Sie ist top ausgebildet und hat viel Newserfahrung - Charlotte Maihoff wird am Samstag, 9.9., erstmalig die RTL-Hauptnachrichten moderieren. Ab sofort verstärkt sie das Moderatorenteam um Chefmoderator Peter Kloeppel. Die 35-Jährige wird künftig an den Wochenenden und im Wechsel mit Maik Meuser das News-Flaggschiff von RTL präsentieren und Anchorman Peter Kloeppel vertreten.
„Den Zuschauer bestmöglich zu informieren: Diese tägliche Herausforderung macht für mich den Reiz am Nachrichtengeschäft aus“, so Charlotte Maihoff. „‘RTL Aktuell‘ ist eine der drei großen Hauptnachrichtensendungen im deutschen Fernsehen. Die Arbeitsweise ist da natürlich eine andere als bei einem Nachrichtenkanal, wo es um eine schnelle Taktung der News geht. Ich freue mich daher sehr darauf, eine große Abendsendung wie ‚RTL Aktuell‘ mitgestalten zu können und auch als ein Gesicht der Sendung den Zuschauern am Abend einen einordnenden Blick auf die Themen anzubieten.“
Schon als 16-Jährige entdeckte die gebürtige Saarländerin ihre Leidenschaft fürs Aktuelle als Moderatorin und Reporterin beim Jugendradio. Nach ihrem Studium der Informationswissenschaft, französischen Linguistik und Wirtschaftsinformatik absolvierte sie - ebenso wie Anchorman Peter Kloeppel - eine Redakteursausbildung an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Zudem sammelte sie reichlich Hörfunkerfahrung bei SR 1 Europawelle und SR 2 Kulturradio, WDR und Deutschlandfunk.
Ab April 2010 moderierte Charlotte Maihoff die TV-Nachrichtensendung „aktuell“ des Saarländischen Rundfunks und präsentierte den Nachrichtenblock im „aktuellen Bericht“. Ab 2014 stand sie dann für den ARD-Nachrichtenkanal „tagesschau24“ und die „Tagesschau“ am Wochenende vor der Kamera. Ab 2015 moderierte sie vertretungsweise auch das „Nachtmagazin“ der ARD.
Für ihre neue Tätigkeit bei „RTL Aktuell“ ist Charlotte Maihoff jetzt von Hamburg nach Köln gezogen, Sie pendelt dann regelmäßig zwischen der Domstadt und Moskau. „Ich lerne gerade Russisch, da mein Mann beruflich nach Moskau versetzt wurde“, so Maihoff. „Bei Bedarf kann ich dann auch von dort für die News eingesetzt werden.“
Einer der ersten Schaltgäste von Charlotte Maihoff bei ihrem Premieren-Wochenende ist Peter Kloeppel. Der RTL-Chefmoderator ist ab Sonntag für eine Woche mit dem Motorrad auf einer Deutschlandreise für „RTL Aktuell“ unterwegs. Aus sechs verschiedenen Orten – von Mecklenburg-Vorpommern bis zum Bodensee – berichten Kloeppel und sein Team live und in Reportagen über die wichtigsten Themen im Wahlkampf.
RTL-Moderatorin Annett Möller, die Ende Juni ihre erste Tochter zur Welt brachte, möchte sich nach zehn Jahren Moderationstätigkeit für „RTL Aktuell“ jetzt auf ihre zweite TV-Leidenschaft konzentrieren: „Mein Herz hat immer schon für die News und auch die Unterhaltung geschlagen. Nach zehn spannenden und intensiven Jahren bei den News und ersten erfolgreichen Schritten im Unterhaltungsbereich habe ich jetzt entschieden, mich zukünftig auf die Unterhaltung sowie weitere Projekte in der Mediengruppe RTL Deutschland zu konzentrieren.“
Die erfolgreiche TV-Frau ist nach „It takes two“, „Schnapp dir das Geld“ und „Spektakulär“ zu weiteren Projekten in der RTL-Unterhaltung im Gespräch. Darüber hinaus plant die Mediengruppe RTL Deutschland weitere senderübergreifende TV-Einsätze mit Annett Möller.
Charlotte Maihoff im Interview:
„Nachrichten kommen ohne viel ChiChi aus, hier ist die News der Star“
Waren Sie schon als Jugendliche besonders an Nachrichten interessiert, oder hat sich das entwickelt?
Ich habe als Kind sehr gerne Radio gehört und mochte eigentlich immer die Wortbeiträge am liebsten. Von meinem Kommunionsgeld habe ich mir dann einen Kassettenrekorder mit Aufnahmefunktion gekauft und kleine Infosendungen mit Nonsens-Nachrichten produziert - sehr zum Leidwesen meines Umfelds, das dabei für Interviews und O-Töne herhalten musste.
Wie sind Sie dann konkret zum Nachrichtengeschäft gekommen?
