusammen in den Ring zu treten. Ich glaube, das ist für den Unterhaltungseffekt eine absolute Bereicherung. Beim wettkämpferischen Aspekt bin ich mir noch nicht so sicher. Wir kumulieren unsere Leistung in der Show nicht wirklich. Wir zählen nicht seine und meine Leistungen zusammen, sondern der Kandidat muss immer besser sein als einer von uns. Ein Beispiel: Wir laufen 100 Meter. Wenn Bully gewinnt, kriegen wir den Punkt. Wenn ich gewinne, kriegen wir den Punkt. Wenn der Kandidat gewinnt, kriegt er den Punkt. Es soll ja nicht einfacher werden. Es geht um sehr, sehr viel Geld. Und deswegen haben wir im Prinzip eine Chance mehr."
Es ist ja wirklich schon so schwer, gegen Dich zu gewinnen…
"Vielleicht habe ich ein bisschen an Spritzigkeit verloren. (lacht) Es sind ja ein paar Jahre vergangen, aber die meisten Sachen, die wir machen, sind in der Regel auch Dinge, die verschiedene Skills zu einer Zeit erfordern. Es reicht nicht, dass man nur schnell rennen kann, sondern man muss vielleicht schnell rennen können und währenddessen noch etwas Spezielles machen. Es ist ein bisschen Multitasking gefordert. Es wird Hirn gefordert, es wird Geschicklichkeit gefordert, es wird Körperlichkeit gefordert und am Ende des Tages würde ein Zehnkämpfer, der physisch alles kann, eine Chance haben, die relativ gering ist. Da spielen viele Dinge eine Rolle. Deswegen glaube ich, ist das sehr interessant, mit Bully zusammen so ein Spiel zu spielen, weil wir uns natürlich auch als Team aufeinander verlassen müssen. Wenn mir etwas nicht gelingt, dann hoffe ich zumindest, dass Bully es hinkriegt. Oder umgekehrt. Wenn ich versage in dem Spiel, dann soll Bully bitte auch nicht versagen. Und das ist seine Aufgabe. Und wenn es so ist, dass er versagen sollte, dann kann ich schon mal sagen: Ich finde den Schuldigen. Und ich bin es nicht!"
Du bist sehr ehrgeizig, wie geht es dir damit, dass du dein Glück in diesem Fall von einem anderen abhängig machst.
"Ja, das ist in diesem Fall die große Herausforderung. Ich bin eigentlich jemand, der sagt “Komm, alles muss man selber machen”. Aber ich habe auch ein bisschen Weisheit dazugewonnen im Leben. [grinst] Ich kenne das aus so vielen Shows, die ich früher gemacht habe, wo der Unterhaltungsaspekt manchmal hinter den Leistungsaspekt zurücktritt. Man muss sich natürlich konzentrieren, da bleibt keine Zeit mehr für dumme Sprüche. Jetzt habe ich Bully dabei. Da kann der eine oder andere Mal ein bisschen schleifen lassen für einen guten Spruch. Das ist meine Philosophie dahinter. Ich habe Bully gefragt und er war direkt voller Elan mit dabei und hat gesagt, da hätte ich mal Bock drauf, lass mal probieren."
Ich mache mir ein bisschen Sorgen um diesen Kandidaten, den ihr liebevoll Schnulli nennt. Du hast jetzt gerade schon zusammengefasst, was ein Kandidat haben muss und ihr habt euch gedacht, das ist einfach ein Schnulli.
"Das ist natürlich ein bisschen Provokation. Natürlich sind wir nicht arrogant. Der, der mich kennt, der weiß es. Aber wenn es um was geht, dann muss man auch mit solchen Mitteln spielen. Das war eigentlich ein Scherz. Ich habe mit der damaligen RTL-Chefin gesprochen, deren Job ich ja übernommen habe mittlerweile. Und sie hat mich gefragt, wie die Show denn heißen soll. Da habe ich gesagt: Weiß ich noch nicht. Irgendwas mit "Stefan und Bully gegen irgendson Schnulli", war ein Gag. Und dann hat sie gesagt: 'Das ist doch ein guter Titel'. Dann habe ich Bully angerufen und habe es ihm mitgeteilt. Und Bully war direkt begeistert von dem Titel. Der Titel war eigentlich das, was ihn überzeugt hat. Ich habe ihm damit noch nicht mal das Spielprinzip erklärt, sondern ich habe ihm nur gesagt: Pass auf, ich habe eine Idee, wir machen eine Show, die heißt 'Stefan und Bully gegen irgendson Schnulli'. Da hat er spontan gesagt: 'Da bin ich dabei'. Manchmal ist es ja so, wie bei einem Song. Manchmal ist es das eine Wort. Oder die eine kleine Melodie in dem Song, die das Ding zum Hit macht. Und man weiß gar nicht, warum. Ich hoffe, dass der Titel schon reicht."
