Neue Folgen, "Verklag mich doch!", ab Mo., 2.10., wochentags um 17 Uhr

Christopher Posch im Interview

Von Nachbarschafts-, Miet- und Erbstreitigkeiten bis hin zu Scheidungskriegen oder Vaterschaftsklagen werden bei "Verklag mich doch!" wieder spannende Rechtsstreitigkeiten aus sämtlichen Themengebieten behandelt. Rechtsanwalt Christopher Posch ordnet neben weiteren Jurist:innen die auf wahren Begebenheiten basierenden Fälle ein. Im Interview erzählt er unter anderem, dass das Büro seiner Kanzlei in einem ehemaligen Gefängnis ist, das er vor Jahren selbst gekauft hat. 

Wie sehr freuen Sie sich über das Comeback der Sendung?
Das ist super. Ich freue mich und bin schon sehr gespannt auf all die Fälle, die ich kommentieren darf und hoffe, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer ein paar Tipps und Tricks für sich mitnehmen können.

Welche Rolle nehmen Sie in der Sendung ein?
Die Rolle, die ich auch im wahren Leben einnehme. Ich bin Anwalt und kommentiere, was ich sehe, und versuche es juristisch einzuordnen. Darüber hinaus habe ich hier und da natürlich auch eine private Meinung, die ich kundtue.

Gibt es einen Fall, der Sie besonders beschäftigt hat?
Tatsächlich nicht. Aber es gibt eine Vielzahl von verschiedenen, interessanten Fällen, über die ich mich freue, sie in dieser Bandbreite kommentieren zu können.

Warum sind Sendungen, die sich mit Rechtsstreitigkeiten beschäftigen, so gefragt?
Zum einen hat sich die Tonalität geändert: Es wird nicht mehr so viel geschrien wie vor 15 Jahren. Zum anderen sind juristische Sachverhalte immer nah am Leben und betreffen eine Vielzahl von Zuschauerinnen und Zuschauern. Möglicherweise ist es auch interessant, andere Menschen in einer Situation zu sehen, in die man selbst nie hineinrutschen möchte. Und manchmal amüsiert man sich vielleicht einfach darüber, was es so für Geschichten gibt.

Die Zuschauer:innen kennen Sie bereits als "TV-Anwalt". Ist das Fernsehen für Sie eine besondere Leidenschaft?
Ich habe Jura studiert und wollte immer als Anwalt arbeiten. Dass ich das abseits meiner Kanzlei und der Gerichtssäle auch im TV tun kann, ist eine schöne Abwechslung, die mir sehr viel Spaß bereitet.

Gibt es eine TV-Serie, in der Sie auch mal gerne mitspielen würden?
Der Lincoln Lawyer ist schon eine coole Serie, ansonsten habe ich eigentlich keine großen schauspielerischen Ambitionen.

Sie besitzen ein ehemaliges Gefängnis. Wie kam es dazu?
Ich habe vor über zehn Jahren frühzeitig von der Schließung erfahren, habe mich dann darum bemüht, es gekauft und zu Wohnungen und Büros umgebaut. Heute habe ich unter anderem meine Kanzlei in diesem wunderschönen denkmalgeschützten Gebäudekomplex aus dem 18. Jahrhundert.
Wahrscheinlich habe ich hintern den massiven Mauern und den vergitterten Fenstern die sicherste Kanzlei Deutschlands.

Wie wichtig ist Ihnen Gerechtigkeit?
Natürlich sehr wichtig. Es ist die Triebfeder für meine Arbeit und der Grund, warum ich mich immer zu 100% für meine Mandantinnen und Mandanten einsetze.

Was halten Sie vom Satz "Im Zweifel für den Angeklagten"?
Das ist eine Selbstverständlichkeit, nur so kann ein Rechtsstaat funktionieren. Das muss man aushalten können. Es gibt das Sprichwort: Lieber 99 Mal zu Unrecht freisprechen, als einmal jemanden zu Unrecht verurteilen.