Als ich mit 16 zum Jugendradio kam, hatte ich erst einmal andere Aufgaben: Reportern und Moderation. Erst viel sehr später, eher durch Zufall, kam ich 2010 beim Deutschlandfunk "zurück" zu den Nachrichten.
Wie halten Sie es außerhalb des Büros? Sind Sie ständig online und empfangsbereit? Und gilt der letzte Blick vor dem Schlafengehen noch einmal den News-Anbietern im Internet?
Leider ja. Das ist wahrscheinlich eine Berufskrankheit. Andererseits: Es geht ja vielen so mit ihrem Smartphone.
Gibt es Zeiten, in denen sie mal komplett abschalten und offline gehen können?
Ja, im Urlaub. Ich finde es wichtig, sich diese Zeiten zum Abschalten und Auftanken zu nehmen, sonst ist der Akku irgendwann leer. Also versuche ich, im Urlaub wirklich nicht häufiger als zwei Mal am Tag die Nachrichten zu checken - wenn es überhaupt Empfang gibt. Wenn nicht: Auch nicht schlimm! Die Welt dreht sich auch ohne mich und was ich verpasst habe, hole ich dann spätestens vor der ersten Schicht nach.
Muss man eigentlich ein News-Junkie sein, um eine gute Nachrichtenmoderatorin zu sein?
Man sollte tatsächlich sehr viel lesen und hören, auch außerhalb der Arbeit. Damit man Zeit hat, sich Hintergründe klar zu machen, das ein- oder andere tiefer zu verstehen. Denn während der Schicht anzufangen, sich überhaupt erst einmal mit einem Thema, einer "Lage" zu beschäftigen, funktioniert schon zeitlich nicht. Also: Es hilft schon, wenn man sich ohnehin für die Themen interessiert, die auf der Agenda stehen.
Sie sind in Sachen Nachrichtenphilosophie geprägt durch Ihre Jahre bei der ARD – nun werden Sie das News-Flaggschiff von RTL moderieren. Ist ein solcher Wechsel immer noch ein Spagat?
Das kann ich noch nicht sagen, ich habe ja noch gar nicht angefangen! Aber die News-Flaggschiffe hüben wie drüben haben ja das gleiche Ziel: ihre Zuschauer bestmöglich zu informieren. Diese tägliche Herausforderung ist der Reiz am Nachrichtengeschäft. Eine ziemlich spannende Aufgabe, die aber mit wenig Chichi auskommt. Das mag ich an den Nachrichten, und das gilt für beide Redaktionen.
Worin sehen Sie die größten Unterschiede bei der Nachrichtenvermittlung von ARD und ZDF, wo gleichen sich beide an?
Man muss unterscheiden zwischen gelesenen Nachrichten wie der 20-Uhr-‚Tagesschau‘ und moderierten Formaten wie ZDF-heute oder ‚RTL Aktuell‘. Ich finde es sehr schwierig, da Vergleiche zu ziehen. ZDF und RTL stehen sich sicherlich näher - aber das liegt natürlich am Format: Moderierte Nachrichten erklären etwas mehr, sprechen den Zuschauer direkter an.
Was hat Sie besonders gereizt, diesen Wechsel zu vollziehen?
Bei einem Nachrichtenkanal wie ‚Tagesschau24‘ ist die Taktung sehr hoch - was auch seinen Reiz hat: Viele Sendungen auf dem Punkt präsentieren, Interviews vorbereiten, dazwischen Feedback und weitere Abläufe besprechen. Eine Sendung wie ‚RTL Aktuell‘ ist dagegen ein Produkt, auf das einen ganzen Tag hingearbeitet wird. Ein Ganzes, sozusagen, das da am Ende eines Tages steht. Den Gedanken fand ich sehr reizvoll.
Haben Sie Vorbilder im Nachrichtengeschäft, die Sie inspirieren?
Na klar, Peter Kloeppel zum Beispiel, unvergessen mit seiner Moderation am 11. September. Aber auch viele Korrespondentenkollegen leisten großartige Arbeit rund um den Globus, unter manchmal sehr schwierigen Bedingungen - wir im Studio haben es ja vergleichsweise warm und gemütlich. Also davor habe ich größten Respekt.
Verstehen Sie Menschen, die keine Nachrichten mehr einschalten, weil die Inhalte Ihnen zu viel Angst bereiten?
Ja, das verstehe ich. Manche Nachrichten können wirklich deprimieren. Ich glaube, dass es deshalb wichtig ist, Hintergründe zu erklären. Alle Seiten zu beleuchten, auch die guten, wenn es welche gibt, und möglichst keine Panik zu verbreiten.
Sie leben in Hamburg und Moskau, arbeiten nun in Köln. Lässt sich das auf Dauer miteinander vereinbaren?
Nein, das wäre dann doch mir zu viel Stress! Ich bin gerade für meine neue Aufgabe nach Köln gezogen, dort habe ich schon einmal lange gewohnt und freue mich auch wieder drauf.