Nach WWM ist vor WWM: Nach der 4. "Wer wird Millionär? 3 Millionen Euro-Woche" startet das erfolgreiche Quiz mit Günther Jauch am 11.9. mit 10 brandneuen Folgen (immer Montags) in die reguläre Herbststaffel. Wann wird es wieder einen neuen Millionär geben? Diese und weitere Fragen beantwortet Moderator Günther Jauch in einem exklusiven Interview mit RTL.
Herr Jauch, wie haben Sie den Sommer verlebt?
Den Sommer habe ich an der Nordsee verbracht. Allerdings hat es drei Wochen lang geregnet. Aber es war trotzdem schön.
Es gab schon lange niemand mehr, der alle Fragen beantworten konnte. Wann wird es wieder einen neuen Millionär geben?
Ich denke, dass sich die Kandidaten im Vorfeld der Sendung überlegen, was sie sich von ihrem möglichen Gewinn gerne kaufen würden. Um das Ziel zu erreichen, nehmen sie sich vor, sich bei der Beantwortung der Fragen immer sicher zu sein. Wenn sie das in den Vordergrund stellen, kommen sie natürlich bei der kleinsten Unsicherheit dazu, sofort einen Joker zu ziehen. Das mag auch in Ordnung sein, wenn sie bei 2.000 Euro total auf dem Schlauch stehen. Dann muss man ihn ziehen, da es die einzige Chance ist, um weiterzukommen. Wenn man sich bei kleineren Geldbeträgen aber gegen alles in einer Vollkasko-Mentalität versichern will und einen Joker nach dem nächsten zieht, wird es weiter oben einfach schwierig.
Warum schaffen es so wenige Kandidaten, die 15 Fragen zur Million zu gehen?
Eigentlich sind es ja gar nicht so wenige Kandidaten, die die Million gewonnen haben. Im Schnitt ist es alle zwei Jahre so weit. Ich habe aber die Vermutung, dass ein kleiner Sinneswandel stattgefunden hat und die Leute sicherheitsorientierter agieren. Der Hang zur Absicherung bei kleineren Beträgen hat zugenommen, sodass die Joker dann weiter oben fehlen. Und dann verliert man schnell die Million aus dem Blick. Früher haben die Kandidaten bei kleineren Geldbeträgen die Antworten bereitwillig und ohne Joker eingeloggt – auch wenn sie sich nicht ganz sicher waren.
Wie wichtig ist bei "Wer wird Millionär?" das Bauchgefühl?
Das ist so eine Sache für sich. Es kommt häufig vor, dass sich die Kandidaten bei einer Frage eigentlich sicher sind – aber eben nicht zu 100 Prozent. Dann berufen sie sich oftmals auf ihr Bauchgefühl. Im positiven Fall liegen sie damit auch richtig. Es kann aber auch fürchterlich danebengehen. Ich persönlich verlasse mich eher weniger auf mein Bauchgefühl. Viel mehr berufe ich mich darauf, dass ich die Antwort irgendwann schon einmal gehört und deshalb " im Hinterkopf" habe.
Bei "Wer wird Millionär?" gab es schon mehrere unterschiedliche Specials und Joker. Welche Variante oder Joker fänden Sie noch reizvoll?
Die Stärke des Formats liegt meiner Meinung nach darin, dass man die Grundidee seit 24 Jahren bis heute beibehalten hat. Die Erfindung eines vierten Jokers und auch die unterschiedlichsten Specials wie die "3-Millionen-Woche" fand ich aber sehr gut. An den Jokern könnte man bei Bedarf noch ein wenig justieren. Eine spontane Idee ist eine Art "Zweite Chance"-Joker. Kandidaten hätten dann die Möglichkeit, eine Frage auszulassen. Stattdessen wird ihnen eine andere Frage gestellt, die sie dann aber auch beantworten müssten, ohne auszusteigen. Oder sie dürften bei der Beantwortung der zweiten Frage keinen weiteren Joker nutzen. Das sorgt für zusätzlichen Druck und würde ich spannend finden. Aber im Prinzip ist die Spielidee ein Klassiker und sollte nicht verbastelt werden.
Nächstes Jahr wird "Wer wird Millionär?" 25 Jahre alt. Was wünschen Sie sich zum Geburtstag?
Da sollten wir uns wirklich etwas einfallen lassen. Schließlich gibt es nicht viele Sendungen im deutschen Fernsehen, die sich so lange gehalten haben. Jede einzelne Folge hat mir Freude gemacht und einen Erkenntnisgewinn gebracht. Und sicher auch deshalb stelle ich bis heute keinen Abnutzungseffekt fest. Solange sich die Redaktion tolle Fragen ausdenkt und solange – wie meine Schwiegermutter sagte – "Gottes großer Zoo" unendlich viele und originelle Kandidaten bereithält, bleibt das Potential der Sendung unerschöpflich. Auch noch für die nächsten 25 Jahre. Dann bin ich 93. Johannes Heesters würde mich auslachen.