"Die Kölner Silvesternacht" – Zwischen Willkommenskultur, Wut und Ohnmacht

Dreiteilige Doku zeigt gesellschaftspolitische Zusammenhänge auf

Mehr als 500 Frauen wurden in der Kölner Silvesternacht am 31.12.2015 Opfer sexueller Gewalt. Viele Täter kamen aus den Maghreb-Staaten. Wie konnte es dazu kommen? Warum war diese Nacht auch ein „Turning Point“ für Deutschland? Die 3-teilige Doku zeigt die gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge. Exponierte Journalisten, Täter, Opfer, Helfer, Politiker und der Einsatzleiter ordnen die Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven ein.

 Teil 1: "Zwischen Wut und Willkommen"

2015 spaltet die sogenannte Flüchtlingskrise ein ganzes Land: Helfen oder Abschotten, das ist die Frage. 25 Jahre nach der Wiedervereinigung brennen wieder Flüchtlingsheime in Deutschland. Gleichzeitig werden auch Politiker:innen und Journalist:innen zur Zielscheibe rechter Gewalt. Darunter auch Bürgermeisterin Henriette Reker, die Opfer einer Messerattacke wird. "Die Kölner Silvesternacht" zeichnet in ihrer ersten Folge ein Psychogramm von Deutschland im Jahr 2015. Ahmad E. erzählt von seiner Flucht aus Syrien nach Deutschland und von dem, was er hier vorfand. Flüchtlingshelfer:innen  kommen zu Wort wie auch Vertreter:innen der Medien wie Anja Reschke,  Tanit Koch, Heribert Prantl und Jan Fleischhauer. Sie berichten uns, was in Deutschland in diesem Epochenjahr 2015 geschah und gehen der Frage nach: Hätten wir etwas anders machen können?

Teil 2: "Die Nacht der Ohnmacht"

Mit dem Jahr 2015 endet ein außergewöhnliches Jahr: Über eine Million Menschen flüchteten vor Krieg, Hunger oder wirtschaftlicher Not nach Deutschland. Medien und Bevölkerung feiern und leben eine Willkommenskultur - es zeigen sich aber auch Überforderung und ungelöste Probleme. Bewegungen wie PEGIDA oder Parteien wie die AfD haben starken Zulauf. Die Stimmung ist explosiv. Aus einer gewöhnlichen Silvesternacht am Kölner Dom wird ein Wendepunkt jüngerer deutscher Geschichte. Erzählt aus der Perspektive der Opfer, der Polizist:innen und Täter zeigt sich, wie der Kölner Dom zu einem unüberschaubaren Tatort wurde. Thorsten Meyer (Einsatzleiter der Polizei-Hundertschaft in der Silvesternacht): "Als ich dort angekommen bin, hatte ich das Gefühl, mich trifft der Schlag. Es herrschte eine völlig enthemmte Stimmung dort."

Teil 3: "Folgen einer Nacht"

Wie hat diese Silvesternacht Deutschland verändert?  Das Verhalten der politisch Verantwortlichen und der Presse enttäuscht große Teile der bundesdeutschen Bevölkerung. Der Begriff der „Lügenpresse“ manifestiert sich in den Köpfen einiger Menschen. Teile der Presse machen eine Kehrtwende und läuten das Ende der Willkommenskultur ein. Auch die Bundesregierung richtet ihre Flüchtlingspolitik neu aus – ein Pakt mit der Türkei soll die Zahl der Flüchtlinge merklich senken. Gleichzeitig erleben Geflüchtete in Deutschland zunehmend Fremdenfeindlichkeit. Die Geschehnisse in der Silvesternacht an der Domplatte 2015/16 spielten dem Rechtsextremismus in die Karten. Doch es gibt weiterhin Menschen, die trotz dieser Geschehnisse in ihrem Humanismus unbeeindruckt bleiben – das gibt Hoffnung.

Eine Preview der drei Folgen finden Sie hier in unserem Media Hub.