Warum gehst du in den Dschungel, möchtest du jemandem etwas beweisen?
Cecilia: Ich will niemandem etwas beweisen, weil mir egal ist, was andere Leute von mir denken. Ich möchte nur mir selbst etwas beweisen, da ich schon immer eine ehrgeizige Person war. Wenn ich etwas will, dann mache ich das auch, egal wie oft ich im Leben bereits gezweifelt habe, ich habe immer gemacht, was ich wollte, und das macht mich happy. Genau so ist es auch mit dem Dschungel und ich freue mich darauf.
Du bist sehr vielen Menschen, die Reality-TV schauen, schon bekannt, wie würdest du dich bei Menschen vorstellen, die dich nicht kennen – wer bist du?
Cecilia: Aus anderen Formaten kennt man mich als temperamentvollen und aufbrausenden Menschen und das ist auch nicht gelogen. Aber ich habe auch eine ganz andere Seite: Ich finde mich selbst lustig, erzähle mir Witze und lache darüber. Ich bin ehrlich, direkt, aber auch sehr tiefgründig und reflektiere sowohl mein ganzes Leben, als auch meine Fehler. Ich sage nicht, dass ich fehlerfrei in den Dschungel gehe und keine Fehler machen werde, das werde ich definitiv, aber dazu stehe ich und ich glaube, das ist auch das, was die Leute an mir gleichzeitig lieben und hassen.
Wenn du nicht im TV zu sehen bist, was machst du so?
Cecilia: Ich arbeite seit drei Jahren als Assistenz für körperlich behinderte Menschen, das macht mir sehr viel Spaß. Viele Leute können sich nicht vorstellen, dass so eine Irre diesen Job macht, aber ich habe ein Helfersyndrom, das hatte ich schon immer. Ich habe nie gesagt, dass ich unbedingt in der Pflege arbeiten will, aber irgendwann bin ich durch andere Leute auf diesen Job gestoßen und dachte, dass es sich interessant anhört. Als ich dort angefangen habe, habe ich gemerkt, dass ich darin voll aufgehe. Oft sind es Menschen, die sehr einsam sind und ich bin ein Mensch, der viel reden kann, darüber freuen sich die Leute. Ich unterhalte mich mit ihnen, wir unternehmen etwas und ich merke, dass ich durch meinen Job total entspannt bin und die Menschen happy.
Du lebst zusammen mit deiner Mutter in einer WG, wie kam es dazu?
Cecilia: Meine Mutter lebt seit ungefähr anderthalb Jahren bei mir, wir haben uns schon immer wie beste Freundinnen verstanden. Ich hatte eine Zeit lang sehr viele Schwierigkeiten, war jeden Tag bei meinem Exfreund, habe mir einen Hund geholt und meine Mutter hat in einer kleinen Wohnung gelebt, da es ihr finanziell nicht so gut ging. Durch die Brüche der Beziehung musste ich irgendwann wieder zurück zu meiner Mutter, konnte aber nicht, weil zwei Hunde in einer kleinen Wohnung nicht funktioniert haben. Ich wusste, dass ich mir ein Leben aufbauen muss und habe eine Wohnung in Düsseldorf gesucht. Für meine erste Fernsehshow "Beauty and the Nerd" musste ich mir Urlaub nehmen und einen Ersatz für diese Zeit finden. Es war mitten in der Corona-Krise und meine Mutter hatte keinen Job, da dachte ich mir, dass sie bestimmt für mich einspringen würde. In dieser Zeit hat sie mein Leben übernommen und als ich wiederkam, habe ich gemerkt, dass sie in dem Job aufgeblüht und nicht mehr so allein ist. Danach habe ich sie zu mir geholt, was mich sehr glücklich gemacht hat, da ich meiner Mutter etwas zurückgeben konnte. Und jetzt sind wir jeden Tag zusammen, unternehmen Dinge gemeinsam und schauen die Trash-Formate zusammen.
Begleitet dich deine Mutter nach Australien?
Cecilia: Nein, meine Mutter begleitet mich nicht nach Australien, sondern meine beste Freundin und Managerin. Meine Mama begleitet mich überall hin, aber sie ist eine sensible Person und Australien ist schon eine Drucksituation, das darf man nicht unterschätzen. Man weiß nicht, was im Dschungel passiert. Sie wäre gerne mitgekommen, aber sie versteht auch, dass es besser ist, wenn jemand mit mehr Erfahrung dabei ist, wie man mit der Situation umgeht.
Deine Mutter ist ein ganz besonderer Mensch für dich, wirst du sie im Dschungel vermissen?
