Ein Jahr nach dem Neustart von „Barbara Salesch – Das Strafgericht“ erscheinen ab dem 4.9. wieder neue Folgen bei RTL.

Fragen an Barbara Salesch

Wie viel Spaß bereitet es Ihnen, wieder im Gerichtssaal zu sitzen?
Großen. Endlich kann ich wieder mit jungen Leuten zusammenarbeiten. 

Hat es Sie überrascht, dass die Sendung wieder so erfolgreich wird? 
Ich hatte es gehofft. Jetzt weiß ich es. Unser erstes Jahr nach zehnjähriger Pause ist wirklich ein voller Erfolg und RTL hat gerade wieder 100 Sendungen bestellt. Ich finde, wir sind sogar besser als früher. Irgendwie frischer. Und dann liebe ich die neuen Medien. Nicht unbedingt persönlich, aber als Beweismittel. Was bekommen wir alles über Social Media, technische Geräte und die Handys raus, was ich dann für alle gut sichtbar auf die neuen Gerichtsmonitore legen kann. Es wird ja inzwischen alles aufgezeichnet und gefilmt. Dann muss ich Geräte oder Seiten nur noch in die Finger kriegen – was in meiner Sendung kein Problem ist – und der Fall wird rechtzeitig gelöst. 

Wie erklären Sie sich die große Beliebtheit bei den Zuschauerinnen und Zuschauern? 
Ein ehemaliger Präsident des Bundesgerichtshofes hat einmal über meine Sendung gesagt, man könne auch mit Mitteln der Unterhaltung dem Zuschauer Recht näherbringen. Dem ist nichts hinzuzufügen – was ich natürlich trotzdem tue. Es ist einfach gut gemachte Unterhaltung. Strafrecht interessiert immer. Und wenn dann eine echte Vorsitzende Richterin die Verhandlung führt mit einem Juristen als Oberstaatsanwalt (wir haben Staatsanwalt Römer befördert) und echten Verteidigerinnen und Verteidigern, dann kommt einfach mehr rüber. Da will man wissen, was denken die so über diese Fälle. Es wird von uns auch bewertet und eingeordnet, was man darf, was lieber nicht und warum nicht. Dazu ist auch wieder viel Spontanes dabei. Das kann man nicht vorschreiben. Aber das macht es lebendig. So lebendig, dass auch viele junge Menschen das Format lieben.

Finden Sie noch Zeit für Ihre Kunst?
Leider so gut wie gar nicht. Holzschnitt (also Druck), Malerei und Skulpturen fallen flach. Aber zeichnen geht immer noch, dafür halte ich mir etwas Zeit frei. Inzwischen habe ich ein deutlich besseres „Zeitmanagement“. Pausen ja, aber mein gemütliches Rentner-Bummeln - komm ich heut nicht komm ich morgen - , das ist verschoben auf spätere Zeiten. Ich bereite mich gerne gründlich auf die Verhandlungen vor. Dann flutschen die Aufzeichnungen. Wir drehen drei Sendungen am Tag. Das muss laufen. Aber ich habe früher in Hamburg auch tagelang verhandelt, das schreckt mich also nicht. 

Wie geht es Ihrem Hund Piri? Ist sie weiterhin ihre treue Wegbegleiterin?
Piri ist meistens dabei und stets tiefenentspannt. Typisch irischer Wolfshund. Kameras schaut sie sich gelassen an. Ihr ist es egal, wo sie abhängt. Hauptsache, sie ist in meiner Nähe und kann Kekse klauen. Manchmal ist sie auch bei einer Familie. Dort hat sie drei Kumpel und alle vier albern rum. Kinderlandverschickung, sag ich dazu. 

Welche Menschen geben Ihnen in schwierigen Zeiten Kraft?
Familie und Freunde. Also die, die gelegentlich auch Kraft kosten.  

Gibt es einen Fall aus der letzten Staffel, der Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Das Wesentliche einer täglichen Sendung ist die Abwechslung und jeder Fall (fast jeder) hat etwas Besonderes. Der leise, der laute. Selbst dem unmöglichen kann ich noch etwas abgewinnen, und sei es nur, dass ich mich total aufrege oder so lache, dass wir abbrechen müssen. 

Sind Sie auch im privaten Bereich die Streitschlichterin?
Eher nein. Ich gebe zu gerne kontra. Besser ich verziehe mich rechtzeitig.

Wie sieht Ihre Urlaubsplanung für dieses Jahr aus? Wo tanken Sie Ihre Energie?
Dieses Jahr ist urlaubsmäßig leider schon rum. Ich war im Sommer zwei Wochen in Madrid. Bei 35 bis 40 Grad war Museum angesagt. Und nur deshalb war ich auch in Madrid. Es war immer schön kühl und ich habe es genossen, tagelang vor Bildern zu sitzen, alte Filme anzusehen und was dort sonst noch so alles geboten wurde.  Und damit ich nicht vom Fleisch falle, habe ich erfolgreich die spanische Küche durchprobiert. Nächsten Sommer gibt’s Kontrastprogramm. 4 Wochen mit Hund auf der Alm.