„RTL-Spendenmarathon“-Pate Wincent Weiss in Peru:

„Ich hoffe, viele Menschen dazu zu bringen unseren Wohlstand nicht als selbstverständlich anzusehen und anderen zu helfen.“

Die sechsjährige Luna hat das Herz von Wincent Weiss im Sturm erobert. Das kleine peruanische Mädchen will gar nicht mehr von der Seite des Sängers weichen - und auch der 25-Jährige hat das fröhliche Kind sofort in sein Herz geschlossen: „Luna hat von den ersten zehn Sekunden, die wir uns das erste Mal gesehen haben, zehn Sekunden einfach nur auf ihre unbeschreiblich ansteckende Art gelacht und gestrahlt. Trotz ihrer Behinderung geht sie mit großer Freude durchs Leben. Sie ist so offen und fröhlich – auch zu mir. Ich bin ja ein wildfremder Mensch“, erzählt Kindernothilfe-Botschafter Wincent Weiss begeistert, der als Projektpate des „RTL-Spendenmarathon“ nach San Juan de Miraflores in Peru gereist ist.

Dort möchte er Kindern mit Behinderung helfen und für bessere Therapiemöglichkeiten sorgen. Gemeinsam mit der Kindernothilfe und der lokalen Partnerorganisation Aynimundo soll daher ein neues Therapiezentrum entstehen.

„Die jetzigen Räume sind viel zu klein für 120 Kinder. Wir brauchen dringend mehr Platz“, erklärt Jürgen Schübelin, Leiter des Referats Lateinamerika der Kindernothilfe. „Das neue Zentrum soll 230 Betroffenen helfen, aber die Strahlkraft wird viel größer sein. Wir wollen einfach zeigen, wie man mit Kindern mit Behinderung würdig umgeht und wie gute Therapiebedingungen aussehen müssen. Der peruanische Staat kümmert sich nur sehr unzureichend. Es gibt kaum Zugang zu Bildung, Medikamenten oder Therapien. Hier in Peru heißt behindert zu sein häufig auch extrem arm zu sein.“ Das soll sich jetzt ganz schnell ändern, damit es auch es Luna und ihrer Familie in Zukunft besser geht. Luna hat eine geistige Behinderung und leidet unter Bewegungsstörungen, deren Ursache in einer frühkindlichen Hirnschädigung liegt. Deshalb kann sie nicht alleine laufen. Das ist auch der Grund, weshalb ihre Mutter sie immer tragen muss. Auch den anstrengenden, steilen Weg zu ihrer Hütte in den höher gelegenen Stadtteil Villa María del Triunfo, hinauf. Mühsam kämpft sich die Mutter den steilen Berg hinauf und kommt oft mit letzter Kraft in ihrer kleinen Hütte ohne Strom und fließend Wasser an. Wincent Weiss hilft dabei, das Wasser zum Kochen der nächsten Mahlzeit von einer Wasserstelle am Hang in Kanistern in die Hütte zu tragen. Das beschwerliche und arme Leben der Familie zu sehen, macht den Sänger nachdenklich: „Oft habe ich schlucken müssen und keine Worte gefunden. Ich bin fassungslos über die Zustände hier. Man kennt die Lebenssituation von Menschen, die in Armut leben, von Fotos – aber so tief eingetaucht wie hier in den schweren Alltag von Luna und ihrer Familie, bin ich noch nie. Es ist einfach echt schlimm hier. Niemand der nicht hier war, kann das wirklich nachvollziehen. Ich kann immer wieder nur betonen, wie unfassbar glücklich sich alle Menschen bei uns zu Hause schätzen können. Ich persönlich nehme von so einer Erfahrung sehr viel mit. Am meisten hoffe ich, dass ich durch diese Reise andere Menschen dazu bringen kann umzudenken, unseren Wohlstand nicht als selbstverständlich anzusehen und auch zu helfen.“ 

Aus diesem Grund wird Wincent Weiss beim RTL-Spendenmarathon am 22./23. November Wolfram Kons live im Studio von seinen Erlebnissen in Peru berichten und die Zuschauer zu Spenden aufrufen: „Sie haben die schlimme Situation für Luna und ihre Familie gesehen. Sie brauchen dringend Hilfe! Bitte spenden Sie, damit das neue Therapiezentrum gebaut wird und Luna und ihrer Familie geholfen werden kann!“ 

Hintergrund
88 Prozent der Menschen mit Behinderungen in Peru erhalten laut dem nationalen Statistikbericht 2014 weder Behandlung noch Therapie. Häufig sind Kinder aus armen Familien, die eine Behinderung haben, mehrfach benachteiligt. Sie haben ein geringes Selbstbewusstsein, sind oft mangelernährt und in Regelschulen leichte Opfer von Gewalt und Mobbing. 