Cecilia: Als ich ein Kind war, hatte ich immer Heimweh, wenn ich irgendwo anders geschlafen habe, das ging auch so weiter, als ich älter wurde. Es war immer sehr schwierig für mich, wenn ich eine längere Zeit ohne meine Mutter war. Irgendwann hat es funktioniert, ich musste lernen, mit 20 ohne meine Mama auszukommen. Mittlerweile bin ich das gewohnt, aber ich merke in solchen Situationen, dass ich wieder ein kleines Kind werde, das die Mama vermisst. Aber ich weiß auch, dass sie live zuguckt und stolz auf mich ist, deswegen freue ich mich darauf.
Wie wirst du damit umgehen, wenn du Heimweh bekommst?
Cecilia: Mir sieht man sofort an, wenn etwas nicht stimmt und wenn ich traurig bin, dann weine ich. Ich rede sehr viel und ich fresse nichts in mich hinein, das finde ich persönlich sehr gut an mir. Wenn es mir dort schlecht geht, dann habe ich hoffentlich eine Bezugsperson, mit der ich darüber reden kann. Aber ich werde nicht nach Hause gehen, weil ich meine Mutter vermisse, diese Chance gibt es nur einmal und das will ich schätzen.
Wünschst du dir eine persönliche Entwicklung im Dschungel?
Cecilia: Ich freue mich auf eine persönliche Entwicklung. In den letzten Jahren habe ich mich immer wieder neu kennengelernt. Bislang kenne ich mich nur in Formaten mit meinem Exfreund oder in Dating-Formaten, aber wie es sein wird, wenn ich kein Essen bekomme, ich in einer Drucksituation mit Käfern und Insekten bin, vor denen ich sehr große Angst habe, weiß ich nicht. Ich habe den größten Respekt vor dieser Extremsituation und kann vorher nicht sagen, was ich machen werde und was nicht. Ich bin gespannt, was auf mich zukommen wird und wie ich reagieren werde, aber ich weiß, dass ich mir immer selbst treu bleiben werde.
Geht es dir auch darum, eine Grenzerfahrung im Dschungel zu erleben?
Cecilia: Definitiv, aber auch, dass die Leute eine andere Art von mir kennenlernen. Die temperamentvolle, ehrliche und direkte Person, die auch nicht immer alles richtig macht, die wird weiterhin da sein, aber hinter dieser Person steckt eine Geschichte, warum sie so geworden ist. Diese Frage habe ich mir immer selbst gestellt und meine Geschichte reflektiert und ich bin stolz darauf, dass ich so bin.
Hast du das Gefühl, dass aktuell ein Bild in der Öffentlichkeit von dir ist, das du korrigieren möchtest?
Cecilia: Das ist kein Bild, das ich korrigieren, sondern ausfüllen möchte. Ich habe noch eine andere Seite, die kennt nicht jeder… In den letzten Formaten hat man zwar schon etwas mehr von der anderen Seite gesehen, aber noch nicht die echte Cecilia. Und dieses Bild möchte ich gerne zu Ende malen, damit die Leute sehen, dass es nicht nur die eine Seite gibt.
Der Dschungel bedeutet nicht nur Insekten, sondern auch Mitcamper:innen – was denkst du, wie wirst du in diese Gruppe passen?
Cecilia: Ich bin eine sehr selbstbewusste Person und habe kein Problem damit, mich in eine Gruppe zu integrieren. Ich bin aber auch keine einfache Person, die mit allen klarkommt und alle Sachen einfach akzeptiert. Was mir bewusst ist, ist, dass wir alle aus bestimmten Gründen ausgewählt wurden und nicht gleich sind. Es werden Menschen mit Eigenschaften ausgewählt, die man selbst gar nicht leiden kann und von diesen Personen gibt es vielleicht nicht nur eine im Camp, mit denen musst du zwei Wochen zusammenleben. Hinzukommt, dass sich ein Tag anfühlt wie eine ganze Woche. Wie oft ist man mit einer Person, die man mag, in den Urlaub geflogen und hat nach einer Woche gemerkt, dass es nicht passt, weil man die Menschen dort erst richtig kennenlernt. In so einem Format ist es noch einmal extremer, ihr müsst zusammenhalten und in einer Gruppe arbeiten. Man kann aus dieser Situation nicht fliehen, es gibt keinen Rückzugsort, du hörst die Stimmen 24 Stunden. Daher habe ich großen Respekt davor, die Leute kennenzulernen und zu erfahren, wer überhaupt dabei ist.
Du hast gesagt, dass du ein Helfersyndrom hast – wirst du die Camp-Mutti?
Cecilia: Ich habe ein Helfersyndrom bei Menschen, die meine Hilfe benötigen und schwächer sind. Wenn dort jemand ist, der alles kann, dann bin ich keine Mutti, die sich um jeden kümmert. In so Momenten schlägt es häufig um, dann werde ich faul und das mag ich nicht an mir.
