Vergangene Woche tagte der Medienbeirat von RTL Deutschland. Dr. Jens-Peter Gaul, Vorsitzender des Medienbeirats, hieß Stephan Schäfer willkommen, der erstmals als Co-CEO im Gremium vertreten war: „Ich freue mich auf eine weiterhin gute und intensive Zusammenarbeit mit der neuen Unternehmensspitze.“ Stephan Schäfer bestätigte die große Bedeutung der Zusammenarbeit mit dem Medienbeirat und gab Einblicke in die Strategie des Unternehmens auf dem Weg zum ersten, vollintegrierten Medienunternehmen.
Stephan Schäfer: „Wir erleben im Medienbereich die spannendste Zeit seit der Gründung des privaten Fernsehens. Es gibt weltweit kein Vorbild für ein vollintegriertes Medienunternehmen, welches alle Gattungen von TV über Print bis Audio unter einem Dach vereint. Wir investieren in unsere starken Inhalte und Marken und führen sie in die Zukunft. Dabei setzen wir auf unabhängigen Journalismus ebenso wie auf positive Unterhaltung. Vor uns liegt Pionierarbeit, deren Begleitung durch den Medienbeirat eine wertvolle Unterstützung sein wird.“
Stephan Schmitter, Geschäftsführer RTL News, gab dem Beirat einen Rückblick auf die sehr erfolgreiche Wahlberichterstattung bei RTL und ntv. Die Sender hatten im August das erste TV-Triell der deutschen Geschichte ausgestrahlt und damit über 11 Millionen Menschen erreicht. Schmitter berichtete weiter über den Ausbau des journalistischen Portfolios der Unternehmensgruppe, bei dem sich das neue werktägliche Nachrichtenformat „RTL Direkt“ mit starken Marktanteilen zunehmend erfolgreich im Programm des Sendes etablieren kann.
In einer ausführlichen Diskussion über die aktuellen Entwicklungen des Unternehmens standen neben den Herausforderungen des aktuellen Transformationsprozesses des Unternehmens die medienpolitischen Herausforderungen auf nationaler und EU-Ebene mit Blick auf die europäischen Pläne für die Regulierung von Online Plattformen durch den Digital Services Act (DSA) und den Digital Markets Act (DMA) im Vordergrund. Claus Grewenig, Bereichsleiter Medienpolitik bei RTL Deutschland, erläuterte dem Gremium wesentliche Anliegen der Branche, auch mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen: Ziel sollte ein Belastungsmoratorium für den Medienbereich sein sowie eine „Verträglichkeitsprüfung“ der Auswirkungen für etwaige neue gesetzliche Verpflichtungen.
Claus Grewenig: „Wir appellieren an die möglichen Koalitionspartner, beide Seiten des dualen Mediensystems im Blick zu behalten. Für private Medienanbieter ist es von besonderer Bedeutung, dass die Wettbewerbsbedingungen stabilisiert und Refinanzierungsmöglichkeiten für unsere Inhalte gewahrt bleiben. Dazu braucht es einen Zugang zu den Daten großer Online-Plattformen und Interoperabilität, jedoch keine weiteren Werbeverbote. Es bedarf zudem eines flexiblen Wettbewerbs- und Kartellrechts sowie eines konvergenten Medienkonzentrationsrechts..“
Dr. Jens-Peter Gaul: „Wir befinden uns mit der Regierungsbildung aktuell in einer sehr wichtigen Phase, die alle Sektoren der im Medienbeirat vertretenen Institutionen betreffen. Die Anliegen von RTL sind für den Beirat nachvollziehbar und wichtig für eine stabile Entwicklung.“
Dem Medienbeirat gehören an: Dr. Jens-Peter Gaul, Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz und Vorsitzender des Medienbeirats, Carola Bluhm (Die LINKE), Markus Blume (CSU), Markus Bräuer (Evangelische Kirche in Deutschland), Dr. Stefan Hennewig (CDU), Ingrid Herden (SPD), Abraham Lehrer (Zentralrat der Juden in Deutschland), Julika Lendvai (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände), Boris Kochan (Deutscher Kulturrat), Aiman A. Mazyek (Zentralrat der Muslime in Deutschland), Hans-Joachim Otto (FDP), Uschi Schmitz (DOSB), Malte Spitz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), und Dr. Norbert Wichard (Deutsche Bischofskonferenz).
Der Medienbeirat von RTL Deutschland versteht sich seit vielen Jahren als Beratungs- und Diskussionsgremium, das sich mit dem Management über aktuelle Fragen der Programm- und Inhalte-Entwicklung ebenso wie über die Medienordnung und -politik austauscht. Angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie wurde die 79. Sitzung des Medienbeirats per Videokonferenz abgehalten.