„Medardo Rosso. Die Erfindung der modernen Skulptur“ im Wiener Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig als beste Ausstellung des Jahres 2024 ausgezeichnet

ART-Kuratorenpreis für Kuratorin Heike Eipeldauer

Der ART-Kuratorenpreis für die Ausstellung des Jahres 2024 geht an Kuratorin Heike Eipeldauer für ihre Schau „Medardo Rosso. Die Erfindung der modernen Skulptur“ im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (MUMOK) Wien. Die Ausstellung ist aktuell im Kunstmuseum Basel zu sehen. Der Preis von Europas größtem Kunstmagazin ART wurde am gestrigen Donnerstag zum siebten Mal im Kölner Auktionshaus VAN HAM verliehen, das auch die Preisskulptur des Düsseldorfer Künstlers Jan Albers stiftet.

Tim Sommer Chefredakteur ART: „Die Museumlandschaft im deutschsprachigen Raum ist ganz einzigartig in ihrer Breite und Vielfalt. Und auch wenn die Sonderausstellungen heute oft unter besonderem wirtschaftlichem Druck entstehen, begeistern sie immer wieder und locken ein neues Publikum in die Museen. Sie sind komplexe Leistungen: forscherisch, gestalterisch, kreativ. Auch in diesem Jahr hat die Fachjury intensiv diskutiert und gerungen, denn alle nominierten Ausstellungen bieten auf ihre spezifische Weise ganz herausragende Leistungen. Heike Eipeldauer hat sich am Ende der Diskussion durchgesetzt, weil ihre sorgfältig recherchierte und ganz besonders sinnlich und sinnfällig inszenierte Schau dem lange unterschätzten Bildhauer Medardo Rosso einen ganz neuen, wichtigen Rang in der Geschichte der Moderne zuweist. „Medardo Rosso. Die Erfindung der modernen Skulptur“ hat im Wiener MUMOK intellektuelle und ästhetische Maßstäbe gesetzt und selbst Kunstgeschichte geschrieben.“

Zwölf Kurator:innen und Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren mit ihren Ausstellungen für den ART-Kuratorenpreis nominiert. Die Fachjury, bestehend aus Christina Végh (Kunsthalle Bielefeld), Susanne Titz (Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach), Franziska Nori (Frankfurter Kunstverein), Stefan Koldehoff (Deutschlandradio) und Tim Sommer (Kunstmagazin ART), trat im März in Hamburg zusammen und entschied über die Vergabe der diesjährigen Auszeichnung. Die Verleihung fand in den Räumen des Kölner Auktionshauses VAN HAM statt. Die Laudatio auf die Preisträger hielt Stefan Trinks, Kunstkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Der ART-Kuratorenpreis wird jährlich mit Unterstützung des Auktionshauses VAN HAM verliehen. Jeweils 12 Ausstellungen des Vorjahres im deutschsprachigen Raum werden durch die Redaktion des Kunstmagazins ART nominiert, die Fachjury jeweils neu zusammengestellt.

Die bisherigen ART-Kuratorenpreise gingen an:

2023: Andreas Beitin und Elena Engelbrechter für „Re-Inventing Piet. Mondrian und die Folgen“ im Kunstmuseum Wolfsburg

2022: Franziska Nori für „Three Doors“ im Frankfurter Kunstverein

2018: Elke Oberthaler, Sabine Pénot, Manfred Sellink und Ron Spronk für „Bruegel“ im Kunsthistorischen Museum, Wien

2017: Yilmaz Dziewior und Stephan Diederich für „JamesRosenquist - Eintauchen ins Bild“ im Museum Ludwig, Köln

2016: Daniel Grún, Kathrin Rhomberg und Georg Schöllhammer für „Július Koller. One Man Anti Show“ im Wiener Museum für Moderne Kunst

2015: Susanne Pfeffer für „Inhuman“ im Fridericianum, Kassel


Im aktuellen Jahrgang waren nominiert:

Markus Bertsch, Johannes Grave
für Caspar David Friedrich.
Kunst für eine neue Zeit, Hamburger Kunsthalle, Hamburg

Ralf Beil
für The True Size of Africa, Weltkul- turerbe Völklinger Hütte, Völklingen

Anke Blümm, Patrick Rössler, Elizabeth Otto
für Bauhaus und Nationalsozialismus, Klassik Stiftung Weimar

Stephanie Weber, Adrian Djukić, Karin Althaus
für Aber hier leben? Nein danke. Surrealismus + Antifaschismus, Lenbachhaus, München

Heike Eipeldauer
für Medardo Rosso. Die Erfindung der modernen Skulptur, Museum moder- ner Kunst Stiftung Ludwig, Wien

Christien Melzer, Tatjana Bartsch, Hans-Ulrich Kessler
für Faszination Rom. Maarten van Heemskerck zeichnet die Stadt, Kupferstichkabinett, Berlin

Inge Herold
für Die Neue Sachlichkeit, Kunsthalle Mannheim

Georg Diez und Nicolaus Schafhausen mit Frances Fürst und Lena Baumgartner
für Survival in the 21st Century, Deichtorhallen, Hamburg

Bernd Ebert, Robert Schindler, Anna C. Knaap
für Rachel Ruysch. Nature Into Art, Alte Pinakothek, München

Sam Keller mit Mouna Mekouar, Isabela Mora, Hans Ulrich Obrist, Precious Okoyomon, Philippe Parreno und Tino Sehgal
für Dance With Daemons u. a. (wechselnde Titel), Fondation Beyeler, Basel/Riehen

Martina Weinhart
für Carol Rama. Rebellin der Moderne, Schirn Kunsthalle, Frankfurt/M.

Clara Meister, Lisa Le Feuvre
für Nancy Holt. Circles of Light, Martin-Gropius-Bau, Berlin