„Einfach gute Häuser“ in Belgien, Österreich, Wiesbaden, Barcelona und Erlenbach ausgezeichnet

HÄUSER-AWARD 2025

Die Sieger des renommierten HÄUSER-AWARD 2025 stehen fest. Unter dem Motto „Einfach gute Häuser“ haben das Premium-Magazin für internationale Architektur und modernes Design HÄUSER, der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA), der Verband Privater Bauherren e.V. (VPB) sowie die Partnerunternehmen JUNG und Parkett Dietrich besonders gelungene Einfamilienhäuser aus Belgien, Österreich, Deutschland und Spanien ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am gestrigen Abend im Rahmen der JUNG Elbgespräche im Business Club Hamburg an der Elbchaussee statt.

Gesucht wurden individuelle, flexible und nachhaltige Einfamilienhäuser – gebaut für die Anforderungen von morgen. Im Fokus standen Gebäude mit raffiniert geplanten Grundrissen, die sich wandelnden Lebenssituationen anpassen, sowie Projekte, die auf energieeffiziente Bauweisen, klimaschonende Materialien und innovative Konstruktionen setzen. Neben Neubauten konnten auch Umbauten und Erweiterungen eingereicht werden.

Anne Zuber, Chefredakteurin HÄUSER: „In einer Zeit von Klimakrise, Energieengpässen und knapper werdenden Ressourcen wird es immer wichtiger, Architektur neu zu denken. ‚Einfach gute Häuser‘ bedeutet für uns nicht Verzicht, sondern das bewusste Reduzieren aufs Wesentliche – funktional, ökologisch und ästhetisch anspruchsvoll zugleich.“

Die Preisträger des HÄUSER-AWARD 2025

Den 1. Preis in Höhe von 6.000 Euro erhalten Jan Baes und Petra Decouttere vom Büro AE-architecten für das Einfamilienhaus SL in Gentbrugge, Belgien. Der 2. Preis, dotiert mit jeweils 3.500 Euro, wurde zweimal vergeben: Ausgezeichnet wurden das Haus in Alt-Klarenthal in Wiesbaden von Johannes Busch Architekt sowie das Haus Gapfohl in Laterns (Vorarlberg, Österreich) von bernardo bader architekten. Der 3. Preis in Höhe von 2.000 Euro geht an Caramel architektInnen mit Strukteur, Juliane Seidl, für das Haus Linalotte in Linz, Österreich. Den Interior-Preis, der in Kooperation mit Parkett Dietrich vergeben wurde und herausragende innenräumliche Gestaltung würdigt, erhalten mit einem Preisgeld von 2.000 Euro Harquitectes für das Haus 1736 in Barcelona, Spanien. Zusätzlich zeichnete der VPB die Bauherren der preisgekrönten Objekte mit einer Prämie von je 1.000 Euro aus. Der Leserpreis geht an dury et hambsch architektur für das „Haus am Hang“ in Erlenbach.

Die Rettung der Vorstadtmoderne
Einfamilienhaus SL in Gentbrugge, Belgien von Jan Baes und Petra Decouttere, Büro AE-architecten

Den 1. Preis in Höhe von 6.000 Euro gewannen Jan Baes und Petra Decouttere vom Büro AE-architecten mit dem Einfamilienhaus SL in Gentbrugge, Belgien. Zusätzlich erhalten ihre Bauherren den Bauherrenpreis des VPB in Höhe von 1.000 Euro. Inmitten einer Vorstadtsiedlung in Gent haben AE-Architecten einem typischen 60er-Jahre-Haus neues Leben eingehaucht. Das sanierungsbedürftige Gebäude mit asymmetrischem Dach wurde nicht abgerissen, sondern behutsam in ein zeitgemäßes Zuhause für eine fünfköpfige Familie transformiert. Mit Feingefühl und gestalterischem Optimismus machten Jan Baes und Petra Decouttere aus einem Relikt der Vorstadtmoderne ein inspirierendes Beispiel nachhaltiger Architektur.

Den Architekten ist ein unprätentiöser Umbau gelungen, der seine Besonderheit aus dem Gleichgewicht von Logik und Spiel erlangt.“ – aus dem Urteil der Jury

Ode an die Klarheit
Haus in Alt-Klarenthal in Wiesbaden von Johannes Busch Architekt

Der 2. Preis, dotiert mit jeweils 3.500 Euro, wurde zweimal vergeben. Ausgezeichnet wurde zum einen das Haus in Alt-Klarenthal in Wiesbaden von Johannes Busch Architekt. Beim Bau seines eigenen Wohnhauses übernahm Johannes Busch gleich mehrere Rollen – als Planer, Bauherr und Bauleiter. Entstanden ist ein reduziertes, lichtdurchflutetes Zuhause auf einer Restfläche, das in seiner klaren Geometrie Ruhe ausstrahlt und gleichzeitig die Geschichte seiner Umgebung aufgreift. Die Fassade aus recycelten Klinkern schafft dabei die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Einfache, aber hochwertige und langlebige Materialien prägen die Architektur.

