In einem Experiment geht EXTRA-Reporterin Sonja Kolonko zusammen mit einer vierköpfigen Familie aus Köln der Frage nach, wie sich Schadstoffe in Lebensmittelverpackungen auf die Gesundheit auswirken. Dabei machen sie einen unerwarteten Fund: Im Urin der ganzen Familie wurden Spuren des besonders gesundheitsschädlichen Weichmachers Di-n-hexylphtalat gefunden. Auch bei der Reporterin und ihrem Sohn konnte die Substanz nachgewiesen werden. Der Weichmacher greift in das Hormonsystem ein, gilt als fortpflanzungsschädigend und ist daher bereits seit zehn Jahren europaweit verboten. Doch wie konnte er dann in den Körper der Betroffenen gelangen? Gemeinsam mit dem NRW-Verbraucherschutzministerium sowie dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) macht sich die Reporterin auf die Suche nach einer möglichen Quelle. Dabei finden sie heraus, dass diese Schadstoffbelastung längst nicht nur die sechs Kölner betrifft, sondern ein bundesweites Problem sein könnte. Welche gesundheitlichen Folgen gehen mit dem gefährlichen Weichmacher einher? Und was unternehmen die Behörden dagegen? Die ganze Recherche zeigt RTL am 6. Februar um 22:35 Uhr in EXTRA.
Nach dem Zufallsfund im Rahmen des Weichmacher-Experiments beginnt für EXTRA-Reporterin Sonja eine über ein halbes Jahr andauernde Recherchereise. Um eine regionale Verschmutzung des Trinkwassers und der Luft auszuschließen, lässt sie mithilfe von Dr. Holger Koch, Weichmacher-Experte der Kommission für Humanes Biomonitoring des Umweltbundesamtes, zunächst weitere Kölner Haushalte auf den gefährlichen Weichmacher testen. Zwar fallen auch diese Untersuchungen größtenteils positiv aus, eine mögliche Ursache lässt sich jedoch nicht ableiten.
Mit den Recherchen konfrontiert Sonja das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium sowie das LANUV. In regelmäßigen Abständen bestimmen die Behörden die Schadstoffbelastung von 250 Kindergartenkindern in ganz NRW. Nach dem Weichmacher Di-n-hexylphtalat wird hier aufgrund des Verbots von 2013 aber gar nicht mehr gesucht. Allerdings lassen sich die konservierten Proben der letzten Studien nachträglich noch auf die gefährliche Substanz testen und auch hier fanden die Experten bei rund 60 Prozent der Kinder Spuren des eigentlich verbotenen Weichmachers. Vor allem für Schwangere kann der hormonell wirksame Stoff gefährlich werden, da er Fehlbildungen beim Embryo hervorrufen kann. Die Behörden haben Grund zu der Annahme, dass es sich nicht nur um ein regionales Problem handelt, sondern dass ganz Deutschland dem Weichmacher in beträchtlichem Maße ausgesetzt sein könnte. Weitere Untersuchungen sollen nun Klarheit bringen.