Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger (63%) unterstützt die derzeitige Praxis, Asylbewerber, die aus anderen europäischen Staaten nach Deutschland einreisen wollen, an den Grenzen verstärkt zurückzuweisen. 32 Prozent lehnen dieses Vorgehen ab. Das zeigt das aktuelle RTL/ntv Trendbarometer. In Ostdeutschland ist die Zustimmung mit 67 Prozent noch höher als im Westen (63%).
Die Zustimmung zur Zurückweisung variiert stark nach Altersgruppen: Während 71 Prozent der über 60-Jährigen die Maßnahme befürworten, sind es bei den 18- bis 29-Jährigen lediglich 43 Prozent. In dieser Altersgruppe überwiegt die Ablehnung mit 51 Prozent.
Auch zwischen den Anhängern der Parteien zeigen sich deutliche Unterschiede:
Bei CDU/CSU (80%) und AfD (92%) überwiegt die Zustimmung deutlich. Die Wähler der SPD sind gespalten (45% Zustimmung, 46% Ablehnung), während Anhänger der Grünen (72%) und der Linken (82%) die Zurückweisungen mehrheitlich ablehnen.
Trotz dieser Zustimmung zur Verschärfung der Asylpraxis befürwortet eine Mehrheit von 54 Prozent der Deutschen, das im Grundgesetz verankerte Asylrecht für politisch Verfolgte auch bei steigenden Flüchtlingszahlen in seiner jetzigen Form beizubehalten. 34 Prozent plädieren für eine Einschränkung, 9 Prozent für eine vollständige Abschaffung des Asylrechts. Der Anteil derer, die das Grundrecht abschaffen wollen, ist damit genauso hoch wie bei einer vergleichbaren Umfrage für den STERN 1986.
Besonders hoch ist die Zustimmung zum uneingeschränkten Asylrecht bei Anhängern der Linken (90%), der Grünen (83%) und der SPD (61%). Auch unter CDU/CSU-Wählern unterstützt die Hälfte das bestehende Recht. Die größte Ablehnung kommt aus dem AfD-Lager: 50% wollen das Asylrecht einschränken, 20% es abschaffen. Während 63 Prozent der Befragten mit Abitur oder Studium für eine Beibehaltung des Asylrechts sind, liegt dieser Wert bei Befragten mit Hauptschulabschluss nur bei 35 Prozent.
Die Meldung ist mit der Quellenangabe RTL/ntv Trendbarometer frei zur Veröffentlichung.
Die Daten zur Asylpolitik wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von RTL Deutschland am 5. und 6. Juni 2025 erhoben. Datenbasis: 1.009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: ± 3 Prozentpunkte.