Sie haben bereits in einigen Filmen und Serien mitgespielt, was macht diesen Spielfilm besonders?
Kostja Ullmann: "Der Film ist an wahre Begebenheiten angelehnt und behandelt ein Thema, das uns alle angeht: unser Gesundheitssystem."
Der Spielfilm "Das weiße Schweigen" ist inspiriert von wahren Ereignissen. War Ihnen der Fall zuvor schon bekannt? Wie war Ihre erste Reaktion auf die Drehbücher?
KU: "Durch das große Medienecho, das der Fall damals erfahren hat, und auch aufgrund der besonderen Schwere der Tat war er mir bereits bekannt. Das Drehbuch hat mir von Anfang an sehr gut gefallen, weil es im Kern nicht um den Täter bzw. seine Psychologisierung geht, sondern sich mit der Frage auseinandersetzt, wie es zu so schlimmen Taten in unseren Krankenhäusern kommen konnte."
Als Schauspieler übernimmt man mit so einer Rolle auch eine Verantwortung – was war Ihnen an der Rolle und ihrer Interpretation besonders wichtig und warum haben sie sich dafür entschieden, diese Rolle anzunehmen?
KU: "Es war mir und auch der Produktion wichtig, eine Figur zu erschaffen, die losgelöst vom eigentlichen Täter ist. Denn um ihn soll es nicht gehen. Für mich als Schauspieler ist es eine große Herausforderung und auch ein genauso großer Anreiz, jemanden zu spielen, der einen derart grausamen Weg einschlägt. Dem wollte ich auf den Grund gehen."
Gab es besondere Herausforderungen, diese Rolle einzunehmen? Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?
KU: "Die für mich größte Herausforderung lag sicherlich darin, einen für die Rolle plausiblen Grund zu finden, warum der so agiert, wie er agiert. Warum er diese Taten begangen hat. Dazu kam in der Vorbereitung noch ein sehr spannender Einblick in die Arbeit in der Notaufnahme und auf Intensivstationen, die ich mehrere Tage besuchen durfte."
Wieso sollten sich die Zuschauer:innen diesen Spielfilm angucken?
"Die Zuschauer:innen sollten sich diesen Film anschauen, da er ohne Effekthascherei mögliche Gründe für eine der größten Mordserien der bundesdeutschen Kriminalgeschichte thematisiert – erzählt aus der fiktiven Perspektive einer tapferen Krankenschwester, die diese trotz extremer Widrigkeiten versucht aufzudecken."
Wie war die Zusammenarbeit mit Julia Jentsch und Esther Gronenborn?
KU: "Es war ein großer Segen, mit Julia Jentsch und auch Esther Gronenborn zu arbeiten. Beide sind unglaublich akribisch und treffen immer den richtigen Ton."
Was behalten Sie von den Dreharbeiten besonders in Erinnerung?
KU: "Schon die Vorbereitung und dann auch die Dreharbeiten haben mir noch einmal mehr bewusst gemacht, wie hart und anstrengend der Beruf des Pflegers / der Pflegerin ist."