Die Distrikte San Juan de Miraflores und Villa María del Triunfo im Süden Limas gehören zu den Regionen Perus, die von extremer Armut betroffen sind. Am meisten leiden die Kinder und Jugendlichen unter der Armut. Die Eltern müssen meist viele Stunden am Tag arbeiten. Sie haben kaum Zeit, sich um ihre Kinder zu kümmern. Besonders hart trifft dies Kinder mit Behinderung. Sie werden stundenlang sich selbst überlassen, können das Haus nicht verlassen und werden kaum medizinisch und therapeutisch versorgt. Die Eltern sind oft mit der Situation überfordert und kennen die ihnen zustehenden Rechte nicht. Viele Menschen in Peru sehen Behinderung auch als eine Strafe – ein Vorurteil, das zu einer weit verbreiteten Diskriminierung und Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen führt. Von staatlicher Seite gibt es eine Behörde, die die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft fördern soll, allerdings sind die Teams oft unzureichend qualifiziert und personell unzureichend ausgestattet. Kinder und Jugendliche mit Behinderungen in Peru erhalten keine staatliche Unterstützung, um Therapieangebote wie Logopädie, Physio- oder Ergotherapie nutzen zu können. Zudem haben viele Kinder keine Krankenversicherung und die Eltern können sich privat gezahlte Therapien nicht leisten. 

In einer bestehenden kleinen Einrichtung des örtlichen Organisation Aynimundo werden Kinder mit schweren Mehrfachbehinderungen, Kinder mit Trisomie 21, Asperger-Syndrom, Sehbehinderungen oder auch Kinder mit einer ungeklärten Lernschwäche oder Entwicklungsverzögerung betreut. Die Einrichtung bietet ein Angebot von ganzheitlichen Rehabilitationsmaßnahmen, bestehend aus Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und psychologischer Beratung. Im Kindernothilfe-Projekt sind die Eltern bei allen Therapiesitzungen eingebunden und lernen die Übungen mit einfachen Hilfsmitteln wie Tüchern, Schachteln selbst durchzuführen. Die Therapien sind für viele junge Menschen mit Behinderungen unschätzbar wichtig. Viele der Kinder können beim Eintritt in das Projekt nicht selbstständig sitzen oder gehen, sie haben nicht sprechen gelernt und nur eingeschränkte motorische Fähigkeiten. Dadurch können sie sich nicht mit ihren Eltern verständigen, das Haus nicht verlassen oder eine Schule besuchen. Ein großer Erfolg der Therapien besteht darin, dass im Laufe der Behandlung ein Großteil der betreuten Kinder eine Schule besuchen kann.  

Seit 2001 musste der örtliche Partner mit der Einrichtung bereits vier Mal umziehen, auch weil mehr Kinder kamen. Aufgrund des akuten Platzmangels soll mit den Spenden aus dem RTL-Spendenmarathon 2018 ein neues Zentrum gebaut werden, in dem ausreichend Platz für Therapien mit 230 Kindern ist. Außerdem sollen dort Fortbildungen für Lehrer und Schulleiter zum Thema Inklusion sowie Elternhilfe stattfinden können.  

Kindernothilfe
Die Kindernothilfe ist eine der größten christlichen Kinderhilfsorganisationen in Europa. Seit fast 60 Jahren unterstützt sie weltweit Kinder in Not und setzt sich für ihre Rechte ein. Heute schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe fast 2 Millionen Mädchen und Jungen in rund 700 Projekten. Für den transparenten Umgang mit Spendengeldern ist die Kindernothilfe bereits mehrfach ausgezeichnet worden und erhält seit 1992 das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für Soziale Fragen (DZI). 

Der 23. RTL-Spendenmarathon am 22./23. November 2018
Mittlerweile ein Stück Fernsehgeschichte: zum 23. Mal startet Wolfram Kons am 22. November 2018 live um 18.00 Uhr den RTL-Spendenmarathon. Die längste Charity-Sendung im deutschen Fernsehen ist der jährliche Höhepunkt und die wichtigste Spendenaktion von „RTL – Wir helfen Kindern“. Für einen Tag stellt RTL sein Programm um, damit über 24 Stunden für Not leidende Kinder gesammelt werden kann. Einmal pro Stunde wird live aus dem Spendenstudio gesendet: Von dort ruft Wolfram Kons die Zuschauer auf zu helfen, begrüßt Prominente an den Spendentelefonen im Vodafone-Callcenter und befragt die Paten zu ihren bewegenden Besuchen bei den Hilfsprojekten. Sämtliche Kosten für Personal, Reisen und Produktion, die rund um den RTL–Spendenmarathon entstehen, trägt RTL. So wird jede Spende ohne einen Cent Abzug an die ausgewählten Kinderhilfsprojekte weitergeleitet. Mehr als 162 Millionen Euro hat der RTL-Spendenmarathon seit 1996 für Not leidende Kinder in Deutschland und der ganzen Welt gesammelt. Hunderte Kinderhilfsprojekte wurden dadurch bereits gefördert. Zehntausenden Kindern in Deutschland und aller Welt konnte so nachhaltig geholfen werden. Die „Stiftung RTL - Wir helfen Kindern e.V.“ trägt das Spendensiegel des DZI. 

Spendenkonto:
Empfänger: Stiftung RTL
Konto: DE55 370 605 905 605 605 605
Bank: Sparda-Bank West
BIC: GENODED1SPK 

Oder online unter www.rtlwirhelfenkindern.de  

Mehr Infos unter:
www.rtlwirhelfenkindern.de