Der RTL-Spendenmarathon steht an. Was ist das besondere an der 28. Ausgabe der längsten Charity-Sendung im deutschen TV?
Noch nie hat der RTL-Spendenmarathon in einer Zeit stattgefunden, in der es so viele dramatische Notsituationen für Kinder gab wie heute. Kriege, Krisen, Katastrophen weltweit und dazu die immer noch dramatische Kinderarmut hier in Deutschland. Gerade in einer solchen Zeit ist es wichtig zu zeigen, dass solidarisches Handeln Kindern echte Hoffnung geben kann und geben muss. Und damit meine ich jedem einzelnen Kind, dem wir eine bessere Zukunft ermöglichen müssen. Für jedes Kind lohnt es sich zu kämpfen. Wir tun das am 16. und 17. November wieder rund um die Uhr nicht nur bei RTL. Viele andere Sender unserer Medien-Familie unterschützen uns mit Live-Schalten und Sammelaktionen. Auch der stern ist wieder Partner der Hilfe. Eine solche Allianz der Hilfe für Kinder ist einmalig in Deutschland.
Was sind die größten Nöte von Familien mit Kindern in Deutschland?
Die Diskussion um die Kinderarmut in Deutschland haben wir mit der RTL-Stiftung vor einigen Jahren in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit gestellt. Inzwischen hat sich da auch politisch einiges getan. In Deutschland ist das inzwischen eine sichtbare, zentrale gesellschaftliche Herausforderung. Eine umfassende Lösung ist aber nach wie vor nicht gefunden. Daher sind in ganz Deutschland leider auch weiter unsere RTL-Kinderhäuser bitter nötig. So werden wir bald in der Stadt mit der größten Kinderarmut in Deutschland, in Bremerhaven, unsere 20. Anlaufstelle für sozial benachteiligte Kinder aufmachen. Leider gibt es auch viele weitere Probleme, die für Kinder und Jugendliche in den letzten Jahren eine ganz neue Dimension bekommen haben. Mobbing, massiv gewachsen auch durch digitale Medien, ist für viele Kinder jeden Tag die Hölle. Auch hier wollen wir nachhaltig helfen. Und vielen Kindern, die unter schweren Krankheiten leiden und nicht ausreichend Unterstützung erfahren, werden wir weiter umfassend unterstützen.
Wie kann man helfen?
Mich würde glücklich machen, wenn sich unsere Zuschauerinnen und Zuschauer gerade jetzt ein bisschen Zeit nehmen würden. Wir haben in den letzten Monaten viele bedürftige Kinder getroffen und werden deren Schicksale sehr fokussiert im RTL-Spendenmarathon zeigen. Wenn sie sich empathisch mit dem Leben dieser Kinder auseinandersetzen, dann wäre das großartig. Und wenn wir neben der Zeit und Aufmerksamkeit der Menschen dann auch noch das dritte Kostbarste bekommen könnten, eine Spende, egal wie hoch, das würde mich und mein Team sehr glücklich machen.
Und auch wenn ich es in den letzten drei Jahrzehnten hier und da schon einmal gesagt habe: Ich garantiere, jeder Cent kommt an. Die Spenden gehen auch im 28. Jahr zu 100 Prozent in die Projekte für Kinder. Alle Kosten, die rund um den RTL-Spendenmarathon entstehen, trägt RTL. Wir haben übrigens alle Projekte, die wir seit 1996 vorgestellt haben, umgesetzt oder sind dabei. Es macht Spaß zu helfen, das erlebe nicht nur ich jeden Tag.
Was hat sie in den letzten 12 Monaten Stiftungsarbeit am meisten bewegt?
Die letzten zwölf Monate waren in ihrer Intensität wirklich besonders. Neben der täglichen, ganzjährigen Arbeit für die Kinder hier in Deutschland in all ihren Facetten mit den Themen Kinderarmut, Krankheiten, Mobbing, um nur einige zu nennen, hat uns die internationale Situation besonders gefordert. Wir hatten mehrere Naturkatastrophen, in denen wir Soforthilfe geleistet haben. Meine Reise ins Erdbebengebiet der Türkei beschäftigt mich noch heute. Die Bilder, die ich dort gesehen habe, hätte ich so in ihrer apokalyptischen Dimension nicht für möglich gehalten. Dazu, und das dürfen wir nicht vergessen, helfen wir weiter den Kindern und Familien in und aus den Kriegsgebieten der Ukraine. Sie rücken zurzeit leider etwas in den Hintergrund. Alle spüren, dass es in Deutschland eine gewisse Kriegsmüdigkeit gibt. Aber diese Menschen kämpfen täglich um ihr Überleben. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen und müssen weiter massive Solidarität zeigen.
Für unsere Stiftungsarbeit gibt es in diesem Jahr zudem eine wunderbare Innovation: Neben dem RTL-Spendenmarathon, der längsten Charity-Sendung im deutschen TV, haben wir nun auch das wohl kürzeste Hilfs-Format regelmäßig im RTL-Programm. Die gute Minute, das „RTL – Wir helfen Kindern – Update“ läuft immer am letzten Freitag im Monat direkt nach „RTL Aktuell“. Endlich können wir unseren Spenderinnen und Spendern noch umfassender dokumentieren, wo wir Kindern schon geholfen haben. Wir wollen auch in diesem Jahr zeigen: Aufgeben ist keine Option. Wenn wir es gemeinsam angehen, können wir ganz viel für viele, viele Kinder erreichen. Mit dem ersten kleinen Schritt geht es los – wie bei jedem Marathon.