Das Stadthaus positioniert sich auf kleiner Fläche, bietet viel Raum und Wohnqualität.“ - Aus dem Urteil der Jury

Hochalpiner Hüttenzauber
Haus Gapfohl in Laterns (Vorarlberg, Österreich) von bernardo bader architekten

Auch das Haus Gapfohl in Laterns (Vorarlberg, Österreich) von Bernardo Bader Architekten wurde mit einem 2. Preis ausgezeichnet, der mit 3.500 Euro dotiert ist, und erhielt zusätzlich den Bauherrenpreis des VPB in Höhe von 1.000 Euro. Mit Haus Gapfohl hat Bernardo Bader eine moderne Interpretation der archetypischen Berghütte geschaffen – einfach, naturnah und hochpräzise gestaltet. Die Konstruktion aus Kreuzlagenholzmodulen überzeugt durch eine schlichte, aber raffinierte Architektursprache, die sich unaufdringlich in die alpine Landschaft einfügt. Innen wie außen dominiert unbehandeltes Holz, das durch handwerklich durchdachte Details eine warme, klare Atmosphäre schafft. So wird das Haus zum Rückzugsort, der den Blick auf das Wesentliche lenkt: die Natur, die Stille – und die Zeit.

Die Abwesenheit von allem Überflüssigen schafft hier wohltuende Klarheit.“ – aus dem Urteil der Jury

Bleibendes Experiment
Haus Linalotte in Linz, Österreich von Caramel architektInnen mit Strukteur, Juliane Seidl

Der 3. Preis in Höhe von 2.000 Euro geht an Caramel architektInnen mit Strukteur, Juliane Seidl, für das Haus Linalotte in Linz, Österreich. Der Bau steht exemplarisch für mutige, zeitgemäße Architektur im Spannungsfeld von Tradition und Innovation. Ursprünglich 2004 als minimalistisches Provisorium (Haus Lina) errichtet, entwickelte sich das 55 Quadratmeter große Haus zu einem radikal pragmatischen Statement gegen die Schwere konventionellen Bauens. Unter dem Namen Haus Linalotte führt die Erweiterung den experimentellen Ansatz fort – nun mit neuen Materialien, mehr Raum und einem konsequent ökologischen Anspruch.

Haus Linalotte zeigt, wie nachhaltiges Weiterbauen mit hoher Qualität kostengünstig möglich ist.“ – aus dem Urteil der Jury

Wohnhalle nach Höhlenart
Haus 1736, Barcelona, Spanien von Harquitectes

Der Interior-Preis, der in Kooperation mit Parkett Dietrich vergeben wurde und herausragende innenräumliche Gestaltung würdigt, geht mit einem Preisgeld von 2.000 Euro an Harquitectes für das Haus 1736 in Barcelona, Spanien. Mitten in Barcelonas historischem Stadtkern realisierte das Architekturbüro Harquitectes ein modernes Atriumhaus, das sich sensibel in die dichte Altbaustruktur einfügt. Inspiriert von der mediterranen Tradition begrünter Innenhöfe entstand ein lichtdurchfluteter, zwölf Meter hoher Wohnraum, der als zentrales Herzstück des Hauses fungiert. Die Kombination aus archaisch anmutenden Stampfbetonwänden und filigranen Holzelementen schafft eine ruhige, atmosphärische Wohnqualität. Durch raffinierte Raumorganisation und natürliche Klimatisierung wurde das schmale, schwierige Grundstück optimal genutzt und zu einem einzigartigen Wohnort für eine sechsköpfige Familie transformiert.

Die Materialien sorgen für eine gute Akustik und für ein gesundes Raumklima: ein überaus sensibler Innenraum.“ - Aus dem Urteil der Jury

Haus am Hang, Erlenbach
Der Leserpreis geht an dury et hambsch architektur für das „Haus am Hang“ in Erlenbach.

Den undotierten Leserpreis bestimmten die Leserinnen und Leser des Magazins in einer Online-Abstimmung. Im pfälzischen Erlenbach realisierten dury et hambsch architektur ein Wohnhaus, das sich durch eine klare und zeitgemäße Gestaltung auszeichnet. Die Tragstruktur aus Douglasie prägt das architektonische Konzept ebenso wie die offene, funktionale Raumaufteilung. Der Holzbau fügt sich harmonisch in die ländliche Umgebung ein und steht exemplarisch für eine zukunftsorientierte Bauweise, die ökologische Verantwortung mit hoher architektonischer Qualität verbindet

Die Gewinner des HÄUSER-AWARD 2025 wurden von einer hochkarätig besetzten Fachjury ermittelt: Architektin Tanja Lincke, Susanne Wartzeck, Präsidentin des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA), Thomas Penningh, Präsident des Verbands Privater Bauherren (VPB), Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, sowie Anne Zuber, Chefredakteurin von HÄUSER, gehörten ihr an. Den undotierten Leserpreis hingegen bestimmten die Leserinnen und Leser des Magazins in einer Online-Abstimmung.

Die Sieger des HÄUSER-AWARD 2025 präsentiert die Redaktion in der aktuellen Ausgabe HÄUSER (02/2025, ab 11. April im Handel) und unter haeuser-award.de. Das Buch zum Award, „Einfach gute Häuser“ von Bettina Hintze, ist bereits im Prestel Verlag München erschienen.

Über HÄUSER:
HÄUSER ist das Premium-Magazin für internationale Architektur und modernes Design und genießt mit seinem ausgeprägten Gespür für Zeitläufe, Entwicklungen und Trends seit 45 Jahren größten Respekt in der Architektur- und Designszene. Im Fokus stehen Einfamilienhäuser, Umbauten und Renovierungen – auf höchstem Niveau. HÄUSER zeigt seinen Lesern in opulenten Bildern Innen- und Außenwelten und gibt detaillierte Informationen zu Materialien, Bauweisen und Plänen. Mit dem renommierten HÄUSER-AWARD zeichnet das Magazin einmal im Jahr innovative und zukunftsfähige Architektur aus und das bereits seit über 20 Jahren. Weitere Informationen unter: www.haeuser-award.de