Am 27. Januar 1945 befreien sowjetische Soldaten das NS-Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Das unfassbare Grauen, das sie dort vorfinden, lässt auch heute noch das Blut in den Adern gefrieren. Anlässlich des 80. Gedenktages erzählt die Dokumentation „Auschwitz - Countdown zur Befreiung“ die Tragödie des Holocausts aus vier verschiedenen Perspektiven: der Häftlinge, der Befreier, der Täter und der Anwohner. Der 90-minütige Film präsentiert authentisches Archivmaterial und emotional bewegende Interviews mit Überlebenden, die ein umfassendes Bild der Ereignisse vor der Befreiung des Lagers zeichnen. „Auschwitz - Countdown zur Befreiung“ wird am 27. Januar um 20:15 Uhr als Deutschlandpremiere bei ntv zu sehen sein. Außerdem steht die Dokumentation vorab auf RTL+ zum Abruf bereit. Das internationale Gemeinschaftsprojekt wurde vom polnischen Sender TVP, dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau, der tschechischen Filmproduktion Picasso Film und RTL/ntv realisiert. Darüber hinaus unterstützen die Selbstkontrollen FSF (Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen) und die FSM (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter) das Projekt und bieten eine medienpädagogische Begleitung für Lehrende an. Auch der stern begleitet den Gedenktag und spricht unter anderem mit dem 91-jährigen Oleg Mandiç der von sich sagt: „Ich war das letzte aus Auschwitz befreite Kind“. Des Weiteren wird GEO in der Woche einen Schwerpunkt zum Gedenktag setzen und unter anderem die Geschichte des polnischen Soldaten Witold Pilecki erzählen, der freiwillig nach Auschwitz ging, um der Welt über das Grauen zu berichten.
Auschwitz gilt bis heute als Symbol für den systematischen Massenmord an Juden sowie Sinti und Roma. Außerdem wurden dort Polen, sowjetische Kriegsgefangene, Zeugen Jehovas, Homosexuelle sowie vielen weitere Gruppen verfolgt. Anlässlich des Jahrestages der Befreiung wird weltweit der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Die Dokumentation „Auschwitz - Countdown zur Befreiung“ trägt dazu bei, die Erinnerung lebendig zu halten, das öffentliche Bewusstsein für den Holocaust zu stärken und den Kampf gegen Ungerechtigkeit und Intoleranz auch in der heutigen Zeit zu betonen. Dieses Jahr markiert zudem den letzten runden Jahrestag, an dem Überlebende noch aktiv teilnehmen können.
In der Dokumentation ermöglicht die vielschichtige Darstellung aus den Blickwinkeln der Häftlinge, Befreier, Täter und Anwohner einen umfassenden und fesselnden Blick auf bisher selten diskutierte Aspekte. Die Zuschauer erleben Hunger, Angst, Hoffnung, Unsicherheit, grausame Taten, aber auch mutige Handlungen und Solidarität. Neben Überlebenden wie Marian Turski, Lidia Maksymowicz, Stefania Wernik, Samuel Modiano und Oleg Mandiç, kommen auch Experten wie Dr. Piotr Cywinski, Direktor des Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau, und Dr. Jochen Boehler, Direktor des Wiener Wiesenthal Instituts, zu Wort. Historische Aufnahmen, darunter die berühmte Reportage des sowjetischen Dokumentarfilmers Alexander Woronzow vom Tag der Befreiung, wurden nachkoloriert und tragen zur eindrucksvollen Darstellung der Ereignisse bei. Die Dokumentation wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau produziert und umfasst eine gründliche Untersuchung von selten gezeigtem Archivmaterial, darunter Dokumente, Fotos, Verfügungen der Nazis, Berichte der Roten Armee und Briefe von Überlebenden. Dabei werden auch neue, erschreckende Aspekte der Geschichte von Auschwitz auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse enthüllt.
David Whigham, ntv Chefredakteur: „Mit der Dokumentation und unserer Berichterstattung setzen wir bei ntv ein wichtiges Zeichen des Gedenkens an den 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz. Dieser vielschichtige Film ist ein wichtiges Instrument, um die Erinnerungskultur lebendig zu halten und das Bewusstsein für die Nachwelt zu schärfen. Nicht zuletzt deshalb, weil sich in den sozialen Netzwerken immer mehr falsche Behauptungen über den Holocaust verbreiten.“
Marek Zajac, Vorsitzender der Auschwitz-Birkenau Stiftung und stellvertretender Direktor der Programmabteilung von TVP: „Der 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz wird der letzte runde Gedenktag sein, an dem Überlebende sichtbar präsent sind. Wir werden ihren Stimmen zuhören - mit dem Gefühl der Verpflichtung, sicherzustellen, dass die Erinnerung an Auschwitz und den Holocaust weiterhin unser Verantwortungsbewusstsein für andere Menschen und die Welt prägt. Es geht dabei nicht nur um Bildung und Wissen, sondern auch um lebendige Erinnerung, die unser Handeln hier und jetzt beeinflusst. Aus dieser Perspektive ist unsere internationale Produktion daher kein gewöhnlicher Film, sondern ein wichtiges Werkzeug und ein inspirierendes Symbol."
Claudia Mikat, Geschäftsführerin der FSF e.V.: „Die FSF bringt ihre Expertise in der Bewertung und Alterseinstufung von Medieninhalten ein. Gerade beim Thema Holocaust ist es entscheidend, junge Menschen nicht zu überfordern, sondern zu sensibilisieren und Empathie zu fördern. Das von der FSF entwickelte medienpädagogische Begleitmaterial zur Dokumentation soll Lehrenden helfen, dieses schwierige Thema im Unterricht aufzugreifen und den Film in den Lehrplan einzubinden. Weitere Materialien zu den Themen Holocaust, Holocaustleugnung und Erinnerungskultur werden auf unserer Bildungsplattform Medienradar bereitgestellt.“
Martin Drechsler, Geschäftsführer FSM e.V.: „Als Freiwillige Selbstkontrolle, die sich für den Jugendmedienschutz im Internet engagiert, unterstützen wir mit unseren Medienbildungsangeboten auch die Aufklärung über Desinformation und Hate Speech. Angelehnt an die Dokumentation entwickelt unser Projekt Medien in die Schule ein Unterrichtsmaterial, das Lehrkräften dabei hilft, die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und insbesondere die Bekämpfung von Hassrede auf Onlineplattformen mit Jugendlichen zu bearbeiten.“
„Auschwitz – Countdown zur Befreiung“ ist eine Produktion von Picasso Film in Kooperation mit RTL/ntv sowie TVP (Polen), A+E Networks (UK) und SBS (Australien). Der Film wurde unter der Regie von Max Serio gedreht.