Warum sollen die Leute das gucken, wenn ihr sowieso wisst, wir gewinnen das?
"Weil die Leute vielleicht die Hoffnung haben, dass wir zwei arrogante Fuzzis verlieren. Deswegen haben wir ja auch den Golfplatz ausgesucht [Anm. der Red.: für die Showtrailer wurde auf einem Golfplatz gedreht]. Ehrlich gesagt, ich spiele überhaupt kein Golf und Bully auch nicht. Und ich sag mal so: Bully hat nicht wirklich einen Backflip gemacht. Hoffentlich verrate ich jetzt nicht zu viel. Das war ich in seinen Klamotten."
Gibt es sonst noch was, worauf wir uns freuen können? Du schnupperst ja Live-Luft…
"Live ist eigentlich das Beste, was man machen kann. Ehrlich gesagt, da gibt es keinen doppelten Boden. Und ich weiß aus Erfahrung, dass einem die Leute Fehler nicht übelnehmen. Das ist die große Angst von vielen Künstlern, dass in einer Livesendung etwas schiefgeht. Das ist genau das, wo ich eigentlich immer drauf warte, denn das sind die Momente, die das liebenswert machen. Und deswegen sind Liveshows eigentlich die besten, die man haben kann. Ja, auch unsere Aufzeichnungen machen wir fast eins zu eins. Wenn was schiefgeht, schneiden wir das in der Regel nicht raus. Die Show ist wie das Leben. Da geht halt mal was schief. Und da muss man sehen, dass man es beim nächsten Mal wieder geradebiegt. Das ist die Philosophie auch hinter so einer Show. Natürlich können wir verlieren und jeder weiß, ich bin kein schlechter Verlierer. Weil Leute gerne zwei Dinge falsch verstehen: Wenn man sich ärgert, nachdem man verloren hat, dann ist man kein schlechter Verlierer, sondern dann ist man ein guter Verlierer. Der, der sich nach dem Verlieren eines Spiels nicht ärgert, das ist ein schlechter Verlierer. Man darf sich natürlich ärgern und man kann auch sauer auf sich sein. Man muss sogar sauer auf sich sein. Ein schlechter Verlierer ist nur der, der nach seiner Miss-Leistung sich nicht ärgert und die Schuld für sein Verlieren beim anderen sucht. Und das mache ich nicht. Ich versuche natürlich, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um noch mal zu hinterfragen, ob ich wirklich zu Recht verloren habe. Aber wenn ich verloren habe, habe ich halt verloren. Ich sage mal für alle Leute, mit denen ich zusammenarbeite, bete ich jetzt schon. Ja, dass ich am 21. zusammen mit Bully nicht verliere, weil sonst ist Weihnachten und Silvester gelaufen und nicht nur für mich. [grinst]"
Das hat Michael [“Bully” Herbig] uns auch schon gesagt, der hängt da mit drin.
"Ich glaube, Bully ist da noch ein bisschen entspannter. Oder er tut zumindest so, dass das nach einer Niederlage alles nicht so schlimm ist. Ich finde, man darf durchaus sauer sein. Das betrifft ja alles im Leben. Wenn ich mal wieder eine Lasagne versalzen habe. Also vorausgesetzt, ich wüsste überhaupt, wie man eine macht, dann ärgere ich mich natürlich. Das gehört einfach dazu. Und wer das nicht versteht, dem kann ich leider auch nicht helfen. Aber das ist ja die Emotion, die ich mitbringe. Natürlich will ich gewinnen, sonst wäre es langweilig. Die Frage ist schon berechtigt gestellt. Wenn wir immer gewinnen, macht es dann Spaß, die Sendung zu gucken? Ich für mich sage ja." [grinst]
Sehr gut. Eine letzte Frage. Bereitest du dich jetzt irgendwie speziell vor? Habt ihr noch mal so ein Treffen? Bully und du?
"Nein, das ist wie immer. Wie auch früher schon in meinen Shows komme ich in Straßenform, in Tagesform. Ich habe nach dem Boxkampf unverzüglich aufgehört, Sport zu machen und gesund zu essen und bin jetzt wieder, sage ich mal, auf dem Weg ins Super-Schwergewicht. Und das kann unter Umständen bei einem Spiel auch mal zuträglich sein. Also, es gibt kein Üben. Ich mache das, was ich sonst auch immer mache. Ich informiere mich über das, was in der Welt passiert. Weil natürlich gibt es auch Fragen zum aktuellen Zeitgeschehen, Wissensfragen. Aber da schafft man sich ja über die Jahre doch immer mehr Wissen an, es wird ja nicht weniger in der Regel."