Welcher Typ bist du in Konfliktsituationen – ziehst du dich zurück oder suchst du das Gespräch?
Cecilia: Ich suche das Gespräch, da ich mich nicht einfach zurückziehen und meine Klappe halten kann. Wenn mich etwas aufregt oder ich mich angegriffen fühle, sage ich sofort meine Meinung dazu. Die Situation sollte sofort geklärt werden, ich kann nicht ins Bett gehen, wenn ich mich aufrege und mich die Situation noch beschäftig.
Wie stehst du zu den Prüfungen, freust du dich darauf? Liegen dir eher die Sport- oder Essensprüfungen?
Cecilia: Wissensfragen kann ich gar nicht, die kann ich zwar gerne machen, aber mein Allgemeinwissen ist gleich null. In Sportprüfungen schlage ich mich eigentlich ganz gut. Wenn ich mich jetzt zwischen Essen und einer Höhle mit Insekten entscheiden müsste, würde ich das Essen nehmen, obwohl ich das schon sehr ekelig finde. Da hat man keine Angst vor, da ist nur der Ekel und ich ekel mich lieber als Angst vor kleinen Tieren zu haben. Ich würde also eher Sport und Essen bevorzugen.
Wie bereitest du dich aufs Dschungelcamp vor?
Cecilia: Aktuell esse ich sehr viel und mache viel Sport, damit ich nicht wesentlich anders aussehe, wenn ich dort abnehmen sollte. Als mentale Vorbereitung beschäftige ich mich viel mit mir selbst und verbringe sehr viel Zeit allein, das hatte ich so noch nie. Man kann das nicht mit anderen Formaten vergleichen, ich kann mir nicht vorstellen, wie extrem es wirklich sein wird. Ich versuche, ruhig zu bleiben und nehme mir keinen Plan vor – es wird so passieren, wie es passieren soll.
Ist dir deine Optik im Camp wichtig?
Cecilia: Mir ist schon wichtig, dass ich vernünftig aussehe und nicht stinke, davor habe ich ein wenig Angst, das mag ich gar nicht. Wenn jemand neben mir unangenehm riecht, ist es nicht so schlimm wie bei mir selbst, ich muss gut riechen. Gut aussehen kann man dort sowieso nicht, selbst wenn man es versucht. Man hat Hunger, ist müde und trägt Kleidung, die nicht sonderlich attraktiv ist – da kann man nicht attraktiv aussehen.
Hast du jemals draußen übernachtet oder gecampt?
Cecilia: Mit 15 war ich auf einer Campingreise und da wusste ich, dass ich das nie wieder machen will, das ist einfach nicht meine Welt. Jetzt muss es meine Welt werden. Man muss Sachen, die man nicht mag, immer wieder ausprobieren und vielleicht werde ich nach so vielen Jahren merken, dass es doch mein Ding ist. Vielleicht campe ich ein Jahr später durch Australien und entdecke mich im Dschungel neu, wer weiß.
Hast du Phobien?
Cecilia: Ich habe eine Phobie vor Insekten.
Verpasst du ein besonderes Ereignis im Januar?
Cecilia: Ich glaube nicht.
Was ist das größte Missverständnis über dich, was du im Dschungel ausräumen möchtest?
Cecilia: Mir wird oft im Streit unterstellt, dass ich mobben würde. Für mich ist ganz klar, dass ich nie andere Menschen gegen die Person gehetzt habe, mit der ich streite. Nur ich habe das Problem mit dieser Person und ich habe mich noch nie mit einer Gruppe gegen jemanden gestellt.
Welche Rolle wirst du im Camp haben?
Cecilia: Ich denke, ich werde die Lustige, Ehrliche und Temperamentvolle sein.
Was sind deine besten Charaktereigenschaften?
Cecilia: Meine besten Charaktereigenschaften sind, dass ich Menschen, die ich gerne habe, sehr gut motivieren, aufmuntern und zum Lachen bringen kann.
Wenn du dir deine Traum-Mitcamper:innen backen könntest, wie würden diese aussehen?
Cecilia: Meine Traum-Mitcamper:innen wären lustig, man könnte Spaß mit ihnen haben und sie sollten teamfähig, direkt, ehrlich und loyal sein.
Möchtest du Dschungelkönigin werden?
Cecilia: Ich will definitiv Dschungelkönigin werden, da ich zeigen möchte, dass ich ehrgeizig bin. Ich möchte, dass die Leute mich von einer ganz anderen Seite kennenlernen, mich toll finden, so wie ich bin und mir den Sieg wünschen, das wäre mein Traum.