Die Nationalmannschaft hat am 6. und 9. 09. zwei schwere Quali-Aufgaben vor der Brust. Am Freitag trifft die DFB-Elf im Rahmen der European Qualifiers in Hamburg auf den Erzrivalen Niederlande. Das Hinspiel hatte Deutschland im März etwas überraschend mit 3:2 für sich entscheiden können. Drei Tage später geht es in Belfast gegen Nordirland, mit vier Siegen Tabellenführer in der Gruppe C. RTL bittet an beiden Tagen ab 20:15 Uhr zum langen Fußballabend.
RTL-Experte bei beiden Spielen ist Jürgen Klinsmann. Im RTL-Interview blickt der Ex-Nationaltrainer auf die bevorstehenden Aufgaben der deutschen Mannschaft.
Erzrivale Niederland Tabellenführer Nordirland – die Nationalmannschaft hat es in den bevorstehenden Qualispielen mit dicken Brocken zu tun. Ist die DFB-Elf nach den beiden Spielen so gut wie durch auf dem Weg zur EM 2020?
Jürgen Klinsmann: „Mit zwei Siegen wäre man sicher so gut wie durch. Es gibt in dieser Gruppe ja Spiele, bei denen alle Teams von einem Sieg ausgehen - wie zum Beispiel zwei Mal gegen Estland - so dass am Ende der direkte Vergleich der drei Top-Teams untereinander den Ausschlag geben wird. Und wenn wir dann nach fünf Spielen schon zwei Siege gegen Niederlande und einen Sieg gegen Nordirland hätten, wären wir ganz vorne dabei. Und ich glaube an diese beiden Siege.“
Welche Taktik wird gegen die offensivstarken Niederländer die erfolgversprechendste sein?
Jürgen Klinsmann: „Ich würde die Taktik nicht zu sehr am Gegner ausrichten – schon gar nicht bei einem Heimspiel. Klar, man muss in bestimmten Spielsituationen die Stärken der Niederländer beachten – aber ansonsten wird Jogi so spielen lassen, wie er es meistens tut: Schnell nach vorne und versuchen, das Tempo hochzuhalten – dann werden wir dieses Spiel auch gewinnen.“
In diesem Jahr konnte die DFB-Elf schon mehrfach spielerisch überzeugen – am auffälligsten war das beim 3:2-Sieg in Amsterdam zu sehen. Alles wieder gut also? War das verkorkste Jahr 2018 nur ein Betriebsunfall – sind wir also eigentlich schon wieder auf Weltspitzenniveau?
Jürgen Klinsmann: „Nein. Das Niveau der Weltspitze zeigt sich erst bei Turnieren. Wenn die Teams über eine längere Phase zusammen sind, zusammen trainieren. Momentan handelt es sich um Pflichtaufgaben, die für eine deutsche Mannschaft erledigt werden müssen. Wir müssen vor allem bei den nächsten Turnieren auf Weltspitzenniveau sein. Erst da wird sich zeigen, ob es ein Betriebsunfall war – wieder gut zu machen ist es eh nicht.“
Wie beurteilen Sie die erstmalige Nominierung von Luca Waldschmidt?
Jürgen Klinsmann: „Ich freue mich, dass Jogi Löw die Verjüngung konsequent weiterführt und immer wieder für frisches Blut sorgt. Mich freut es auch für Luca Waldschmidt, dessen Spiel mir vor allem bei der U21-EM sehr gut gefallen hat. Vor allem freut es mich aber auch für den SC Freiburg und Christian Streich, für die eine solche Nominierung ja auch eine Auszeichnung ist.“
Jürgen Klinsmann wird das Spiel gegen die Niederlande an der Seite von Moderatorin Laura Wontorra analysieren. Florian König, der am Wochenende die RTL-Übertragung vom Großen Preis von Italien präsentiert, ist dann am Montag in Belfast wieder Moderator des Fußballabends. Kommentatoren bei beiden Spielen sind Marco Hagemann und Steffen Freund (Co-Kommentator).