Undercover bei den Reichsbürgern: Wie nah sind sich Teile der AfD und einige Reichsbürger wirklich?

Neue „stern Investigativ“-Recherchen heute um 22:35 Uhr bei RTL

Etwa 23.000 Reichsbürger leben schätzungsweise in Deutschland. Manche sind Einzelgänger, andere organisieren sich in Gruppen. Reichsbürger lehnen unseren Staat ab und wollen das Deutsche Reich oder die Monarchie zurück. Um ihre Interessen durchzusetzen, greifen sie teilweise auch zu brutalen Mitteln. Wie sehr haben sich diese Menschen radikalisiert? Was passiert, wenn schwerbewaffnete Reichsbürger die Staatsmacht herausfordern? Und wie eng sind die Verflechtungen zwischen Reichsbürgern und der Politik?

In monatelanger Recherche hat das „stern Investigativ“-Team die Szene auch radikaler Reichsbürger in ganz Deutschland durchleuchtet. Undercover waren Reporter bei geheimen Reichsbürger-Treffen. Die Recherchen zeigen: Manche Reichsbürger haben Geld – und Waffen. Und: Die Grenzen zwischen Reichsbürgern, Rechtsextremen und AfD-Mitgliedern scheinen oft fließend. RTL zeigt „stern Investigativ: Inside Reichsbürger – Wie nah sind sie der AfD” heute um 22:35 Uhr. ntv strahlt die Folge zudem am 8. April um 22:05 Uhr aus. Der Stern berichtet umfassend in seiner aktuellen Printausgabe sowie bei Stern+ und stern.de.

Undercover beim „Königreich Deutschland“

Die „stern Investigativ“-Reporter waren undercover beim „Königreich Deutschland“. Die Gruppe verkauft sich selbst gerne als friedliches Mitmach-Projekt, wird aber seit vielen Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet. Bei einem Wald-Spaziergang in Waldenburg treffen die Reporter auf Reichsbürger, die zum Teil schon seit Jahren zur Gruppe gehören. Vermeintlich unbeobachtet träumen sie von einem Deutschland ohne Menschen mit afrikanischen Wurzeln oder einem Deutschland in den Grenzen von 1937. Man habe „viele großzügige Spender“, sagt man den Reportern vor Ort – Geld, von dem die Gruppe auch Immobilien kauft. In ihrem Besitz sind unter anderem drei millionenschwere Schlösser.

Bei einem Info-Seminar für Einsteiger in der Nähe von Bielefeld hören die Undercover-Reporter, wie von einer „Entvölkerung“ Deutschlands die Rede ist – ein Begriff, den auch Rechtsextreme sowie Teile der AfD nutzen. Mit den Äußerungen seiner Anhänger konfrontiert Reporter Markus Frenzel dann Peter Fitzek, den Anführer und selbsternannten König der Gruppierung. Er, der sich selbst „Peter der I. Menschensohn“ nennt, verweist auf die Meinungsfreiheit und räumt seine Nähe zu rechtsradikalem Gedankengut und zur AfD ein.

Reichsbürger, die AfD und der geplante Staatsstreich

Das „stern Investigativ“-Team konnte auch geheime Ermittlungsakten zu einem der wohl größten Terrorprozesse in der Geschichte der Bundesrepublik einsehen. Der Generalbundesanwalt vermutet, dass die Reichsbürger-Gruppe rund um Heinrich XIII Prinz Reuß einen Putsch geplant habe.

Eine führende Rolle in der Gruppe soll Maximilian Eder gespielt haben, ehemaliger Oberst der Bundeswehr und zeitweise im Stab des Kommandos Spezialkräfte (KSK). Eder soll im Sommer 2021 mit einer AfD-Politikerin und einem weiteren Verschwörer den Bundestag ausgekundschaftet haben. Mindestens rund 140.000 Euro sollen der Oberst a.D. und seine Mitverschwörer an Ganoven gezahlt haben, damit sie ihnen unter anderem Waffen beschaffen sowie Belege für einen angeblichen satanistischen Kindesmissbrauch, an dessen Existenz sie offenbar glaubten. Reuß sowie etliche seiner mutmaßlichen Anhänger wurden im Dezember 2022 festgenommen – darunter ein Promi-Koch. Mehrere Monate saß dieser in Untersuchungshaft, im März 2023 kam er frei. Die „stern Investigativ“-Reporterinnen Tina Kaiser und Birte Meier konnten ihn sprechen. Der Koch selbst sieht sich zu Unrecht beschuldigt.

Im Zuge der Recherche stößt das „stern Investigativ“-Team auf weitere Verflechtungen zwischen Reichsbürgern, Rechtsextremen und der Politik. Was sagen AfD-Politiker zu den Reichsbürger-Recherchen? Antworten gibt es heute Abend bei RTL.